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​Die Vertriebs-Visionärin​

Die Vertriebs-Visionärin

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Die Vertriebs-Visionärin

Seit 2017 ist Christina Riess die Präsidentin eines Wirtschaftsverbandes: Die Vertriebsmanager, dem einzigen Verband für Führungskräfte im Vertrieb. Seit 2018 haben wir versucht zueinander zu finden, um dieses Gespräch zu führen. Sie war eine der ersten Personen, die ich zu unserem Rocking Sales Blog eingeladen hatte, weil ich neugierig war, wer diese Frau ist, die in der männerdominierten Sales-Landschaft auf diesem Posten sitzt. Das Warten hat sich gelohnt. Wir haben uns gesucht und gefunden.

Liebe Christina, das Warten hat ein Ende, endlich haben wir uns! Bevor wir zu deiner Rolle als Verbandspräsidentin kommen, möchte ich dich zuerst einmal kennenlernen. Wie bist du zu der Frau geworden, die du heute bist, was hat dich geprägt?

Als Kind wollte ich Ärztin werden: Notärztin in der Luftrettung; mein Vorbild war hier meine Oma, die als Allgemein-Medizinerin tätig war. Auf der anderen Seite war ich allerdings auch stark geprägt von meinen Großvater und Vater, die beide als Ingenieure ihren Weg in den Vertrieb gefunden hatten: Wie halte ich Kundenbeziehungen aufrecht – das war bei uns ein Dauerthema, dem ich nicht entrinnen konnte (lacht). Trotzdem wollte ich zunächst weder etwas Technisches machen noch in den Vertrieb gehen. Kurz vor dem Abitur bin ich dann aber auf den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen aufmerksam geworden. 

Besonders reizvoll fand ich, dass ich Technik und Wirtschaft miteinander verbinden und bereits nach vier Jahren ins Berufsleben starten konnte – also auf eigenen Beinen stehen und mein eigenes Geld verdienen konnte. Mit einem Medizinstudium wäre dies erst so mit Mitte dreißig losgegangen. Und dann ging es ganz schnell mit dem Vertrieb: meine Diplomarbeit schrieb ich bei Airbus im Vertrieb; mit nahtlosem Übergang startete ich im Customer Service direkt mit einer Teamleitung im Bereich Geschäftsentwicklung. So bin ich also doch noch und ohne Umwege im Vertrieb gelandet.

Wie lange warst du bei Airbus und welche Stationen hast du durchlaufen?

Insgesamt war ich zehn Jahre bei Airbus, davon eine Zeit lang als Technische Leiterin und als Business Unit Leiterin für den Bereich Tender-/Bid-Management. Ich habe dort sehr viel gelernt und mich stetig weitergebildet – unter anderem machte ich die Ausbildung zum zertifizierten Black Belt und einen Lehrgang zur Hubschrauber-Mechanikerin.

Und es stellte sich heraus, dass die Kombination aus Technik und Wirtschaft für meinen weiteren Werdegang ziemlich wichtig war: Ich kenne und verstehe beide Welten; ich kann sogar in beiden Welten fachlich und strategisch tätig sein – das ist wirklich sehr abwechslungsreich und macht mir sehr viel Spaß.

Nach 10 Jahren im Konzern merkte ich, dass ich dort kurzfristig in den starren Konzernstrukturen nicht mehr erreichen und mich auch nicht mehr weiterentwickeln konnte. Da wusste ich, dass es an der Zeit war, zu gehen. Meine Füße waren größer als die Schuhe, die mir Airbus bot.

Jetzt bin ich gespannt, wie es für dich weiterging.

Ich bin als Mitglied der Geschäftsleitung zu DC Aviation gewechselt, einer privaten Airline mit dreißig Business Jets. Das war zwar immer noch Luftfahrt, aber eine ganz andere, neue Welt. Als Vertriebs- und Kundenservice-Leiterin war ich für sehr viele Themen verantwortlich und ins Operative involviert: Kundenakquise, Vertragsverhandlungen, Aufrechterhaltung der Kundenzufriedenheit in und durch die Operation, Durchführung von Due Diligences, M&As, bis hin zu Eröffnung von neuen Niederlassungen. 

Mit sehr wohlhabenden Menschen zu arbeiten, bedeutet für anspruchsvolle Kunden und Projekte tätig zu sein: alles muss sofort und schnell passieren, man muss extrem flexibel sein und ist auch kreativ sehr gefordert. Aber auch hier wurde es mir nach drei Jahren zu eng. Ich habe Trends erkannt und Lösungen gesehen, die meine Kolleg:innen nicht wahrgenommen haben. Die logische Schlussfolgerung war für mich, dass ich mein eigenes Unternehmen gründete.

“Ich habe mein eigenes Unternehmen gegründet – alleine, ohne Partner, ohne Investoren.”

Du hast dich in der Luftfahrt-Branche selbständig gemacht - das geht doch nicht alleine, oder?

2014 habe ich gegründet – und ja, ich habe es bis heute alleine durchgezogen. Ich wollte keinen weiteren Gesellschafter und keinen Investor. Mit einem Geschäftspartner, den ich bereits seit Jahren kannte, habe ich zwar kooperiert, aber jeder hat mit seinem Unternehmen seinen Beitrag zur Zusammenarbeit geleistet. Diese Form der Zusammenarbeit hat uns beiden Freiheit und Flexibilität gewährleistet und wir haben viele erfolgreiche Projekte miteinander realisiert. Als wir keine gemeinsame Weiterentwicklung mehr gesehen haben, haben wir uns freundschaftlich getrennt.

Welche Leistungen bietet deine Firma an?

Gestartet bin ich mit einem Portfolio für Unternehmen und Einzelkunden, die eigene Flugzeuge besitzen. Wir haben unabhängig überprüft, bei welchem Betreiber sie zum besten Preis ihre Operations, Wartung, Crew und Catering für ihr Flugzeug bekommen. Außerdem haben wir Wartungsprojekte koordiniert und Kunden bei der Erlangung oder Aufrechterhaltung von Zertifizierungen unterstützt. Dann kam eines Tages einer unserer Kunden und bat mich um Unterstützung, weil er eine Airline gründen wollte. Ich habe ein Team zusammengestellt und das ganze Projektmanagement übernommen. Wir haben Flugzeuge gekauft, sie innen neu ausstatten lassen, außen mit neuen Lackierungen versehen und bereit gemacht für die Operation. Und schon hat vorhandene Expertise einen neuen Geschäftszweig erschlossen.  

Wer ist mit wir gemeint. Du hast allein gegründet.

Ich habe seit jeher und bis heute mit Freelancern gearbeitet. Ich hole mir für jede Anforderung Spezialisten dazu. Natürlich bilden wir ein Team, aber nicht immer bestehend aus den gleichen Mitgliedern. Alle reden von Fachkräftemangel, aber wenn du Menschen wertschätzt, gut führst, behandelst und fair bezahlst, dann hast du immer gute Leute, die gerne für dich arbeiten. Ich brauche die Flexibilität, mich am Markt und seinen Bedürfnissen orientieren zu können. Mit dem Auftrag für diese Startup-Airline, habe ich nicht gerechnet. Aber ich hatte das nötige Wissen, um das Projekt erfolgreich umzusetzen und die Kontakte, um ein Experten-Team zusammenzustellen. 

Ich habe meine Fühler immer in mehrere Richtungen ausgestreckt. Seit Jahren habe ich daher auch eine Kooperation mit der Unternehmensberatung Roland Berger – so bin ich in den Geschäftsbereich Drohnen und Flugtaxis reingekommen. Das hatte sich glücklicherweise zu einem neuen Standbein entwickelt, bevor durch Corona das ganze Airline-Geschäft eingebrochen ist – ich konnte diesen Ausfall zu 100% substituieren. Und schließlich ist durch den Angriffskrieg auf die Ukraine eine meiner weiteren Expertisen wieder zum Einsatz gekommen: Verteidigung, Rüstung und Ausschreibungen. Ich könnte noch von so vielen Erfahrungen und Projekten berichten, denn seit meiner Zeit bei Airbus habe ich so vielfältige Erfahrungen gesammelt, die mich so wahnsinnig bereichert und vorangebracht haben.

Du erwähnst lässig in einem Nebensatz die Kooperation mit Roland Berger (lacht). Wie kam es dazu?

Durch mein Netzwerk hat mich ein Kollege angesprochen, der mit Roland Berger für ein Unternehmen aus der Luftfahrt ein Konzept erarbeitet hat und für das sie einen Geschäftsführer suchten. Wäre das nicht etwas für dich, fragte er. Ich hörte mir das Konzept und das Angebot an und erkannte sofort, dass dieser Plan nicht zum gewünschten Erfolg führen würde. Da ich nur Mandate übernehme, die ich auch realisieren kann, lehnte ich diese Rolle als Geschäftsführerin ab, aber wandte mich gleichzeitig an Roland Berger, ob wir nicht miteinander arbeiten wollen. Seitdem haben wir eine Kooperation geschlossen und haben schon sehr viele spannende Projekte miteinander realisiert.  

Du hast ja in diesem Fall schon sehr zielstrebig entschieden und kommuniziert; also eher untypisch für eine Frau!

Meine Erfahrung sagt mir, dass es ganz grundsätzlich nicht viele Personen gibt, die so entschieden ein Geschäftsführungs-Mandat abgelehnt hätten; und zudem relativ wenige Frauen, die bei der anderen Seite an die Tür geklopft hätten. Und an dieser Stelle gebe ich dir Recht: So hätte wahrscheinlich eher ein Mann gehandelt.

“Management-Positionen werden immer noch nach konservativen Maßstäben besetzt.”

Das klingt fast ein wenig vorwurfsvoll.

Na ja, sind wir doch mal ehrlich: wo ist denn der vielbesungene Innovationsgeist, der Deutschland überhaupt erst groß gemacht hat – die Dichter und Denker, Erfinder, Ingenieure und Unternehmer? Der ist die letzten Jahrzehnte Stück für Stück verschwunden; alle haben es sich zu bequem gemacht. Mit dem Resultat, dass andere Länder in Europa in vielen Dingen schon weiter sind als wir in Deutschland. Und trotzdem halten wir daran fest, unsere Management-Positionen nach konservativen Maßstäben zu besetzen. Innovation und Mut kommt nur durch neue Köpfe mit anderem Denken und durch Vielfalt – in jeglicher Hinsicht und Facette. 

Dazu gehört auch, dass erfahrene Manager:innen, sich fachlich qualifizierte und innovativ denkende Menschen an ihre Seite holen müssen; in die Entscheidergremien, nicht als beratende Funktion. Nur so können sich die Unternehmen in der erforderlichen Geschwindigkeit wandeln und dem Führungskräftemangel, der uns durch die (Vor-)Verrentung der Baby-Boomer-Generation droht, entgegenzuwirken. Wer also langfristigen Erfolg haben und sein Unternehmen zukunftsfähig aufsetzen möchte, kommt am Aufbrechen dieser alten Maßstäbe einfach nicht vorbei.

Aber: insbesondere junge Menschen müssen auch verstehen, dass Wohlstand nur durch Leistung erreichbar bzw. erhaltbar ist – und auf dem bequemsten Weg kann man auch nicht aufsteigen und somit nichts verändern. Wir dürfen das Unbequeme, nicht scheuen, sondern müssen es als Herausforderung annehmen, um uns weiterzuentwickeln!

“Es ist faszinierend, dass es 18 verschiedene Rollen im Vertrieb gibt.”

Was bewegt dich in deiner Rolle als Präsidentin des Verbands Die Vertriebsmanager?

Das sind sehr viele Themen: zum einen sehen wir, dass 50% der Unternehmen noch nicht annähernd ausreichend digitalisiert sind – in Zeiten der Zunahme digitaler Startpunkte in der Customer Journey, entstehen hier massive Lücken, die immer schwerer zu schließen sein werden. Auch dem Fachkräftemangel kann durch Automatisierung, Digitalisierung und dem verantwortungsvollen Einsatz von KI wesentlich besser begegnet werden – schließlich gibt es 18 verschiedene Rollen im Vertrieb; was für eine Vielfalt und Komplexität! 

Bei all dem Einsatz und Umstellung von Technologien, dürfen wir natürlich den menschlichen Aspekt nicht vergessen – in Zeiten von Veränderung, multiplen Krisen, permanenter Unsicherheit und Unplanbarkeit, müssen die Mitarbeitenden mitgenommen werden. Hierfür wird den Führungskräften enorm viel abverlangt: transformale statt transaktionale Führung, Kommunikation in realer und digitaler Welt, strategischer Weitblick für Trends und Innovationen, New Work, New Pay, Nachhaltigkeitsreporting und vieles mehr. 

Um an dieser Stelle noch mal auf die 18 Rollen im Vertrieb zurückzukommen – im Vertrieb gibt es nämlich nicht nur Außendienst und Innendienst, sondern neben Customer Service, Aftersales, Bid Management und Channel Management, gibt es eben auch viele strategische Backoffice Positionen. Diese unterschiedlichen Aufgabenfelder gilt es miteinander zu synchronisieren und allen gerecht zu werden. Das ist der berechtigte Anspruch an Führung. Somit sind Führungsthemen, sowie Change und Transformation weitere Themen, die wir mit unseren Mitgliedern angehen. Und schließlich ist da noch das Thema der (mentalen) Gesundheit. Um alle diese Themen kann man die große Klammer der „Zukunftsfähigkeit“ spannen.

“Der Vertrieb ist eine der wichtigsten Funktionen in jedem Unternehmen.”

Was sind deine Ziele mit dem Verband?

Der Vertrieb ist eine der wichtigsten Funktionen in jedem Unternehmen: Hier wird der Umsatz erwirtschaftet, mit dem die Arbeitsplätze erhalten werden. Wir müssen im Vertrieb für gute Rahmenbedingungen sorgen und unsere Teams exzellent ausstatten. Die Führungskräfte brauchen uns als Verband: von mentaler Unterstützung angefangen, über Wissensvermittlung und Weiterbildung, bis hin zu belastbaren Netzwerken. Ich möchte den Verband als Begegnungsplattform etablieren, wo sich Menschen auf Augenhöhe zu Führungsthemen im Vertrieb austauschen können, voneinander lernen sowie gemeinsam die Zukunft entwickeln und gestalten.

Meine Vision ist es, gemeinsam eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft zu schaffen, um in Unternehmen eine Atmosphäre zu kreieren, in der jeder gerne arbeiten möchte und die Möglichkeit hat, sich mit seinem Talent und Wissen einzubringen und dafür Wertschätzung zu erhalten. Eine „Arbeitsmühle“ voller Stress und Druck bringt unzufriedene Menschen hervor, führt zu Resignation und bringt sie nicht nur dazu aus dem Vertrieb auszusteigen, sondern den eigenen Kindern von einem Beruf im Sales abzuraten. Das ist schädlich für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen!

Vertrieb ist nämlich ein toller Job, weil jeder Tag abwechslungsreich ist, weil er von Begegnungen lebt. Wenn dein Kunde glücklich ist, bist du es ebenfalls. Diese Glücksgefühle bei den Mitarbeitenden müssen mehr gefördert und in den Vordergrund gestellt werden, denn sie sind für den Unternehmenserfolg essenziell. Vertrieb darf keine Schinderei sein, das wird dem Berufsbild nicht gerecht, denn es ist ein People Business und sollte als solches gelebt werden.

Wow, liebe Christina. Das war ein Plädoyer für den Vertrieb und hat mich wirklich emotional berührt. Vielen Dank für deine klaren und deutlichen Worte und ich spüre, dass du lebst, was du sagst. Und dazu hätte ich jetzt gerne noch deinen Song für unsere Rocking Sales Playlist.

Mein Lieblingssong lautet Rhythm Is A Dancer von Snap.

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In den Vertrieb „gerutscht“​

In den Vertrieb „gerutscht“

In den Vertrieb „gerutscht“​

In den Vertrieb „gerutscht“

Erstaunt hat mich gleich zu Beginn unseres Gesprächs, dass Angelika Wehage nach dem Abitur genauso wenig wusste, was sie beruflich machen möchte, wie viele meiner Generation, als wir 1985 Abitur gemacht haben. Sie ging ihre Berufswahl pragmatisch im Ausschlussverfahren an, in dem sie in den Bereichen, die sie interessierten Praktika absolvierte. BWL fand sie interessant, aber in Verbindung mit dem Thema Gesundheit kristallisierte sich ihr Wunschberuf heraus.

Liebe Angelika, es ist schon viele Jahre her, aber du hast dir deine Berufswahl nicht leicht gemacht. Hat es sich aus heutiger Sicht gelohnt in allen Bereichen, die dir erstrebenswert erschienen, Praktika zu absolvieren und bist du überzeugt für dich die richtige Wahl getroffen zu haben?

Zweimal großes Ja. Ich hatte mich für Architektur interessiert und für Eventmanagement sowie für BWL. In all diesen Bereichen habe ich Praktika absolviert. Bei meinem Praktikum in einem Reha Zentrum fiel dann meine Entscheidung Gesundheitsökonomie mit dem Schwerpunkt Krankenhausmanagement in Köln zu studieren. Das Thema Gesundheit ist bedeutend, weil es jeden Menschen betrifft und immer aktuell ist.  Danach hatte ich den Bachelor in der Tasche, aber es gab so viele Optionen mit diesem Studiengang, dass ich wieder nicht so recht wusste in welche Richtung es gehen sollte.

Konntest du nicht wieder nach Ausschlusskriterien gehen? (lacht)

Das hat dieses Mal nicht so gut geklappt. Nach Frankfurt wollte ich eigentlich nicht. Dachte ich zumindest, bis mich eine Kommilitonin ansprach, weil das Unternehmen, für das sie tätig war, Mitarbeiter suchte. Also bewarb ich mich bei der CURATIS GmbH in Eschborn, einem Beratungsunternehmen im Gesundheitsbereich. Dort habe ich als Praktikantin begonnen, habe anschließend zwei Jahre im Projektsupport unterstützt und bin dann kontinuierlich aufgestiegen bis zur Projektleiterin. Das strukturierte und selbständige Arbeiten an Projekten, der Kundenkontakt und das damit verbunden Reisen haben mir sehr gut gefallen. 

Ich hätte nie Vertrieb als Wunschposition genannt, aber hier bin ich nach und nach reingerutscht und stellte fest, dass ich es toll finde die Firma vorzustellen, unsere Leistungen zu erklären und Projekte zu entwickeln. Eines Tages fragte mich mein Chef, Frau Wehage, wie wäre es, wenn sie den Termin heute allein wahrnehmen? Das war der entscheidende Schritt in die Akquise. Ich hatte keine Angst, war gut vorbereitet und der Termin verlief erfolgreich.

“Mittlerweile hatte ich Frankfurt lieben gelernt.”

Wie hat es sich angefühlt nach dem Bachelor, also einem abgeschlossenen Studium, wieder mit einem Praktikum zu starten?

Das war für mich insofern ok, als das Praktikum nur drei Monate dauern sollte und auf die Probezeit angerechnet wurde. Letztendlich stand die Festanstellung als Ziel im Raum. Ich kenne mich gut und weiß, dass ich durch meine praktische Leistung on the job immer glänzen kann. Parallel habe ich während meiner Zeit bei CURATIS noch meinen Master in Führung und Management im Gesundheits- und Sozialwesen berufsbegleitend gemacht. Das war mir sehr wichtig. Nach sechs Jahren stand jedoch ein Wechsel an, denn ich wollte weitere Erfahrungen sammeln. Mittlerweile hatte ich Frankfurt lieben gelernt. Somit kamen für mich als Standorte nur Frankfurt und Hamburg, in der Nähe meiner Heimat in Frage.

Wie ging es nach den sechs Jahren bei CURATIS für dich weiter? Frankfurt oder Hamburg?

Es ging über einen Headhunter zu einem Start-up in meine Wunschstadt Hamburg. Miralytik entwickelt Dashboards für Krankenhäuser, um deren KPIs zu monitoren. Was mir nicht gefiel war, dass ich nur in internen Projekten eingesetzt wurde. Ich vermisste das Reisen und den Kundenkontakt sehr. Hier wurde mir klar, dass ich den Vertrieb liebe. Somit war ich sehr froh, als mich jemand aus meinem Netzwerk anrief, um mir ein Angebot bei der WISAG zu unterbreiten. Das Unternehmen kannte ich natürlich. Es gab zwei Vakanzen, eine davon als Vertriebsleitung Medizintechnik. Bei CURATIS hatte ich bereits Erfahrung gesammelt und wusste, dass ich Medizintechnik sehr mag, somit passte es perfekt. Und ich konnte zurück nach Frankfurt, was mich ebenfalls freute.

Bei zwei Wechseln hast du den Job über dein persönliches Netzwerk bekommen. Das beweist einerseits, wie wichtig ein Netzwerk ist, andererseits, dass Jobs doch prioritär innerhalb des Arbeitgeber- oder HR Netzwerks vergeben werden. Wie siehst du das?

Es ist menschlich Empfehlungen anzunehmen oder sich im Umfeld umzuhören. Wenn jemand, dessen Arbeit man schätzt, eine Person für eine Position empfiehlt, dann ist das hilfreich. Ich kann es nachvollziehen, denn es ist der einfachste Weg.

“In meinem Job gibt es keine Routine.”

Was genau machst du bei WISAG?

Ich bin Vertriebsleiterin FM Gesundheitswesen und in diesem Bereich für ganz Deutschland zuständig. Bei CURATIS war ich beratend tätig, das war schon sehr spannend und ich habe sehr viel gelernt. Jetzt kann ich unser breites Portfolio an eigenen Dienstleistungen Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeheimen oder Behinderteneinrichtungen vorstellen. Wir bieten alles an, was eine Einrichtung aus dem Gesundheitswesen benötigt. Du kannst es dir vorstellen wie ein Gebäude, dass wir kernsanieren bis zum Einzug. 

Die komplette Gebäudetechnik, Medizintechnik, Catering, Reinigung, Safety und Security sind bedeutende Bereiche. Bei Krankenhäusern mit mehr als 30.000 stationären Fällen handelt es sich um eine kritische Infrastruktur, das heißt sie sind KRITISpflichtig und müssen in Bezug auf Safety, Security und IT nach höheren Anforderungen ausgestattet werden. Da WISAG so breit aufgestellt ist, kann ich für unsere Kunden Konzepte entwickeln, in Modulen arbeiten, die aufeinander abgestimmt sind oder die unsere Kunden individuell zusammenstellen können. Es gibt keine Routine. Das hat auch den Vorteil, dass ich hervorragend Synergien herausarbeiten kann, weil ich alle Teilbereiche kenne.

Worin genau besteht heute der Hauptunterschied zu deinem Verantwortungsbereich bei CURATIS?

Bei CURATIS haben wir die Dienstleistungen für unsere Kunden aus dem Gesundheitswesen analysiert und geprüft, ob es am Markt bessere Angebote oder Konditionen gibt. Ebenfalls haben wir nach den Prozessen geschaut. Wir hatten keine eigenen Produkte, sondern haben bei Bedarf 3-5 Firmen angefragt.  Jetzt biete ich unsere eigenen Dienstleistungen an. Zunächst geht es um die Vorstellung unseres breiten Portfolios. Jetzt bin ich auf Dienstleisterseite, davor war ich auf Beraterseite. Es ist von Vorteil, dass ich beide Seiten kenne.

Wie ist es in der Gesundheitsbranche bzw. konkret mit den Kliniken, bevorzugen sie eher digitale Meetings oder persönliche Besuche?

Das ist sehr unterschiedlich. Neulich hatte ich einen Zoom Call mit einem potenziellen Neukunden in Oldenburg, während ich heute nach Koblenz zu einem Kunden gefahren bin, weil es nicht weit ist und weil es mal wieder Zeit war sich persönliche zu treffen. Ich mag persönliche Treffen sehr gerne, aber ich achte auch auf Ressourcen.

“Schließe ich drei von zehn Krankenhäusern in einer Stadt, kann ich die Pflegekräfte auf die restlichen sieben verteilen.”

Was sagst du zu den Plänen Krankenhäuser abzubauen?

Wir werden nicht drumherum kommen, müssen dieses Thema jedoch differenziert betrachten. Innerhalb von 30 Minuten muss ein Krankenhaus erreichbar sein, somit wird es in ländlichen Gegenden keinen großen Abbau geben. In den Städten muss jedoch etwas getan werden. Schließe ich drei von zehn Krankenhäusern in einer Stadt, kann ich die Pflegekräfte auf die restlichen sieben verteilen und den Fachkräftemangel zumindest zu einem kleinen Teil beheben. Langfristig wird das aufgrund des demographischen Wandels nicht reichen. In vielen Krankenhäusern gibt es zu wenig Personal und sehr viele schreiben rote Zahlen. Natürlich ist ein Krankenhaus kein Wirtschaftsunternehmen, das Gewinn erwirtschaften muss, es geht um Menschen und ihre Gesundheit. Aber es sollte doch kostendeckend arbeiten.

Crazy, dass viele Krankenhäuser rote Zahlen schreiben, obwohl das Pflegepersonal so unterbezahlt ist. Da frage ich mich, wohin geht das Geld?

Der Job muss für Pflegekräfte attraktiver werden. Krankenhäuser schließen, das Pflegepersonal auf andere Krankenhäuser verteilen bei gleicher Bezahlung – das wird so nicht aufgehen. Durch den demographischen Wandel kommen ohnehin weniger Pflegekräfte nach. Es muss sehr viel getan werden.

Dann bist du ja gerade ein Teil dieses großen Wandels.

Ja, es sind spannende Herausforderungen. Kürzlich habe ich zwei Kongresse besucht, einen zum Thema Nachhaltigkeit und einen zum Thema Digitalisierung, natürlich beide mit dem Fokus auf das Gesundheitssystem. Das Krankenhauszukunftsgesetz sieht vor, dass alles digitaler wird, aber das ist nicht ad hoc zu schaffen. Wir brauchen keine Schnellschüsse, dürfen aber auch nicht nur reden, es muss auch gehandelt werden. Mal sehen, was die Gesundheitsreform so mit sich bringt.

“Ich könnte mir eher vorstellen, dass viele überhaupt nicht wissen, was im Vertrieb passiert.”

Was glaubst du, warum sind Frauen nicht so leicht für den Vertrieb zu gewinnen?

Es stellt sich die Frage, wie familienfreundlich Tätigkeiten im Vertrieb sind. Vielleicht könnte es daran liegen? Wobei es heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich ist, dass Frauen sich Familie wünschen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass viele überhaupt nicht wissen, was im Vertrieb passiert. Man hat Vertrieb als Berufsbild nicht auf dem Radar, kann sich wenig darunter vorstellen.

Du strahlst, wenn du über deine Arbeit sprichst und wirkst glücklich. Welche Visionen hast du?

Ich möchte jeden Tag das Beste aus mir herausholen, mich sowohl beruflich wie auch persönlich weiterentwickeln und Chancen, die sich mir bieten, ergreifen können.

Was genau meinst du mit persönlicher Weiterentwicklung?

2018 bin ich zum ersten Mal einen Halbmarathon gelaufen und fand es super. 2019 bin ich gleich wieder angetreten. Dann kam Corona. Jetzt möchte ich wieder anfangen zu trainieren und bei nächster Gelegenheit wieder einen Halbmarathon laufen. Auch für den Vertrieb möchte ich mich weiterentwickeln mit Coaches und durch Trainings. Es macht Spaß an sich zu arbeiten. Mich macht es glücklich.

Vielen Dank für das Gespräch, liebe Angelika. Ich habe viel gelernt heute. Und jetzt hätte ich gerne zum Abschluss noch deinen Song für unsere Rocking Sales Playlist.

Ich habe zu danken, es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe „Happy“ von Pharrel Williams gewählt, weil ich finde, dass dieser Gute-Laune-Song gut zu mir passt.

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Ich freue mich auf dich.

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Die Entdeckung verborgener Talente​

Die Entdeckung verborgener Talente

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Die Entdeckung verborgener Talente

MaLish heißt die Firma, die Maike Benner mit ihrer besten Freundin Lilli Rohde 2018 gegründet hat. Eine konkrete Business Idee gab es nicht, nur den Wunsch gemeinsam etwas Nachhaltiges aufzubauen. Ich habe Maike auf unserer The Grow Veranstaltung am 8. März kennengelernt, als wir mit MarketDialog zum Weltfrauentag Gastgeber für 75 großartige Unternehmerinnen und Businessfrauen waren. So richtig ins Gespräch gekommen sind wir allerdings erst bei der Verabschiedung am Ausgang. Es war klar, dass wir unsere Unterhaltung ganz schnell weiterführen möchten.

Liebe Maike, wie schön, dass wir unsere Unterhaltung fortsetzen können. Ich habe in der Zwischenzeit eure Webseite besucht. Ihr verwendet die Schlagwörter Marketing, Vertrieb, Mensch in einem Atemzug. Dann lese ich: Business Development, Strategieberatung für Marketing – und Vertriebsprozesse im digitalen Umfeld, Team und Organisationsentwicklung. Und dann habt ihr noch jedem Buchstaben eures Unternehmensnamens einen Begriff zugeordnet: Management / Attention / Leadership / Intrapreneurship / Sales / Human Resources. Wenn du mir das alles erklären möchtest, haben wir viel Gesprächsstoff würde ich sagen (lacht).

Du liest zwischen den Zeilen, liebe Hermina. Lilli und ich waren viele Jahre Arbeitskolleginnen bei dem Darmstädter Unternehmen, das die Apfelschorle erfunden hat. In dieser Zeit entwickelte sich unsere Freundschaft und irgendwann das gute Gefühl gemeinsam gründen zu wollen. Wir fühlten uns reif für die Selbständigkeit, für einen neuen Karriereabschnitt und hatten den großen Wunsch etwas zu bewegen. Ein konkretes Konzept gab es noch nicht, aber wir waren überzeugt, dass wenn wir unser Know-How und unsere Erfahrung zusammenwerfen, etwas Großartiges daraus entstehen kann.

Ihr hattet sofort einen Namen für euer Unternehmen. Du hast erwähnt, dass der Firmenname MaLish eine besondere Bedeutung hat.

Ich habe internationale BWL studiert in Deutschland, Brasilien, Irland und in Ägypten. In diesen Ländern habe ich gelebt, die Sprache gelernt und in drei der Länder einen Abschluss erlangt. Aus meiner Zeit in Kairo ist der Ausdruck MaLish in meinen Sprachgebrauch übergegangen und gehört zu meinem Wortschatz, auch wenn ich deutsch spreche. MaLish ist nicht nur ein Wort, es steht vielmehr für ein Mindset. Man verwendet es, wenn etwas nicht ideal läuft, man es aber nicht ändern kann, so ein bisschen wie shit happens, aber bleibe locker, lerne aus dem Fehler in der Vergangenheit und schaue nach vorne in die Zukunft. 

Und dann haben wir noch festgestellt, dass Ma – für Maike und li für Lilli steht. Die Entscheidung war gefallen.

“Verkaufst du nicht, generierst du nicht genügend Umsatz, kannst du dir viele weitere Überlegungen sparen.”

Wie ging es am 14. Januar 2018 los mit MaLish?

Wir haben keinen Raketenstart hingelegt. Die ersten anderthalb Jahre mussten wir unser Konzept erarbeiten und am Markt testen, welche unserer Dienstleistungen gebraucht wird, ob es Nachfrage gibt. Wir haben uns viele Fragen gestellt, wie zum Beispiel wie können Menschen bei Transformationen in Unternehmen mitgenommen werden? Das Schlüssel-Learning war jedoch, dass das Herzstück eines jeden Unternehmens der Vertrieb ist. Verkaufst du nicht, generierst du nicht genügend Umsatz, kannst du dir viele weitere Überlegungen sparen.

Eine gute Bekannte von uns erzählte eines Tages, dass sie in Schweden mit LinkedIn Beratung erfolgreich war. Das fanden wir beide spannend. Während wir voller Begeisterung an diesem Konzept arbeiteten, kam die Pandemie und LinkedIn Schulungen und Berater sprossen wie Pilze aus dem Boden. Es gab keine Kundenbesuche und keine persönlichen Treffen, die Kommunikation verlagerte sich zu 100% in digitale Kanäle. Seitdem gilt, wer nicht an seiner Online Sichtbarkeit arbeitet, geht unter. Unsere „neue“ Idee verlor zwar über Nacht ihren Innovationscharakter, aber es war klar, dass die Richtung stimmte.

Ist das euer Hauptjob, Strategien zu entwickeln, wie sich Unternehmen auf LinkedIn gut präsentieren können oder welche Bereiche fallen noch in euer Leistungsportfolio?

Es geht nicht nur um LinkedIn Strategien, aber auf jeden Fall auch. Am Anfang dachten wir sollten unsere Beratungsleistung Start-ups anbieten, aber sie sind häufig noch mit der Produktentwicklung beschäftigt und befinden sich mitten in der Ausrichtungsphase. Wir haben aber festgestellt, dass der Mittelstand, der alles hat, Produkte, Marketing und Vertrieb, eine strategische Zusammenführung dieser bestehenden Bereiche braucht. Marketing, HR und Vertrieb arbeiten zum großen Teil losgelöst voneinander, könnten durch intensivere Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung viel mehr bewirken. Die Transformation besteht darin, die Denkweise zu öffnen, das Mindset auf „an einem Strang ziehen“ zu setzen. Das klingt so einfach und selbstverständlich, wird jedoch in Unternehmen kaum so gelebt und die Umsetzung ist herausfordernd.

“Bildlich stand ich auf einem Marktplatz mit nur 200 Leuten,  habe aber 500 erreicht.”

Wie hebt ihr euch ab vom Wettbewerb? Du hast es selbst erwähnt, dass LinkedIn Berater und Coaches das Netz überfluten.

Motivierend ist für teilweise zunächst skeptische Kunden meine eigene Vita. Ich hatte sehr lange kein Interesse an Digitalisierung. Mein erstes Smartphone habe ich mir erst 2016 zugelegt, da gab es Whatsapp bereits seit zehn Jahren. Ich war skeptisch und sah keinen echten Nutzen darin. Google Maps weigerte ich mich zu verwenden, weil ich durchaus in der Lage war eine Straßenkarte zu lesen. Wenn jemand ein Bild von mir auf Social Media veröffentlicht hat, war mir gar nicht wohl dabei. Auf Facebook war ich eher passiv präsent, nur weil ich unbedingt mit meinen vielen internationalen Kontakten vernetzt sein wollte. Darin sah ich einen Vorteil. 

Für mich war es zunächst schrecklich mich in den sozialen Medien präsentieren zu müssen. Vor allem hatte ich für MaLish noch keine aktuellen Erfolg Stories und musste auf alte Erfahrungen und Geschichten zurückgreifen. Aber ich wusste, dass ich mir während der Pandemie einen Ruck geben musste und habe einfach angefangen. 

Mein erster LinkedIn Post verlief im Sande. Ich hatte 100 Kontakte und erzielte eine Reichweite von 50. Naja, dafür hatte ich zwei Stunden geschrieben. Ich machte einfach weiter und hatte bei 200 Kontakten schon eine Reichweite von 500. Bildlich stand ich auf einem Marktplatz mit nur 200 Leuten, habe aber 500 erreicht. Das war motivierend. Dann bekam ich Anfragen von Menschen, die ich nicht kannte, tauschte mich aus, lernte von anderen und begann Menschen, die regelmäßig Beiträge posten mit ihrer Expertise in Verbindung zu bringen. Sie standen für etwas.

Worin genau besteht der Erfolg einer hohen Reichweite? Es bedeutet doch nicht, dass der Erfolg im Job von der Anzahl der Follower abhängt oder dass man dadurch mehr Kunden oder Umsatz generiert, werfen Kritiker vor.

Ein Post bedeutet nicht, dass man direkt etwas verkauft. Seinen professionellen Wert, Status, seine Expertise in der Öffentlichkeit über soziale Netzwerke zu präsentieren ist aber nicht mehr wegzudenken. Es ist ein Teil der Business Vita und das wird auch so bleiben. Das versuchen wir Geschäftsführern mittelständischer Unternehmen darzustellen.

Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie authentisch man sich online präsentiert. Wenn man es richtig macht, erweitert man sein Netzwerk, wird zu Diskussionen, Podcasts oder Interviews eingeladen, wird als Experte wahrgenommen oder als Redner zu Events eingeladen und bestenfalls wird man von zufriedenen Kunden empfohlen und vernetzt. Ich kann es anhand meines LinkedIn Profils mit 5000 Kontakten nachweisen. Und ich kann auch beweisen, dass man Kunden gewinnt und das Engagement sehr wohl belohnt wird.

Die Entdeckung verborgener Talente​
Die Gründerinnen Maike Benner und Lilli Rohde
Viele haben LinkedIn Coaches, werden geschult, manche bespielen ihre Profile vielleicht nicht einmal selbst. Wie kann man anhand dieses Szenarios von Authentizität sprechen?

Früher hatte man gedruckte Firmenbroschüren, zum großen Teil mit Stockfotos, also nicht einmal Fotos der echten Mitarbeiter. Das war auch nicht authentisch und hat Jahrzehnte funktioniert. Wenn man über den eigenen Firmenaccount postet, dass man in der Firma einen tollen Teamspirit hat, dann klingt das schon arg nach Marketing und interessiert auch niemand ernsthaft (lacht). Das ist vergleichbar mit der Firmenbroschüre von früher. Man sollte die Menschen in den sozialen Netzwerken nicht unterschätzen, sie können schon ganz gut unterscheiden und vor allem entscheiden, was sie gut finden. Von daher macht es Sinn zu lernen, worauf es ankommt.

“Man braucht 30 Kontaktpunkt von ‘Ich sehe etwas aus dem Augenwinkel’ bis ‘ich möchte mehr von dieser Person wissen.”

Was empfiehlst du?

Wenn man LinkedIn Posts schreibt, sollte man sich vorstellen, dass man sich am Ende eines langen Messetags bei einem Getränk mit Kunden locker unterhält. Es geht um den Job, ein paar persönliche Informationen sind erlaubt, aber es sind keine Verkaufsgespräche mehr. Oder stell dir vor, jemand schaut sich in deinem Laden seit zehn Minuten um. Auf diese Person solltest du zugehen und mit ihr ins Gespräch kommen. Was würdest du sie fragen? 

Daneben gibt es Menschen, die dein Geschäft nach wenigen Sekunden verlassen. Dein Angebot sagt ihnen nicht zu. Ich sage immer, denke darüber wie du ohne Internet handeln würdest. Wenn Menschen wissen, wofür man steht, werden sie auf dich zukommen, wenn sie das brauchen, was du anbietest. Man braucht 30 Kontaktpunkte von ich sehe etwas aus dem Augenwinkel bis ich möchte mehr von dieser Person wissen.

Nutzt oder schult ihr auch den Sales Navigator?

Nein, das machen wir überhaupt nicht. Unser Fokus liegt auf Personal und Employer Branding. Wie positioniere und präsentiere ich mich authentisch, ist bei uns die Schlüsselfrage.

Was ist die Antwort auf diese Frage?

Online ist wie Offline. Wir sind Menschen, egal wo wir sitzen. Wenn man das verinnerlicht hat, kann man einen Schalter im Mindset umlegen. In real life fällst du ja auch nicht mit der Tür ins Haus. Man begegnet potenziellen Kunden auf Kongressen, Veranstaltungen, auf Messen oder wird empfohlen. Das alles hat sich jetzt ins Internet verlagert. Und wir unterstützen mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung von Offline zu Online. Dazu holen wir alle relevanten, nach außen auftretenden, Verantwortlichen an einen Tisch. Marketing, Vertrieb und Human Resources.

Den Ansatz Marketing, Vertrieb und HR zusammen zu bringen, finde ich interessant.

Es gilt das Verständnis zu fördern, dass Präsenz auf LinkedIn allen etwas bringt und das jeder Mitarbeiter Expertenwissen hat, das er auf LinkedIn zeigen kann und dass dies dem Unternehmen nützt. Wenn du jemand mit deinem Expertenwissen überzeugt hast, dann möchte er mehr zu deiner Dienstleistung oder deinem Produkt wissen, du hast Neugierde geweckt. Die Frage ist, wie nutzt man es?

 Manche nutzen es sehr offensiv, das kommt nicht gut an. Man muss sich gedanklich von der Idee lösen, seine Kontakte alle nur als potenzielle Kunden zu sehen. Weg von was bekomme ich, hin zu was kann ich geben? Es gibt viele Möglichkeiten ein spannendes Profil zu erstellen, aber man sieht für sich selbst manchmal den Wald vor Bäumen nicht oder unterschätzt sein Wissen und die Bedeutung für andere. Wie gesagt, ich bin das beste Testimonial. Wenn ich es geschafft habe, dann schafft es jeder. Diese Erfahrung gebe ich an meine Kunden weiter.

“Niemand musste je verdonnert werden zum Posten.”

Wie geht es weiter? Sich authentisch präsentieren liegt nicht jedem, obwohl Talent dafür vorhanden sein kann. Und selbst wenn, es reicht ja nicht zu wissen, wie es geht, sondern es muss ja auch gemacht werden? Die Bedenken, ob die eigenen Gedanken andere begeistern können oder sie überhaupt in der Öffentlichkeit zu äußern, fällt manchen leicht, aber anderen sehr schwer. Zwingen kann man seine Mitarbeiter ja nicht und es gibt sicherlich zahlreiche Vorgesetzte, die erst überzeugt werden müssen.

Zuerst überzeugen wir die Geschäftsleitung und erst im zweiten Schritt bringen wir die Teams zusammen. Wir haben die interessante Erfahrung gemacht, dass sich durch die Gespräche in den gemeinsamen Workshops und die Erarbeitung einer Social Media Strategie im Team, Freiwillige herauskristallisiert haben, die am Posten Spaß haben. Sie schlüpfen in die Rolle der Unternehmens Influencer oder Botschafter, die das Unternehmen gerne online repräsentieren und ihre Kollegen arbeiten ihnen zu. Niemand musste je verdonnert werden zum Posten. Das würde auch nicht funktionieren.

Wie hoch ist die Bereitschaft der Sales Manager LinkedIn als Teil ihrer Vertriebsstrategie zu nutzen? Ich kann mir vorstellen, dass jene, die lieber old school mit Kaltakquise und persönlichen Treffen arbeiten, sehr skeptisch sind, oder?

Ja, gerade im Mittelstand gibt es noch eingefahrenen Strukturen und nicht alle sind Digitalisierungsfreundlich eingestellt. Der von dir angesprochenen Thematik begegnen wir tatsächlich häufig. Aber dafür gibt es ja uns (lacht). Jeden Tag, wenn ich LinkedIn öffne und die Posts meiner Kunden sehe, die zuvor kaum oder gar nicht LinkedIn genutzt haben, geht mir das Herz auf. Ich fühle es förmlich nach, denn ich erinnere mich an meine Hemmungen zu Beginn.

Liebe Maike, herzlichen Dank für das Gespräch und den Einblick in MaLish. Wie immer gibt es eine letzte Frage: welchen Song wählst du für unsere Sales Rocker Playlist und welche Bedeutung hat er für dich?

Despacito von Luis Fonsi. Ist immer noch der absolute Partykracker und Gute-Laune-Garant. Lilli und ich verbinden damit unsere Anfänge der Freundschaft und die Aufbruchstimmung, die wir hatten um dann Malish zu gründen.

Liebe Rocking Sales Leser, Ihr möchtet mehr über Maike Benner und ihr Unternehmen erfahren? 
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Was bedeutet Echtzeit-Marketing wirklich?

Was bedeutet Echtzeit-Marketing wirklich?

Was bedeutet Echtzeit-Marketing wirklich?

Was bedeutet Echtzeit-Marketing wirklich?

„Sales Excellence” powered by Rocking Sales, dem Blog zum Thema Vertrieb

Marketer und Vertriebler wissen, wie wichtig es ist, Kunden in “Echtzeit” zu erreichen. Es ist an der Zeit, zu definieren, was das wirklich bedeutet.

Wenn es Ihnen wie den meisten geht, haben Sie in letzter Zeit häufig den Begriff “Echtzeit” odr “Real-Time” gehört. Und Sie haben sich wahrscheinlich gefragt: Was ist Echtzeit-Marketing? Liefern wir Inhalte in Sekunden? Millisekunden? Sogar noch schneller?

Es kann sich so anhören, als müssten Vermarkter in der Welt überall auf einmal leben. Das muss nicht sein. Entscheidend ist, dass Sie Ihre Kunden zum richtigen Zeitpunkt und mit dem richtigen Erlebnis erreichen. Beim Echtzeit-Marketing geht es nicht so sehr darum, immer alle Antworten zu haben, sondern den Kunden das zu geben, was sie brauchen, wenn sie es brauchen.

Sehen wir uns das Konzept des Echtzeitmarketings an und zeigen wir, wie führende Marken es nutzen, um Kunden zu gewinnen.

Was ist Echtzeitmarketing und wie werden Echtzeitdaten genutzt?

Bei der Suche nach “Echtzeit-Marketing” stößt man auf ein Sammelsurium von Definitionen. Sie reichen von vage (“systematisch auf Ihre Kunden reagieren”) bis hin zu präskriptiv (“sich auf … Kundenfeedback konzentrieren”). Es scheint, als ob niemand weiß, wie spät es ist.

Beginnen wir mit dem Unterschied zwischen Echtzeitdaten und Echtzeitmarketing. Echtzeitdaten werden unmittelbar nach ihrer Erfassung verarbeitet und stehen zur Nutzung zur Verfügung. Das sind Millisekunden. Das GPS Ihres Telefons erfasst beispielsweise Ihren Standort und empfiehlt Ihnen in Echtzeit eine Fahrtroute.

Es ist zwar wichtig, Daten schnell zu erfassen und zu verarbeiten, aber es ist nicht immer notwendig, sofort darauf zu reagieren. Dies gilt insbesondere für das Marketing, wo der Kunde die Reise bestimmt. Echtzeit muss nicht gleichbedeutend mit sofort sein. Es geht darum, die Informationen dann bereitzustellen, wenn der Endnutzer sie braucht. Das kann Sekunden oder sogar Stunden später sein.

Das Reise- und Gastgewerbe ist ein sehr zeitabhängiges Geschäft. Wenn das digitale Profil eines Kunden in diesem Moment nicht korrekt ist, kann dies unglückliche Ereignisse auslösen. Wenn dies passiert, verpasst ein Passagier seinen Flug oder bekommt nicht den richtigen Sitzplatz – und macht seinem Unmut in den sozialen Medien Luft.

Wenn ein Kunde seinen Sitzplatz oder Flug über die App oder die Website der Fluggesellschaft ändert, erwartet er, dass dies sofort in seinem Erlebnis angezeigt wird. Wenn er später einen Kiosk oder einen Serviceschalter aufsucht oder den Kundendienst anruft, erwartet er – zu Recht -, dass der Servicemitarbeiter auf dem Laufenden ist. Der Kunde geht wahrscheinlich auch davon aus, dass die Fluggesellschaft ihm keine irrelevanten E-Mails oder Angebote schicken wird.

Dieses Beispiel zeigt uns den Unterschied zwischen Echtzeitdaten und Echtzeitmarketing. Echtzeitsysteme sollten die Profile der Kunden sofort aktualisieren. Andererseits sollte Echtzeit-Marketing in der für den Kunden richtigen Geschwindigkeit erfolgen – sei es heute, in fünf Minuten oder in der nächsten Woche. Das hat Auswirkungen auf die Back-End-Datenverarbeitungssysteme und den Ressourcenbedarf der Vermarkter.

Wenn der Kunde auf der Website oder in der App ist, erwartet er, dass seine Aktionen in Millisekunden (unter einer Sekunde) verarbeitet werden. Aber es gibt keinen Grund, warum das Contact Center nicht innerhalb von Sekunden und das E-Mail-System nicht innerhalb von Minuten aktualisiert werden kann, oder?

Die Verwaltung von Anforderungen an die Reaktionsgeschwindigkeit kann Kosten und Komplexität senken, solange sie sich nicht auf das Kundenerlebnis auswirken.

Was meinen Vermarkter, wenn sie "Echtzeit" sagen?

Wenn Vermarkter von Echtzeit sprechen, meinen sie in den meisten Fällen den richtigen Zeitpunkt. Was ist Echtzeit-Marketing wirklich? Es geht darum, die richtigen Daten zur richtigen Zeit an die richtigen Systeme zu liefern, um eine bessere Verbindung zum Kunden herzustellen.

  • Richtige Zeit bedeutet, dass jeder Augenblick für den Kunden zählt.
  • Echtzeit ist die Erfassung und Verarbeitung von Daten ohne Verzögerung.

Der einzige Grund für diese Unterscheidung besteht darin, dass es erhebliche technische unorganisatorische Kosten verursachen kann, wenn dem Marketingteam Echtzeitanforderungen auferlegt werden. Manche Teams haben die Ressourcen, um damit umzugehen, manche nicht.

Es ist wichtiger, strategische Investitionen in die Systeme zu tätigen, die in Echtzeit arbeiten müssen – z. B. Ihre Personalisierungsplattform und Ihre Kundendatenplattform (CDP) – und zu verstehen, was in anderen Bereichen erforderlich ist.

Wie können Sie Ihre Prioritäten für Echtzeitdaten setzen? Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass es im Marketing zwei Grundmodi gibt:

  • Reagieren: Sie reagieren auf Kunden, wenn diese bereits aktiv sind. Sie befinden sich auf Ihrer Website, in Ihrer App oder stöbern in einem Kiosk in Ihrem Geschäft.
  • Inspirieren: Sie versuchen, die Aufmerksamkeit von Kunden und potenziellen Kunden zu erregen, wenn diese noch gar nicht an Sie denken. Sie verschicken E-Mails mit Angeboten, schalten Anzeigen auf Facebook und Instagram usw.

In den meisten Fällen ist es der “Respond”-Modus, in dem Sie schnell auf Kundenanliegen eingehen müssen. Andererseits sind die meisten “Inspire”-Aktivitäten im Voraus geplant und profitieren von vollständigen und kuratierten Daten, die keine Investitionen in Hyper-Warp-Geschwindigkeit erfordern.

In manchen Fällen kann eine Reaktion in Echtzeit jedoch sogar kontraproduktiv sein. Nehmen Sie eine E-Mail mit einem abgebrochenen Einkaufswagen. Die wenigsten von uns würden gelassen auf eine Erinnerungs-E-Mail – oder noch schlimmer, eine SMS – reagieren, nur wenige Millisekunden nachdem wir uns entschlossen haben, das Geschäft zu verlassen. Das ist es, was wir meinen, wenn wir von Echtzeit-Marketing sprechen.

Was können Sie mit einer Customer Data Plattform unter Verwendung von Echtzeitdaten tun?

Es gibt viele Unterschiede, aber eine grundlegende Übereinstimmung besteht darin, dass sich der Verkauf fast immer um den Kunden dreht.

Wenn Sie Entscheidungen auf der Grundlage von Echtzeitdaten treffen, sind Sie in der Lage, auf Kunden so zu reagieren, wie es für sie sinnvoll ist. Wenn Sie Ihre Kundendatenplattform auf eine Plattform umstellen, die auf Echtzeitdaten basiert, können Sie sicherstellen, dass Sie die Antworten erhalten, die Ihre Kunden wünschen – und zwar genau dann, wenn sie sie brauchen.

Dies kann nicht nur zu zufriedeneren Kunden führen, sondern auch Ihr Endergebnis auf kosteneffiziente Weise verbessern. Denn was ist Echtzeit-Marketing anderes als die rechtzeitige Erfüllung von Kundenwünschen?

Zum Beispiel könnte ein Kunde auf einer E-Commerce-Website einen Kauf tätigen, der ihn in ein hochwertiges Segment einordnet. Die Änderung des Segments kann sofort dazu führen, dass diese Person in eine Reise eintritt, die auf hochwertige Kunden zugeschnitten ist. Sie können sie dann mit der richtigen Anzeige ansprechen, wenn sie das nächste Mal durch Instagram scrollen.

Die optimale Nutzung von Echtzeitdaten kann Ihnen helfen, die Customer Journey zu verbessern. Jeder, der eine CDP zur Unterstützung des Echtzeit-Datenmanagements in Betracht zieht, sollte sich fragen, wie gut sie seine “Right-Time”-Anforderungen unterstützen wird. Es reicht nicht aus, wenn Teile der Customer Journey in Echtzeit ablaufen. Zum Beispiel:

  • First-Party-Daten: Viele Unternehmen verfügen bereits über eine Fülle von First-Party-Daten, und es sollte einfach sein, diese mit Ihrer CDP in Echtzeit zu nutzen.
  • Datenaktionen: Vermarkter haben verschiedene Möglichkeiten, mit Kunden zu kommunizieren, und diese verschiedenen Methoden (oder Kanäle) müssen schnelle Signale von der Echtzeit-CDP erhalten.
  • Partnerschaften: Zuverlässige und benutzerfreundliche Integrationen mit wichtigen Partnern tragen dazu bei, Reibungsverluste im Datentransferprozess zu vermeiden, wenn Dritte benötigt werden (z. B. für Datenanreicherung, Medienaktivierung und Auditing). Zum Beispiel haben wir vor kurzem Integrationen mit Snowflake, Amazon SageMaker, Microsoft Azure und anderen auf AppExchange angekündigt.
 

Jede verbleibende Verwirrung darüber, was Echtzeit ist und was nicht, verliert an Bedeutung, wenn wir uns eine bessere Frage stellen: Was braucht der Kunde in diesem Moment wirklich von uns?

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Der DIY Digital Expert​

Der DIY Digital Expert

Der DIY Digital Expert​

Der DIY Digital Expert

Björn Radde ist Vice President Digital Experience bei T-Systems International. Er ist ein 24/7 100% selfmade digital expert. Ein Schlüsselerlebnis im Jahr 1999 zündete seine Passion für die digitale Welt. Neben seinem erfüllenden Job liebt Björn in seinem Privatleben das, was er auch beruflich macht.

Lieber Björn, wäre deine Bewerbung an der Kunsthochschule erfolgreich verlaufen, wärst du früher oder später wohl trotzdem über Umwege im digital marketing und e-commerce gelandet, oder?

Ich war immer gerne kreativ und wollte Kunst studieren. Leider war ich wohl nicht kreativ genug (lacht), denn ich habe die Aufnahmeprüfung nicht bestanden. Also habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert. Während des Studiums habe ich nebenbei zwei Programmierkurse besucht. Ich fand die Thematik so spannend, dass ich in meiner Freizeit weiter selbst ausprobiert und mir alles learning by doing beigebracht habe. Meine Diplomarbeit habe ich zum Thema Web-Design geschrieben und habe mir dafür zum ersten Mal ein Buch bei Amazon bestellt. Als ich es bereits am nächsten Tag in den Händen hielt, war ich begeistert. In diesem Moment war wohl meine Leidenschaft für e-commerce gezündet wie ein Feuerwerk. Ich wusste, dass ich unbedingt in diesem Bereich arbeiten wollte.

Wo begann deine Karriere nach dem Studium?

Zunächst habe ich ein halbes Jahr parallel zur Doktorarbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni gearbeitet. Danach ging es zu Telekom als Head of e-care, Sales & Marketing. Nach zehn Jahren Magenta Cocktails wollte ich etwas Neues machen und bin zu Steigenberger Hotels gewechselt.

“Nach 10 Jahren Magenta Cocktails wollte ich etwas Neues machen.”

Wie hast du Steigenberger von dir überzeugt? Du hattest keine Erfahrung in den Bereichen Tourismus und Hotellerie.

Es war sogar sehr gut, dass ich keiner Hotellerie Erfahrung hatte, denn möglicherweise wäre ich voreingenommen gewesen. Aber ich hatte ausreichend Wissen für digital marketing und e-commerce und darum ging es in meiner Position. Bei der Telekom habe ich einen Teilbereich verantwortet, jetzt war ich für das komplette e-commerce und digital marketing zuständig. Ich habe die Hotellerie aus vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und analysiert und so neue Blickwinkel entdeckt und vieles ausprobiert. Das hat sich gelohnt. Mit unseren real time advertisement Kampagnen haben wir aus 1 Euro einen ROI von 30 Euro erwirtschaftet.

Wie hast du dir diese Kenntnisse angeeignet? Hattest du einen Mentor oder ein Vorbild im Bereich digital marketing?

Ich probiere immer alles zunächst selbst aus, um es einschätzen zu können. Als wir die Idee für den Podcast bei T-Systems hatten, habe ich zunächst die Tools dafür herausgesucht und überlegt, wie ich das selbst machen kann. Ich habe gemerkt, dass es unfassbar schwierig ist eine Stunde allein zu reden und es mit einem Gast viel einfacher ist. So versuche ich mir alle benötigten Kenntnisse durch Ausprobieren oder Nachlesen selbst beizubringen. Sobald ich das Projekt gut einschätzen kann, gebe ich es ins Team.

Was war deine nächste Herausforderung?

Der Chief Commercial Officer von Steigenberger gründete ein Start-up und bot mir an es mit aufzubauen. Das war eine großartige Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.

“Ich habe kalte Füße bekommen und bin abgesprungen.”

Wie hat deine Familie darauf reagiert?

Meine Eltern fanden es nicht lustig. Meine Frau hat mich ermutigt es zu versuchen, obwohl wir schon zwei Kinder hatten. Ich habe zugesagt und war plötzlich als zweiter Mann im Unternehmen für alles verantwortlich, selbst für das Toilettenpapier. Das war Multitasking auf höchstem Niveau. Wir waren so sehr darauf konzentriert das Produkt zu optimieren, dass wir uns nicht früh genug um die Anschlussfinanzierung gekümmert haben. Die Zeit wurde knapp. Ich habe kalte Füße bekommen und bin abgesprungen, ich musste an meine Familie und meine zwei Kinder denken. Dennoch möchte ich diese Erfahrung nicht missen, denn sie war sehr prägend.

Hattest du nach dieser Erfahrung Lust auf ruhigere berufliche Gewässer?

Ich hatte mich für einen IT-Dienstleister für die Hotellerie entschieden. Als die Firma von einem amerikanischen Unternehmen gekauft wurde, war mein Job mit vielen Reisen nach Washington und Dallas verbunden. Ich spielte in dieser Zeit mit dem Gedanken mit der Familie in die USA zu gehen. Als jedoch von heute auf morgen 1.000 Mitarbeiter von insgesamt 10.000 entlassen wurden, war ich sehr verunsichert. Ich gehe gerne Risiken ein, aber mit zwei Kindern war mir das zu brenzlig. 

Über all die Jahre habe ich mein Netzwerk stetig erweitert und gepflegt. Eines Tages meldete sich ein ehemaliger Kollege von T-Systems und sagte, sie würden jemand suchen, der e-commerce für Cloud kann. Das war der nächste Wechsel. Zuerst war ich für das Marketing des Cloud Bereichs zuständig. Dann hat die damalige CMO vorgeschlagen, dass ich die Verantwortung für ganz T-Systems übernehme. Seit drei Jahren mache ich das gesamte digital marketing von T-Systems.

Was sind konkret deine Aufgaben?

Wir sind verantwortlich für unsere globale Webseite in sehr vielen Sprachen. Wir kümmern uns um unsere Social Media Präsenz, als B2B Company insbesondere LinkedIN und Twitter sowie ein bisschen FB.

Eine wichtige Aufgabe ist das Training der Sales Mannschaft wie sie digital richtig auftreten sollte, um auf LinkedIn als Profis wahrgenommen zu werden. Dazu gehört, wie und was sie am besten posten, wie sie kommunizieren, wie sie sich selbst optimal darstellen.

“Wenn ich mit jemand im B2B Bereich ein Geschäft plane, möchte ich wissen, wer die Person ist.”

Glaubst du, dass sich das Social Selling für Sales Mitarbeiter zu einer Standarddisziplin entwickelt?

Sales Mitarbeiter sollten verstärkt online zu finden sein. Wenn ich mit jemand im B2B Bereich ein Geschäft plane, möchte ich wissen, wer die Person ist. Wenn sie auf Google nicht auffindbar ist und ich dem LinkedIn Profil ebenfalls keinen Expertenstatus entnehmen kann, ist das wenig überzeugend. Ein gutes Profil macht neugierig, schafft Vertrauen und öffnet Türen leichter.

Wie stehst du als digital expert zum Telefonieren oder zu Treffen in real life?

Ich hasse telefonieren. Ich bin den ganzen Tag in virtuellen Talks und habe abends wirklich keine Lust mehr zu telefonieren. Für die erste Kontaktanbahnung und den Aufbau von Vertrauen sehe ich Social Media als Nummer eins. Später im fortgeschrittenen Stadium, wenn es im B2B Bereich um das Closing geht oder darum ein Business nachhaltig aufzubauen, werden Menschen persönlich miteinander sprechen.  

Bist du sicher, dass die meisten Unternehmen bereit sind für deinen Ansatz?

Ja und Nein. Deutsche Telekom und T-Systems sind dafür offen. Zu einem Unternehmensbranding gehört auch, dass Mitarbeiter sich in Netzwerken äußern. Manche Unternehmen, wie zum Beispiel Banken, sind stark reglementiert und dürfen leider keine Aktientipps auf LinkedIn veröffentlichen (lacht). Grundsätzlich wird es in jedem Fall zunehmen, einfach weil es sinnvoll ist.

“Letztendlich kann man posten, was man möchte, aber die Qualität entscheidet, ob es gelesen wird.”

Wie präsentiert man sich optimal auf LinkedIn? Der eine sagt alles ist besser als nichts zu posten. Katzenbilder werden kritisiert, Opfer-Stories werden ebenfalls häufig verbal zerrissen. Es wird Mehrwert gefordert. Kannst du grob skizzieren welcher Content für die LinkedIn Community geeignet ist?

Es ist wie im Büro. Du hast professionelle Präsentationen und anspruchsvolle strategische Meetings und dann gehst du in die Kaffeeküche, wo die Katzenbilder hängen. Wenn du keine Katzenbilder magst, schaust du weg oder gehst nicht mehr in die Kaffeeküche. Wenn jemand bei Fressnapf arbeitet, sieht das anders aus. Da könnten Katzenbilder auch zu seinem Job gehören. Letztendlich kann man posten, was man möchte, aber die Qualität entscheidet, ob es gelesen wird. Es macht in jedem Fall Sinn Mehrwert zu liefern, auch zu Diskussionen anzuregen und Fragen zu stellen. Mein Tipp ist authentisch zu sein, aber nicht zu privat.

Gibt es Content, von dem du dringend abraten würdest?

Ich sage immer postet nichts, was euer Vorgesetzter nicht gutheißen würde, wie zum Beispiel Unternehmensgeheimnisse (lacht). Und postet nichts, was eure Mutter komisch finden würde. Wenn man diese Tipps im Hinterkopf hat, kann man locker posten.

Gibt es nicht ein konkretes Manual für das Posten auf LinkedIn?

Hält sein Buch lachend hoch.

Shame on me, lieber Björn. Ich habe dich gegoogelt, aber dein Buch ist mir entgangen. Growth Hacking LinkedIn von Björn Radde. Ok, dann weiß ich, was ich brauche, und wir können unser Gespräch beenden (lacht). Wann hast du es geschrieben?

Geschrieben habe ich es 2020 und veröffentlicht wurde es im Februar 2021. Im November 2022 ist die zweite Auflage erschienen und im Januar 2023 die englische Übersetzung.

Ist es dein erstes Buch?

Es ist meine zweite Buchveröffentlichung. Das erste war Digital Guest Experience, ein Fachbuch über Digitalisierung in der Hotellerie. Dieses zweite Buch hat mehr Reichweite. Die Verkaufszahlen sind jedoch leider nicht mit Harry Potter zu vergleichen (lacht).

Was sagst du Menschen, die keine Zeit haben für Posts und für LinkedIn. Sich abends nach einem langen Arbeitstag mit Content Produktion zu beschäftigen, setzt voraus, dass man seinen Job mit großer Passion lebt.

Ja, wenn man Dinge mit Leidenschaft macht, dann ist es eine Erfüllung. Man muss abwägen, ob man sich abends lieber die Netflix Serie oder den RTL-Quatsch anschaut oder diese 1-2 Stunden in sich investiert. Das kann ein gutes Buch sein oder ein schöner Content.

“Sonntags sitze ich am Rechner und entwickle Content Ideen für die kommende Woche.”

Also mir fallen tolle Posts nicht in den Schoß und ich kann Menschen verstehen, die sich schwer tun mit dem regelmäßig zu produzierenden Content. Wenn ich dich richtig verstehe, sollten Aktivitäten auf LinkedIn nicht als lästige Ergänzung zum Job, sondern als fester Bestandteil des Arbeitstages integriert und gelebt werden.

Ich habe das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Sonntags sitze ich am Rechner und entwickle Content Ideen für die kommende Woche. Ich brauche täglich circa 15 Minuten zum Posten und dann nochmals 15-30 Minuten, um auf die Kommentare zu antworten. Es ist für mich wie Zähneputzen, das mache ich ebenfalls täglich. LinkedIn ist mein Primärkanal, für den ich mir wirklich Mühe gebe. Ich nutze den Content häufig auch für Twitter, manchmal passt es auch für einen meiner fünf Instagram Accounts.

Du hast fünf Instagram Accounts?

Einer ist für digital marketing. Einer ist rein für Spaß und Leidenschaft, da poste ich immer schöne Bilder von meinen Reisen und ich verwende auch Filter, obwohl meine Kinder meckern und sagen es würde fake aussehen. Einer meiner Accounts ist für Food. Ich koche sehr gerne und nehme mir gerade am Wochenende Zeit dafür und richte das Essen sehr schon an. Das ist mein Hobby und es bereitet mir Freude diese schönen Bilder festzuhalten und zu teilen. Ein Kanal ist @beerbjoern, denn ich trinke gerne Bier und mach ein Foto von jedem Bier, das ich mal getrunken habe und poste es. Das ist auch der Kanal mit den meisten Followern.

“Wir können Werbung an die Kontakte ausspielen, die Sales beobachtet.”

Lieber Björn, ich habe dich als Sales Rocker zu diesem Gespräch eingeladen. Welche Visionen hast du für euren Sales Bereich?

Bei T-Systems ist jeder der auf LinkedIn aktiv ist, ein Kontaktpunkt des Unternehmens und verkauft somit auch indirekt. Wenn Mitarbeiter präsent sind, repräsentieren sie Marketing und Sales in einem. Die Verantwortungsbereiche Marketing und Sales müssen in B2B viel enger zusammenarbeiten. Guter Sales verkauft zwar, aber ohne Marketing bekommen sie die Tür nicht auf. Wir müssen diese Symbiose erzielen. 

Unsere Seller nutzen den Sales Navigator und dieser kann connected werden mit der Marketing-Solution von LinkedIn.  D.h. wir können Werbung an die Kontakte ausspielen, die Sales beobachtet. Ich stelle unseren Sellern digitale Applikationen zur Verfügung als zeitgemäßes Sales Material. Damit können sie den Kunden unsere digitalen Produkte in 3D Maps präsentieren und zeigen wie zum Beispiel ein 5G Campus aufgebaut ist. Dennoch arbeiten wir weiter an der Optimierung der Verzahnung.

Wo siehst du die Zukunft des digitalen Marketings?

Ich mache mir viele Gedanken dazu. Wie sieht die Zukunft im Metaverse aus? Triffst du virtuelle Influencer, denen du folgst und kannst dich mit ihnen unterhalten? Angehende Ärzte üben bereits an virtuellen Computertomographien und in Tumorboards können mehrere Ärzte gleichzeitig mit einer 3D Brille den Tumor bis ins kleinste Detail diagnostizieren und Behandlungsmethoden bestimmen. Wann kommen die 3D Tablets, die man ohne Brille nutzen kann? Wie wird es sein, wenn wir keine virtual reality Brille mehr tragen, sondern die augmented reality Brille aufsetzen? Stell dir vor du betrittst einen Fahrstuhl und es wird eine Werbung eingeblendet, die nur du sehen kannst. Werbung wird immer zielgerichteter und digitaler werden, das ist sicher.

Siehst du in dieser Entwicklung nicht auch Gefahren?

Eine Gefahr besteht darin, dass manche Menschen in einer Bubble leben. Und ich sehe die Gefahr der Ausgrenzung aufgrund niedriger Einkommen. Technologische Teilhabe in Form von notwendigen Brillen zum Beispiel muss man sich auch leisten können. Wir haben diese Produkte zu Hause und meine Kinder wachsen ganz selbstverständlich damit auf. Ihre Klassenkameraden kommen damit nicht in Berührung.

Siehst du keine Problematik im Umgang mit unseren Daten?

Wem ich meine Daten gebe, hängt immer davon ab, welcher Benefit sich für mich dahinter verbirgt. Wenn ich Dinge, die mich interessieren nur bekomme, wenn ich Daten hinterlege, dann bin ich dazu eher gewillt. Bedenken hätte ich bei Social Scoring Systemen, wie es sie in China gibt. Deshalb findest du mich nicht auf TikTok.

Lieber Björn, herzlichen Dank für das spannende Gespräch. Zum Schluss wünsche ich mir noch einen Song für unsere MarketDialog Rocking Sales Playlist von dir und bin sehr gespannt auf deinen Musikgeschmack.

Ich mag sehr gerne Rap Musik. Wenn ich jedoch an Rock denke, dann fällt mir das Lied “Renegades” von den XAmbassadors ein. Denn es erinnert mich immer an die Aussage von Steve Jobs: “Here’s to the crazy ones, the misfits, the rebels, the troublemakers, the round pegs in the square holes … because the people who are crazy enough to think that they can change the world, are the ones who do.”

Liebe Rocking Sales Leser, Ihr möchtet mehr über Björn Radde und sein Projekt erfahren? 
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Ich freue mich auf dich.

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Generative KI als Kundenkontakt-Tool? ​

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Generative KI als Kundenkontakt-Tool?

„Sales Excellence” powered by Rocking Sales, dem Blog zum Thema Vertrieb

ChatGPT, DALL-E oder Stable Diffusion sind momentan in aller Munde. Bereits in den letzten Wochen haben wir insbesondere ChatGPT in unserem Blog genauer erläutert, wollen das Thema diesmal aber allgemeiner betrachten. Eines vorweg: Generative KI hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, zu verändern. Könnte sie also der nächste Schritt zur Neugestaltung des Marketings sein und Ihnen helfen, sich mehr auf die Kunden zu konzentrieren?

Generative KI hat in letzter Zeit viel Aufsehen erregt, aber mit diesem Hype gehen auch viele Missverständnisse und Unklarheiten darüber einher, wie sie Marketern helfen kann. Da die Erwartungen der Kunden steigen und Personalisierung heute eine Selbstverständlichkeit ist, können Vermarkter generative KI nutzen, um die Kundenbindung aufrechtzuerhalten und Einblicke in eine “Post-Cookie-Welt” zu gewinnen. 

Wir haben bereits gesehen, wie KI Marketern, Handelsteams, Vertriebsmitarbeitern und anderen helfen kann, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies kratzt nur an der Oberfläche, wie Marken eine solche Software in ihrem Unternehmen einsetzen können, um effizienter und produktiver zu werden. Obwohl die generative KI noch in den Kinderschuhen steckt, finden Sie hier drei Möglichkeiten, wie Sie und Ihr Unternehmen sie schon heute nutzen können, um besser mit Kunden in Kontakt zu treten.

Wie generative KI für das Marketing aussehen könnte

Generative KI kann bei der Erstellung von Marketingmaterialien helfen oder schnelle Antworten auf Kundenanfragen liefern. Aber das ist nur der Anfang dessen, was Unternehmen mit dieser Technologie tun können.

Durch die Kombination von generativer KI mit einer intuitiven Kundendatenplattform erhalten Unternehmen die Möglichkeit, auf der Grundlage von Echtzeiterkenntnissen Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann Ihnen dabei helfen, Personalisierung in großem Umfang zu liefern, wie z. B. Produktempfehlungen, die auf einzelne Kunden auf der Grundlage ihres Surf- und Kaufverhaltens zugeschnitten sind.

Die Verbraucher erwarten auch, dass Marken ihre Daten nutzen, um relevantere Dienstleistungen anzubieten. Die Mehrheit der Kunden erwarten, dass Unternehmen sofort mit den aktuellen Informationen reagieren, wenn sie zwischen verschiedenen Abteilungen wechseln. Generative KI kann dieses Kundenbedürfnis befriedigen, indem sie Agenten auf der Grundlage von Echtzeitdaten sofortige Antwortvorschläge unterbreitet.

Die Personalisierung und der Ersatz von Drittanbieter-Cookies

Die Kunden von heute erwarten Personalisierung bei jedem Schritt. Umso personalisierter und individueller Content Elemente für Ihre Kunden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Ihnen Gehör schenken. So viel zur bereits bekannten Theorie. Was hat nun generative AI damit zu tun? Durch die Kombination der generativen KI mit Ihren CRM-Daten können Marketingexperten genau diese Art von digitalen Erlebnissen für ihre Kunden schaffen. Insgesamt führt dies zu effizienteren Marketing-Journeys, die in den Bereichen Inhaltserstellung, Design und Targeting besser auf die Zielgruppe zugeschnitten sind.

Die Abschaffung von Cookies von Drittanbietern und der Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten – Daten, die gut strukturiert und nützlich sind – ist eine wachsende Herausforderung für Marketingorganisationen. Viele Unternehmensleiter geben an, dass sie die Daten nicht verstehen, weil sie zu komplex oder nicht zugänglich genug sind. Da es immer schwieriger wird, Daten zu sammeln, zu speichern und zu analysieren, können sich Marketingfachleute jetzt an KI-Tools wenden, um die vorhandenen Informationen zu analysieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. KI wird Vermarktern und Vertrieblern helfen, ihre vorhandenen, vielleicht begrenzten, First-Party-Daten zu verarbeiten und ihnen reichhaltige Erkenntnisse zu liefern.

statistic id1361251 generative ai adoption rate at work in the united states 2023 by industry
Generative AI ist schon jetzt in den meisten Abteilungen, besonders im Marketing und Werbesegment, stark vertreten

Konzentration auf den Kunden und Fazit

Diese Verschiebung des Fokus und der Diskussion um generative KI ist zwingend erforderlich und kein Nice-to-have. Indem sie die Verwirrung und Verzögerung bei der Datenanalyse beseitigt, nimmt generative KI der Inhaltserstellung die schwere Arbeit ab. Beispielsweise könnten Produktbeschreibungen erstellt werden, die präzise, überzeugend und speziell für Suchmaschinen optimiert sind.

Generative KI kann die Arbeitsweise in den Bereichen Vertrieb, Service, Marketing, Handel und IT grundlegend verändern und es den Teams ermöglichen, sich stärker auf das zu konzentrieren, was sie eigentlich tun sollten – auf den Kunden. Da hauptsächlich Aufgaben auf niedrigerer Ebene übernommen werden, können sich Mitarbeitende auf strategische Kampagnen, die Umsetzung kreativer Ideen und den Aufbau von Kundenbeziehungen konzentrieren. 

Erschließen Sie neue Produktivitätsniveaus und stellen Sie Ihre Kunden wieder in den Mittelpunkt.

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Warum KI im Vertrieb kein Armageddon ist

Warum KI im Vertrieb kein Armageddon ist

Warum KI im Vertrieb kein Armageddon ist

Warum KI im Vertrieb kein Armageddon ist

„Sales Excellence” powered by Rocking Sales, dem Blog zum Thema Vertrieb

Die Technologie hat bedeutende Innovationen in der Vertriebsbranche ermöglicht. Die Vertriebsautomatisierung ist ein Vorreiter dieser Entwicklungen, die von cloudbasierten Plattformen, die Sie auf neue Leads aufmerksam machen, bis hin zu Plugins reichen, die sich um die Kleinarbeit der Vertriebsmitarbeiter kümmern. Doch die technologiefreundliche Diskussion über Vertriebsprozesse gerät ins Stocken, wenn es um künstliche Intelligenz (KI) geht. Was ist, wenn sie anfängt, Menschen zu ersetzen, anstatt ihnen zu dienen? Wir sprechen hier nicht von einer vollständigen Übernahme durch Roboter, die die Apokalypse einleitet – auch wenn die Menschen so tun, als ob dies der Fall wäre, wenn man ihnen suggeriert, dass sie den Laufpass bekommen werden. Wir sind uns alle einig, dass Technologie großartig ist, wenn sie uns bei unserer Arbeit hilft. Wenn sie uns ersetzen soll, sind wir weniger begeistert davon.

Die jüngsten Fortschritte in der KI-gestützten Technologie haben diese Frage weniger zu einer hypothetischen Debatte als vielmehr zu einer sich entwickelnden Realität werden lassen. Die Wahrheit ist, dass es einige Dinge gibt, die KI besser kann als der Mensch, und umgekehrt gibt es einige Funktionen, die KI niemals ersetzen können wird. Wir wollen die Sorgen nehmen. Deswegen erfahren Sie hier, wie KI dem Vertrieb hilft, die Rolle des Jobs verändern wird und was Führungskräfte tun können, um den Übergang zu unterstützen.

Worüber wir sprechen, wenn wir über KI im Vertrieb sprechen

In der Vergangenheit hat die Technologie den Vertriebsteams große Schritte nach vorn ermöglicht. Algorithmen ermöglichen es Mitarbeitenden, die richtigen Interessenten zu finden und sie zu den besten Untersuchungen zu führen. Analysen liefern datengestützte Erkenntnisse, die den Vertriebsteams helfen, erfolgreiche Strategien zu entwickeln. Es ist nur logisch, dass KI – das nächste große Ding in der Technologie – der nächste Schritt ist. Sie kann Vertriebsteams dabei helfen, ihre Reichweite zu verbessern, indem sie zwei Arten von Aufgaben übernimmt:

  • Aufgaben, die Menschen von Natur aus nicht so gut beherrschen: z. B. fortgeschrittene Algorithmusberechnungen, die Verkaufsprognosen, Beziehungsintelligenz, Lead-Ermittlung und mehr umfassen.
  • Aufgaben, bei denen sich Menschen eher wie Roboter als wie Menschen verhalten: z. B. sich stark wiederholende Aufgaben, die wenig Kreativität oder Einfallsreichtum erfordern, wie Datenbereinigung und Terminplanung.
 

KI erfüllt diese beiden Aufgaben, indem sie Schlüsselaufgaben automatisiert und so den Vertriebsmitarbeitern mehr Zeit für andere hochwertige Tätigkeiten verschafft. Hier sind einige Beispiele für spezifische Bereiche, in denen KI von Nutzen sein kann:

  • Kaltakquise: KI kann die nötige Intelligenz für eine genauere Zielgruppenansprache und automatisierte Erstansprache liefern (wobei die Vertriebsmitarbeiter das Ruder übernehmen, sobald ein Interessent sein Interesse bekundet). Sie kann sogar personalisierte Nachrichten verfassen (dazu später mehr).
  • ‍Bereitstellung wertvoller Einblicke und Informationen: KI kann Informationen sammeln und sie in eine zusammenhängende Outreach-Strategie einbinden. In Echtzeit bedeutet dieser Prozess, dass man weiß, wen man kontaktieren muss, wann man ihn kontaktieren muss und was man sagen muss.
  • ‍Unterstützung bei Schulung und Onboarding: KI kann die Schulung und das Onboarding steuern, um die Effizienz zu steigern und Unterstützung auf der Grundlage datengestützter Erkenntnisse zu bieten.
 

Diese Anwendungsfälle zahlen sich wirklich aus. Eine McKinsey-Studie hat ergeben, dass Unternehmen, die KI im Vertrieb einsetzen, eine Zunahme von Leads und Terminen um mehr als 50 Prozent, eine Kostensenkung um 40 bis 60 Prozent und eine Verringerung der Anrufzeit um 60 bis 70 Prozent verzeichnen konnten. Als Sahnehäubchen stellte McKinsey außerdem fest, dass sich mit aktuellen Technologien 40 Prozent der Vertriebsaktivitäten automatisieren lassen. Bei solchen Ergebnissen ist es kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen in das Thema einsteigen wollen. Obwohl sich KI auf das gesamte Vertriebsteam auswirken wird, werden die Vertriebsmitarbeiter die größten Veränderungen erleben – zumindest am Anfang. Was bedeutet das also für sie?

Wie KI im Vertrieb die Vertriebsrollen verändert

Die KI wird die Rolle der Vertriebsmitarbeiter definitiv verändern. Aber das ist nichts Schlechtes – Veränderung ist nicht nur die einzige Konstante, sondern auch der Motor der Neuerfindung. Wir können uns allmählich davon verabschieden, Vertriebsmitarbeiter für einfache Aufgaben auszubilden, die zu einem hohen Maß an Burnout und schnellem Wechsel führen. Effizienter ist es, sich für Personen entscheiden, die ihre Energie in das investieren, wofür Menschen programmiert sind: mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

Hier ist ein Vorher-Nachher-Vergleich, wie diese Veränderung aussehen könnte. Es dauert mindestens einen Monat, um Vertriebsmitarbeiter an Bord zu holen, wobei einige Branchenexperten behaupten, dass es 90 Tage dauert, bis sie die Rolle beherrschen. Die meisten Vertriebsmitarbeiter erreichen ihre Ziele nach 3-6 Monaten und wechseln nach nur 18 Monaten. Manchmal werden sie befördert oder wechseln zu einem neuen Unternehmen; manchmal beschließen sie, sich aufgrund der anspruchsvollen Aufgaben ganz aus dem Vertrieb zurückzuziehen. In jedem Fall bedeutet der kurzlebige Zyklus, dass die Unternehmen fast ständig neue Mitarbeiter suchen, schulen und einstellen müssen.

Mit dem Einsatz von KI zur Unterstützung von Vertriebsteams ergeben sich zwei Veränderungen. Die Teams wenden weniger Energie für den Einführungs- und Schulungszyklus auf, und die Vertriebsmitarbeiter können sich wieder auf den Verkauf konzentrieren. Eine aktuelle Salesforce-Studie hat ergeben, dass nur 34 % der Zeit eines Vertriebsmitarbeiters für den Verkauf aufgewendet wird. Wenn Mitarbeiter mehr Zeit haben, können sie ihre Fähigkeiten auf den Aufbau von Beziehungen, das Führen von qualitativ hochwertigen Gesprächen, Kreativität und andere Aktivitäten ausrichten, die das Rückgrat eines guten Verkaufsgesprächs bilden und von KI nicht nachgeahmt werden können. Die Vorteile dieser Veränderungen sind zahlreich und einschneidend und umfassen

  • Der Onboarding-Prozess wird sich verbessern: Wie ein aktueller Forbes-Artikel zeigt, können KI-Schulungslösungen “progressive Lernreisen” erstellen, die auf jeden Vertriebsmitarbeiter zugeschnitten sind. Wenn Vertriebsleiter Algorithmen erlauben, neue Mitarbeiter zu führen, ist das wie ein sehr praktischer Assistent mit datengestützten Erkenntnissen, der blinde Flecken überwinden kann.
  • Der Aufbau einer Pipeline wird einfacher: Vertriebler werden von KI-Tools unterstützt, die bessere Kundenprofile und Buyer Personas erstellen können, was zu mehr hochwertigen Interessenten führt.
  • Inhalte werden effektiver: Vertriebsleiter können KI nutzen, um ein besseres Verständnis für den ROI von Content-Assets zu erlangen, was den Vertriebsmitarbeitern hilft, vorhandenen Content effizienter zu nutzen.
  • Bessere Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern: Es wird mehr Zeit damit verbracht, zusammenzuarbeiten und bessere Chancen und Geschäftspläne zu entwickeln.
 

Das Ergebnis dieser Vorteile ist eine niedrigere Fluktuationsrate, eine höhere Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie eine Position, bei der es weniger um die Plackerei als vielmehr darum geht, die Vertriebsmitarbeiter auf den ursprünglichen Zweck ihres Jobs zurückzuführen: Menschen verkaufen an Menschen.

Wie sich der Vertrieb auf die Einführung von KI vorbereiten kann

Die Führungsebene kann diesen Übergang mit einer starken Strategie für das Veränderungsmanagement unterstützen. Bereits vor einigen Wochen behandelten wir bei Sales Excellence “4 Wege, sich auf den KI-gestützten Vertrieb vorzubereiten“. Daran anschließend zeigen wir, auf welchen Grundsätzen ein erfolgreicher Übergang beruht:

  • Transparenz gegenüber den Teammitgliedern: Die Teammitglieder sind wahrscheinlich verängstigt, wenn man über die Einführung von KI spricht. Die Führungskräfte können ihnen helfen, diese Ängste zu überwinden, indem sie die anstehenden Veränderungen transparent machen und alle Beteiligten an einen Tisch bringen. Veränderungsmanagement ist nie einfach, und in diesem Fall müssen die Führungskräfte eine gute Strategie wählen, um den Widerstand der Teammitglieder zu überwinden. Die gleiche Logik gilt für die Überzeugung der oberen Führungsebene, die neue Technologie zu übernehmen. Ausarbeitung von Anwendungsfällen, die den Wert von KI beweisen.
  • Schulung: Eine gute Change-Management-Strategie hilft den Vertriebsteams, durch ständige Unterstützung und Feedback zu verstehen, wie ein datengesteuerter, KI-gestützter Prozess angepasst werden kann. Vergewissern Sie sich, dass die von Ihnen gewählte Lösung Unterstützung bei der Schulung Ihrer Teammitglieder im Umgang mit der Lösung bietet.
  • Der richtige Technologie-Stack: Die richtigen Produkte lassen sich problemlos integrieren und auf die von Ihnen gewählten Anwendungsfälle sowie bereits vorhandene Tools abstimmen. Denken Sie daran, dass Sie die richtigen Daten benötigen, um KI zu nutzen. Vertriebsleiter sollten Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass sie Zugang zu den richtigen Daten für die Auswahl der richtigen Tools haben.
  • Transparenz im gesamten Unternehmen: Sie müssen dafür sorgen, dass die Silos zwischen den kundenorientierten Abteilungen aufgebrochen werden, um Zugang zu den Daten zu erhalten, die für den Aufbau einer 360-Grad-Sicht auf den Kunden erforderlich sind. Nur so können KI-Lösungen effektiv arbeiten.

Fazit

Eine wichtige Tatsache, die man bei KI beachten sollte, ist, dass es sich um einen schrittweisen Integrationsprozess handelt. Vertriebsteams müssen nicht alle Antworten auf die Frage haben, wie sich KI auf sie auswirkt; sie können klein anfangen – ein Tool, ein Anwendungsfall nach dem anderen – und von dort aus wachsen.

Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen und die vielen Vorurteile nun hoffentlich geklärt. Es gilt zu handeln und proaktiv den Wandel einzuleiten – warum nicht schon heute?

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Wie investiert man in Unternehmenstechnologie?

Investitionen in Technologie – Der Schlüssel zum Erfolg

Wie investiert man in Unternehmenstechnologie?

Wie investiert man in Unternehmenstechnologie?

„Sales Excellence” powered by Rocking Sales, dem Blog zum Thema Vertrieb

Überprüfen Sie Ihre Budgets auf Herz und Nieren? Da sind Sie nicht allein. Bei all dem Gerede über den wirtschaftlichen Gegenwind halten viele Unternehmen neue Programme zurück und konzentrieren sich nur auf das, was unbedingt notwendig ist, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Es gibt jedoch einen besseren Weg, um einen Abschwung zu überstehen: Finden Sie Möglichkeiten, effizienter zu werden, z. B. durch Automatisierung, und investieren Sie klug in diese.

Selbst wenn Sie verständlicherweise bei den Gesamtausgaben zurückhaltend sind, können Investitionen in die richtige Technologie kurzfristig Zeit und Geld sparen. Das gilt umso mehr auf längere Sicht, denn was auch immer die Zukunft bringt, die digitale Transformation wird der Schlüssel zu ihrer erfolgreichen Bewältigung sein.

Eines wissen wir: Auf jede Rezession folgt eine Expansion. Letztere dauert oft viel länger als die erste, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg, der Dotcom-Blase und der Weltwirtschaftskrise 2007 der Fall war. Der Trick besteht also nicht darin, vor allen neuen Investitionen wegzulaufen, sondern sich auf die richtigen zu konzentrieren.

Aber woher weiß man, welche Investitionen die richtigen sind? Die Antwort ist einfach: Die richtigen Investitionen schaffen den größten Nutzen zu den geringsten relativen Kosten und maximieren gleichzeitig die Geschwindigkeit des Erfolgs. Im Folgenden erklären wir jede dieser Komponenten und gebe Ihrem Unternehmen einen besseren Rahmen, in dem Sie einige Ihrer wichtigsten Ausgabenentscheidungen treffen können.

Wie messen Sie den Nutzen Ihrer technischen Investitionen?

Der beste Weg, den Nutzen einer Investition zu definieren, ist die Sichtweise Ihres Kunden. Machen Sie sich klar, welche Probleme Sie angehen müssen und welche Ergebnisse Sie anstreben, um die Komplexität für den Kunden zu verringern.

Anhand Ihrer aktuellen Prozesse, Leistungskennzahlen und einer vernünftigen Schätzung der künftigen Verbesserungen durch die neue Technologie können Sie dann den quantifizierbaren Nutzen abschätzen. Dazu können Umsatzsteigerungen und schwer zu quantifizierende, aber strategisch wichtige Vorteile wie das Engagement der Mitarbeiter gehören.

Lassen Sie uns den Sachverhalt doch mal genauer untersuchen:

Steigern Sie Ihren Umsatz durch bestehende und neue Geschäftsfelder

Bei der Umsatzsteigerung geht es nicht nur darum, mehr von denselben Produkten an dieselben Kunden zu verkaufen. Es geht zunehmend um die Aktivierung neuer Umsatzströme, die vorhersehbarer und profitabler sein könnten, um die Gewinnung neuer Kunden und die Erschließung neuer Märkte. Sie müssen jedoch wissen, wann Sie welche Angebote an wen senden müssen, um die Konversion zu maximieren. Technologie kann dabei helfen.

So sollten Sie beispielsweise kein Marketingangebot für ein neues Produkt versenden, wenn der Kunde noch nichts von Ihrer Serviceabteilung zu einem bereits bestehenden Problem gehört hat. Gleiches gilt dafür, wenn Ihr Kunde mit der Bezahlung einer Rechnung im Rückstand ist. Andererseits kann eine gute Anwendung digitaler Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen dabei helfen, das sich ändernde Kaufverhalten eines Kunden aufzudecken oder “Risikokunden” zu identifizieren.

Wie gelingt eine Effizienzsteigerung?

Bei der Effizienzsteigerung geht es darum, komplexe Prozesse zu vereinfachen und zu rationalisieren, manuelle Aufgaben zu automatisieren und Redundanzen zu beseitigen. Das durchschnittliche Unternehmen verwendet satte 976 Anwendungen. Eine Vielzahl von Anbietern und Systemen, die oft das Ergebnis der Einführung von Einzellösungen sind. Das Decken dieses unmittelbaren Bedarfs der einzelnen Abteilungen, führt auf lange Sicht zu weitaus größeren Ineffizienzen. Die Konsolidierung von Anbietern ist eine wichtige Möglichkeit für Unternehmen, diese Komplexität zu verringern und gleichzeitig die Erwartungen von Kunden und Beratern zu erfüllen – sowohl für ihre IT-Infrastruktur als auch für ihr Geschäftsergebnis.

Produktivitätssteigerungen ist ein weiterer Punkt, mit dem Sie sich auseinandersetzen müssen. Es geht immer darum, mehr Output für denselben Input oder denselben Output für weniger Input zu erhalten. In der heutigen angespannten Lieferkette und auf dem unbeständigen Arbeitsmarkt war es noch nie so wichtig wie heute, Ihre Prognosen, Ihre Lieferkettenplanung und das Engagement Ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Dies sind alles Bereiche, die mit der richtigen Technologie in Verbindung mit der richtigen Strategie, den richtigen Mitarbeitern und den richtigen Prozessen verbessert werden können. Die richtige Technologie ermöglicht es Ihnen, mehr aus den vorhandenen Daten zu machen und durch Intelligenz und Automatisierung die Produktivität zu steigern und bessere Ergebnisse zu erzielen.

Wie sieht also ein Produktivitätsvorteil aus? Nehmen Sie zum Beispiel Firma X, ein führender Anbieter von Sicherheitslösungen für Privathaushalte und Unternehmen, der sich um sichere, intelligente und nachhaltige Sicherheitslösungen bemüht. Durch die Nutzung von Automatisierung und technologische Intelligenz könnten Kosteneinsparungen erzielt, ein schnellerer Kundensupport angeboten und die Produktivität der Mitarbeiter erhöht werden.

Denken Sie daran: Ihr Ziel ist die Maximierung des ROI

Neue Einnahmen? Gesteigerte Effizienz? Produktivitätssteigerungen? Das klingt alles großartig, aber was wird das kosten? Natürlich wollen wir alle die Kosten niedrig halten, aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das übergeordnete Ziel nicht die Minimierung der Investitionen an sich ist, sondern die Maximierung der Investitionsrendite (ROI).

Es gibt einige vorstellbare Szenarios, in welcher der ROI Gedanke greift. Mit Service Cloud verfügen die Mitarbeiter eines Unternehmens beispielsweise über eine einzige Informationsquelle, um klar zu erkennen, wo sich die Kunden in ihrer Eigentumsentwicklung befinden. Darüber hinaus kann das Unternehmen mehr Anrufe zu geringeren Kosten bearbeiten, indem es Service Cloud Voice mit der Partnertelefonie von Amazon Connect kombiniert. So könnten Lösungsquoten beim ersten Anruf erhöht und die Bearbeitungszeiten gesenkt werden.

Die Nutzung von Automatisierungsfunktionen, um manuelle Aufgaben zu eliminieren und Prozesse zu rationalisieren, bietet sich an. Dadurch würde sich die Mitarbeiterbindung erhöhen und die Einarbeitungszeit der Mitarbeiter stark verkürzen. Ein Resultat, welches Sie sicherlich begrüßen würden.

Wir sind der Meinung, dass die richtige Technologie den größten Nutzen zu den geringsten relativen Kosten bietet, wobei die Maximierung des Nutzens bei überschaubaren Kosten entscheidend ist. Hier sind einige Best Practices:

  • Wählen Sie eine Cloud-first-CRM-Strategie, die durch die Tatsache unterstützt wird, dass immer mehr Softwareausgaben in die Cloud verlagert werden. Mit einem Cloud-first-Ansatz können Sie die Kosten durch geringere Wartungskosten, ein Pay-as-you-go-Modell, verbesserte Sicherheit und bessere Möglichkeiten für mobile Mitarbeiter effektiver verwalten.
  • Entscheiden Sie sich für eine einzige, integrierte CRM-Plattform und nicht für einen Flickenteppich umfangreicher Einzellösungen, die einen hohen Grad an individueller Integration erfordern. Solche Patchwork-Lösungen kosten nicht nur viel Zeit bei der Einrichtung, sondern sind auch schwer zu warten, spröde und weniger skalierbar. Eine plattformorientierte Denkweise unterstützt den Aufbau integrierter, durchgängiger Customer Journeys, was unerlässlich ist, um die Kluft zwischen den IT-Plattformen vieler Unternehmen und den Erwartungen ihrer Kunden zu schließen.
  • Entscheiden Sie sich für vorgefertigte Branchenlösungen, die Ihnen helfen, die Zeit bis zur Wertschöpfung zu verkürzen und die Implementierungskosten zu senken. Dazu könnten Sie branchenspezifische Objekte, Echtzeit-Dateneinblicke, Workflows und Analysen einführen, und zwar sofort, sodass der Bedarf an individuellen Entwicklungen minimiert wird.

Der Vorteil von maximaler Geschwindigkeit

Bei der Geschwindigkeit geht es darum, wie schnell Sie vom Kauf eines Produkts zum Einsatz kommen können, um Geschäftsergebnisse zu erzielen.

Für Ihren CFO (Chief Financial Officer) könnte das die Amortisationszeit sein. Für Ihren IT-Verantwortlichen ist es vielleicht die Zeit zwischen der Planung der Implementierung und der Phase 1 des Roll-outs. Den Kunden könnte es bedeuten, dass es einfach ist, jederzeit, überall und über jeden Kanal mit Ihnen Geschäfte zu machen. Unabhängig davon, wie Sie Ihren Erfolg messen, ist Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor, um ihn zu erreichen – heute mehr denn je. Schnelligkeit gibt Ihnen Anpassungsfähigkeit, und Anpassungsfähigkeit gibt Ihnen die Kraft, nicht nur zu überleben, sondern zu florieren. Eine schnelle Umsetzung ist auch für Mitarbeiter wichtig, damit diese schnell einen Mehrwert für den Kunden schaffen können.

Es ist möglich, die Kosten zu senken, die Komplexität zu reduzieren und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens zu erhöhen. Sie können dies ohne Kompromisse erreichen, indem Sie Systeme konsolidieren und in die richtige Technologie für Ihr Unternehmen investieren. Mit Automatisierung, Intelligenz, Konsolidierung und Selbstbedienung können Sie den Wert maximieren und Kunden fürs Leben schaffen. Nutzen Sie die momentane Zeit des Umschwungs und die vielfachen Vorzüge, die Ihnen die Technologie bieten kann.

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Metaverse: zwischen digitaler und realer Welt​

Metaverse: zwischen digitaler und realer Welt

Metaverse: zwischen digitaler und realer Welt​

Metaverse: zwischen digitaler und realer Welt

Shora Shirzad, Mitgründer der realen Metaverse Plattform Mapstar, hat sich seit frühester Kindheit für Technologie interessiert. Im Dorf, in dem er seine glückliche Kindheit verbrachte, galt er als Daniel Düsentrieb unter den Kindern. Er experimentierte mit Computern, baute sie auseinander, um die dahinterstehenden Eigenschaften und Funktionen kennenzulernen. Wer hätte damals gedacht, dass Shoras Antrieb ihn eines Tages zum Pionier des Metaverse machen würde?

Shora, ich freue mich sehr darauf, Mapstar und dass Metaverse der realen Welt von dir persönlich vorgestellt und erklärt zu bekommen. Kannst du für unsere Leser Mapstar in zwei Sätzen beschreiben?

Zum derzeitigen Zeitpunkt lässt sich das Metaverse der realen Welt leider nicht in zwei Sätzen erklären, zumindest nicht für Menschen die wenige Berührungspunkte zu den diversen sowie neuartigen Technologien haben. Das Metaverse der realen Welt besteht aus unterschiedlichen „State Of The Art“ Technologien wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz, Computer Vision, Blockchain, Web sowie Augmented & Virtual Reality. Die Fusionierung von diversen Technologien in ein einzelnes Produkt verlangt einen umfangreichen Wissensschatz und langjährige technologische Expertise.

Ok, das macht den Eindruck als sei das Metaverse der realen Welt ein Konglomerat aus neuen Technologien. Wozu so viele unterschiedliche Technologien und welchen Vorteil bringt diese Fusionierung?

Computer Vision hilft uns mittels einer Smartphone Kamera eine Umgebung in 3D zu erfassen, indem man mehrere Bilder von einem Objekt aus den unterschiedlichen Perspektiven erfasst, genau wie beim menschlichen Sehen. Hierdurch können wir reale Orte und Objekte der Welt in einem Maßstab von 1:1 erfassen, speichern, erweitern und per einfachem Link mit anderen teilen. Wir nutzen künstliche Intelligenz um den Prozess zu beschleunigen, sodass ein digitaler Zwilling in wenigen Minuten erstellt werden kann.

Augmented Reality (AR) hilft uns Informationen kontextbezogen in den digitalen Zwilling sowie in der realen Welt dauerhaft zu verankern. Unser World-Editor ermöglicht es die digitalen Zwillinge direkt am Computer zu bearbeiten bzw. zu erweitern. Sofern eine Umgebung mit dem Smartphone in 3D erstellt wurde, kann man immersiv in den 3D Raum eintauchen und weitere Personen einladen, um beispielsweise eine Simulation einer realen Umgebung gemeinsam zu durchlaufen. Wir nutzen die Blockchain Technologie, um einen Stand in einen Non-Fungible Token zu überführen und diesen zu manifestieren.

Welchen Einfluss haben die Technologien in Bezug auf Nachhaltigkeit?

Augmented Reality (AR) ist eine Massentechnologie und wird in den kommenden Jahren allen Branchen einen unglaublichen Mehrwert bieten. Eine nachhaltige Technologie, die es ermöglicht Produkte noch bevor sie existieren auszuprobieren bzw. zu betrachten. Man muss sich allein vorstellen, welchen Einfluss AR auf die Materialwirtschaft und die Ressourcenverbrauch der Welt hat. Wir gehen davon aus, dass alle Märkte von einem Überangebots- zu einem Nachfrageorientierten Markt transferieren werden. Wir müssen die Ressourcen unserer Umwelt schonen und das ist ein guter Startpunkt.

Das klingt spannend und ich kann das Bild des realen Metaverse schon besser greifen. Wie würdest du jetzt Mapstar in zwei Sätzen beschreiben?

Mapstar ist das Metaverse für die reale Welt. Es ermöglicht, die physische Welt als Spielwiese für persistente und präzise kontextbezogene 3D-Daten zu nutzen.

Was macht Mapstar einzigartig im Vergleich zu all den anderen Metaverses?

Das Metaverse der realen Welt beginnt nicht mit einem neuen Gerät. Jeder sollte mit seinem derzeitigen Smartphone, PC oder VR-Headset daran partizipieren können. Wir sehen AR als die Zukunftstechnologie an und haben uns darauf fokussiert. Die Technologien die wir in Mapstar zum Einsatz bringen, dienen dazu die reale Welt mit kontextbezogenen Informationen zu überlagern und daraus digitale Services anzubieten.

Ist das Metaverse nicht die nächste Stufe von Eintauchen in eine nicht reale Welt?

Nein, bei Mapstar ist es ist das Gegenteil. Uns ist der Bezug zur realen Welt sehr wichtig, sonst könnten wir ja von Spielerei sprechen. Mit Mapstar habe ich seit jeher das Ziel verfolgt aus den technologischen Möglichkeiten etwas Sinnvolles zu kreieren wovon andere profitieren können. Die Initialidee war, wie bekomme ich digitale, themen- und kontextbezogene Informationen dauerhaft in der realen Welt verankert? Wenn man den Kernproblemstellung der Informationslogistik betrachtet, geht es um folgendes: Die richtigen Informationen, zur richtigen Zeit, in der richtigen Quantität sowie Qualität und am richtigen Ort, helfen die richtige Entscheidung zu treffen.

Daher benötigt es ein System welches Tools anbietet, womit kontextbezogene Informationen erstellt und für jeden zugänglich gemacht werden können. Das ist innovative Informationslogistik. Die menschliche Welt ist 3D, somit macht es keinen Sinn mehr digitale Inhalte in 2D zu erfassen. Es zeichnet sich eindeutig ab, dass die nächste technologische Entwicklungsstufe als 3D Ära bevorsteht. Du scannst deine Umgebung und nutzt die reale Welt als Spielfläche für digitale Daten. Die virtuelle und reale Welt rückt dadurch näher zusammen, um den Menschen in sehr vielen Bereichen zu unterstützen.

“Die Verschmelzung der virtuellen und realen Welt”

Bitte gebe mir einfache, für mich leicht nachvollziehbare Cases, die mir die Vorteile von Mapstar verdeutlichen.

Stellen wir uns vor, Du planst einen Neubau oder eine Bestandssanierung. Durch unsere standardisierte XR-Plattform hat dein Architekt oder Bauträger lange bevor mit dem Bau begonnen wird, die Möglichkeit, dir mit wenigen Handgriffen dein Traumobjekt an Ort und Stelle zu präsentieren. Du kannst dein Gebäude von außen ansehen, es in der reellen Umgebung auf dich wirken lassen und kannst innen durch die Räume laufen. Außerdem hast Du die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig auf dem Smartphone, im Webbrowser oder mit der VR-Brille den Baufortschritt zu verfolgen. Jeder Schritt wird anhand der Visualisierung abgestimmt, es werden Next Steps und relevante Informationen direkt vor Ort und jederzeit für die Verantwortlichen abrufbar verankert. 

Für die Entscheidungsfindung, Kommunikation und Dokumentation ist das bahnbrechend. Nimmt man zur Kenntnis, wie viele gerichtliche Prozesse wegen Unstimmigkeiten am Bau stattfinden und wie schwierig sich die Beweisführung im Nachgang gestaltet, dann kann man sich vielleicht vorstellen, wie revolutionär unser Metaverse ist für die Bau- und Immobilienbranche ist.

Wow! Das heißt ich kann mein Haus vor dem ersten Spatenstich komplett sehen? Ich kann den Fußbodenbelag in den Räumen sehen, die Türen, Fenster, kann mein Bad virtuell einrichten. Und ich weiß später jederzeit, wo welche Leitungen entlanglaufen. Richtig?

Das ist richtig. Aktuell werden bei ersten Pilotprojekten während der Bauphase relevante Informationen an Gebäuden für immer verankert. Denken wir nur an Rohr- und Elektroleitungen, an Serverräume in großen Gewerbeimmobilien und vieles mehr. Mapstar wird bald in der Lage sein, automatisiert Building Information Modelle mit der Realität zu verankern. Das wird ein echter Meilenstein in der Baubranche sein.

Hat man einmal das Mapstar-Prinzip verstanden, wird einem sehr schnell klar, dass sich alle Bereiche des Internets, wie Messaging, Unterhaltung, Bildung, Shopping und Entertainment nicht mehr ausschließlich auf 2D-Screens begrenzen werden, sondern dass sich Räume, Gebäude, Veranstaltungen und Städte innerhalb des dreidimensionalen Raumes erweitern lassen.

Das ist unserer Ansicht nach wirkliche Augmented Reality, also eine sinnvoll erweiterte Realität. Das Internet der Zukunft wird somit dreidimensional und mit der realen Welt verbunden sein. Die digitalen und physischen Grenzen werden auf natürliche Art verschmelzen. Schon allein bei diesem einen Beispiel sind die Möglichkeiten grenzenlos.

Wo unterstützt Mapstar noch im Business Bereich?

Unternehmen nutzen unsere Technologie intern um relevante Informationen für Planung, Simulation, Kollaboration, Wartung, Dokumentation und vielem mehr an Orten, Maschinen und Werkzeugen zu verankern. Dies können selbstverständlich auch Maschinen-Echtzeitdaten sein. Eben alles, was bisher auf 2D-Screens dargestellt wird. Aktuell machen wir die Daten über Smartphones und Tablets sichtbar. In ein paar Jahren werden diese Informationen auf Datenbrillen angezeigt. Weitere Personen können sich von überall über den World-Editor dazuschalten.

Im B2C-Bereich nutzen Unternehmen unsere Technologie für Produktinformationen, Indoor-Navigation, Produkt Konfiguratoren, Services oder Dienstleistungen. Die App erkennt somit die Umgebung oder das Produkt und blendet relevante Informationen ein. Mit der Werbe-, Gaming, Entertainment und Reisebranche fange ich jetzt gar nicht erst an.

Das fällt alles in die Kategorie Metaverse? Ist es nicht auch ein bisschen Spielerei?

Wir bewerten, die rein virtuellen Konzepte mancher Marktbegleiter tatsächlich eher als Spielerei oder gar als sinnbefreiten Zeitvertreib. Für uns ist das Metaverse, wie eben beschrieben, die Brücke zwischen physischer und virtueller Welt. Nur dies macht für uns Sinn. Apropos Games: Als großer Spielekonsolen-Fan freue ich mich schon sehr darauf, wenn Effekte bekannter Spieleklassiker als ganz selbstverständlich in der realen Welt mit realen Personen interagieren. Oder (lacht) ich auf einem realen Spielfeld ein virtuelles Spiel gegen Michael Jordan spiele oder er mich trainiert.

In welchen Branchen seid ihr derzeit besonders gefragt?

Zu Beginn hatten wir keinen Branchenfokus. Wir haben mit Interessenten aus Games, Entertainment, Marketing, Retail und vielen anderen Branchen gesprochen. So positiv die Resonanz auch war, so gering waren bisher die eingeplanten Ressourcen. Wir haben es noch nicht flächendeckend in die Marketingbudgets geschafft (lacht). Im industrienahen Umfeld haben wir dagegen eine enorm hohe Quote an bezahlten Projekten und Lizenznehmern. Es ist unvorstellbar wie viel Budget unmittelbar eingespart wird. Es handelt sich um Milliarden.

Wer füttert diese Informationen an?

Hätte man vor 20 Jahren den Menschen prophezeit, welchen Einfluss das heutige Internet auf uns haben wird, wäre man ungläubig angeschaut oder gar ausgelacht worden. Zwischenzeitlich liegen nahezu alle Informationen und Services digital und oft auch als 3D-Informationen vor. Es liegt für uns auf der Hand, diese mit der realen Welt zu verknüpfen.

Aktuell verändern viele Technologiesprünge, wie AI, Web3, Tokenisierung und SLAM die Welt. Außerdem herrscht ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Wissen, Sinnhaftigkeit und Chancengleichheit. Wir können all diese Entwicklungen und Aspekte in unserer Schlüsseltechnologie und Plattform vereinen.

Im nächsten Schritt bieten wir einen Marktplatz, für den Handel ortsbezogener Assets der Bereiche Wissen, Kunst, Kultur und Nutzung bereits eben erwähnter Services und Daten an. Anbieter werden neben Unternehmen auch Privatpersonen sein. Unabhängig von Herkunft, Bildungsstand und technischem Equipment kann jeder Mensch, der ein Smartphone besitzt, damit Geld verdienen.

Das heißt jeder kann seine 3D Inhalte hochladen. Gibt es Inhalte die vorrangig behandelt werden oder die gar verboten werden? Wer kontrolliert die Inhalte?

Natürlich freuen wir uns auf den Tag, sobald in der Öffentlichkeit über Rankings unserer XR-Plattform diskutiert wird. Wir werden sukzessive Lösungen entwickeln, die den Missbrauch automatisiert erkennen. Aber dafür braucht es Zeit und ein adäquates Budget. Entgegen den Geschäftsmodellen aktueller Websuchmaschinen-Betreiber soll die Relevanz ausschlaggebend sein und nicht das Marketingbudget.

“Denken ist nicht wissen” 

Shora, das hört sich nach einer radikalen Innovation an. So etwas entwickelt man nicht nebenbei, oder?

Da möchte ich dir nicht widersprechen liebe Hermina (lacht). Das wichtigste Learning für mich war, Denken ist nicht Wissen. Und um sich profundes Wissen auf ganz neuen Gebieten anzueignen braucht es Zeit und Hingabe. Das möchten viele nicht wahrhaben. Natürlich habe ich auch zuerst gehofft, es sei möglich eine simple Lösung für unsere Idee zu entwickeln (lacht). Was für ein Trugschluss! 

Zuerst habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und meine Diplomarbeit geschrieben mit dem Thema E-business-Modell: „Darlegung von Strategien und Konzepten zur Digitalisierung Unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse.“ Danach hatte ich immer noch das Gefühl nicht über ausreichend Wissen für mein Ziel zu verfügen und habe noch einen Masterstudiengang drangehängt. Parallel habe ich am Fraunhofer Institut für Windenergie und Windsystemtechnik gearbeitet. In Meiner Masterarbeit am Fraunhofer Institut schrieb ich über das Thema: „Konzipierung und Implementierung einer Applikation zur mobilen Datenerfassung in der Instandhaltung von Windenergieanlagen.“ 

Nach dem Fraunhofer Institut war ich fünf Jahre in der Forschung und Entwicklung bei Porsche in Weissach tätig und danach noch ein Jahr bei Daimler. Neben meiner akademischen Ausbildung habe ich in sieben Jahren viel praktische Erfahrung bezüglich Produktentwicklung, Methodik und Prozesse sowie Kenntnis der weltweiten Technologiestandards gesammelt. Um auf deine Frage zurück zu kommen, es braucht Zeit, Geduld und Knowhow.

Wie schätzt du den aktuellen Entwicklungstand von Mapstar ein? Entwickelt ihr noch oder seid ihr einsatzbereit?

Wir sind in der öffentlichen Beta Phase, das Metaverse der realen Welt kann zu derzeitigem Zeitpunkt kostenlos sowohl von B2B als auch B2C getestet werden. Wir müssen noch vieles verbessern und arbeiten bereits an der nächsten Version. Ein Softwareprojekt ist nie fertig, es gibt immer neue Stände (lacht).

Welche nächsten Schritte, werdet ihr mit Mapstar gehen?

Wir sind dabei uns auf eine Branche zu fokussieren. So können wir tiefer einsteigen, um auf die Needs und Probleme besser eingehen zu können, um Lösungen und Mehrwerte herauszuarbeiten.

Benötigt ihr weiteres Venture Capital für Mapstar?

Laut Planung sind nur noch wenige Finanzierungsrunden notwendig, bis die Plattform alle großen Produkt-Zyklen aus eigener Kraft finanzieren wird. Derzeit startet die aktuelle Finanzierungsrunde. Wir sind offen für Gespräche über größere Investitionsvolumen.

Meine vorletzte Frage: wie macht ihr Sales für Mapstar und das Metaverse?

Im Moment kommen die Kunden auf uns zu, denn die Anzahl derer, die verstanden haben, dass es sich bei Mapstar nicht um eine Spielerei handelt, nimmt rasant zu.

Liebe Rocking Sales Leser, Ihr möchtet mehr über Shora und sein Projekt erfahren? 
Dann besucht ihn doch gerne hier. 
Seinen Song findet ihr übrigens in unserer Spotify-Playlist.
Jetzt reinklicken, stöbern und alle Lieblingslieder unserer Sales-Experten anhören! 
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Hermina Deiana
Erzählt mir eure Sales Vita...

Ich brenne darauf eure Expertise und Erfahrungen im Vertrieb zu erfahren und auf unserem Rocking Sales Blog zu veröffentlichen. Nach einem kurzen Kennenlerntelefonat vereinbaren wir einen Termin für einen Video-Call und führen ein entspanntes, einstündiges Gespräch. Anschließend schreibe ich euren Beitrag und wir posten diesen über unsere Social Media Kanäle.

Ich freue mich auf dich.

Hermina Deiana | Public Relations Consultant MarketDialog GmbH
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4 Wege, sich auf den KI-gestützten Vertrieb vorzubereiten

4 Wege, sich auf den KI-gestützten Vertrieb vorzubereiten

4 Wege, sich auf den KI-gestützten Vertrieb vorzubereiten

4 Wege, sich auf den KI-gestützten Vertrieb vorzubereiten

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Künstliche Intelligenz (KI) für den Vertrieb – Schlagwort oder Lösung? Erst letzte Woche haben wir über ChatGPT und den bahnbrechenden Erfolg der AI gesprochen. Kurz gesagt: KI ist da, und sie ist real. KI-gesteuerte Vertriebstechnologien entwickeln sich zu einer praktischen Lösung für viele der Herausforderungen, denen sich Vertriebsleiter, Trainer, Manager, Coaches und Sales Enablement-Profis gegenübersehen. Wenn KI also die Zukunft des Vertriebs ist, wie positionieren Sie Ihr Unternehmen heute, um von ihr zu profitieren?

Die Einführung von KI stellt für viele Unternehmen nach wie vor ein Hindernis dar. 75 % der Führungskräfte berichten, dass sie mit der Skalierung von künstlicher Intelligenz zu kämpfen haben. Um die Möglichkeiten des KI-gestützten Vertriebs zu nutzen, müssen Sie Ihre Verkäufer zunächst auf diese technologische Revolution vorbereiten. Hier sind 4 Dinge, die Sie wissen müssen.

1. Beginnen Sie mit dem Warum

In den Worten von Simon Sinek kann das “Beginnen mit dem Warum” Teams helfen, mehr Klarheit zu finden und die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, zu verändern. Und wenn es um KI geht, ist ein mentaler Reset notwendig. Denn wenn Vertriebsmitarbeiter von KI, z. B. Konversationsintelligenz, hören, reagieren sie oft auf eine von zwei Arten.

Die erste Reaktion ist, dass KI der “große Bruder” ist, den die Geschäftsleitung einsetzt, um die Vertriebsmitarbeiter zu überwachen. So setzen einige Unternehmen heute KI ein, um zu überwachen, wie viele Stunden die Mitarbeiter tatsächlich arbeiten, indem sie heimlich ihre Webcams analysieren.

Die zweite häufige Reaktion ist, dass die KI den Mitarbeitern ihren Job wegnehmen wird.  Dem kann man begegnen, indem man klar kommuniziert, warum KI-Coaching nützlich sein kann. KI muss als Assistent positioniert werden, nicht als Ersatz für den Einblick von Kollegen und Managern, sondern als Möglichkeit, auf Stellen in einem Verkaufsgespräch hinzuweisen, an denen Sprache, Tonalität, Inhalt und mehr verbessert werden könnten.

KI kann vorteilhaft eingesetzt werden, um Füllwörter zu reduzieren, das Selbstvertrauen zu stärken und den Vertriebsmitarbeitern dabei zu helfen, sowohl bei der Sache zu bleiben als auch den Prozess voranzutreiben. Wenn Sie erklären, wie KI es Vertriebsmanagern ermöglicht, mehr Anrufe zu überprüfen und präziseres Feedback zu geben, das jedem einzelnen Verkäufer direkt zugutekommt und es ihm ermöglicht, mehr Geschäfte abzuschließen, werden die Kunden den Grund dafür verstehen.

2. Fördern Sie eine datengesteuerte Denkweise

Um den Weg für den Einsatz von KI zu ebnen, muss Ihr Unternehmen über eine Kultur verfügen, die sich sowohl auf Daten als auch auf Intuition und Erfahrung stützt. Erfolgreiche datengesteuerte Unternehmen betten Daten in ihre Kerngeschäftsfunktionen ein und haben eine “Datenkultur”, die das Unternehmen von oben nach unten durchdringt. 

Vertriebsleiter können ihre Teams auf verschiedene Weise dazu bringen, datengesteuert zu arbeiten. Dazu gehört, dass Sie die Verwendung Ihrer Daten für die Entscheidungsfindung transparent machen und dafür sorgen, dass alle Teammitglieder, die Zugang zu den Daten benötigen, diesen auch erhalten. Legen Sie strategisch fest, welche Kennzahlen Sie messen wollen. Diese werden in den Vordergrund der Aufmerksamkeit Ihres Teams rücken.

Praktische Vorschläge, um Daten in den Vordergrund zu rücken, sind z. B. die Erstellung von Dashboards, die relevante Kennzahlen wie die Anzahl der Meetings und die Anzahl der qualifizierten Verkaufschancen für Vertriebsmitarbeiter im Innendienst. Die Anzahl (oder den Prozentsatz) der Mitarbeiter, die ihre Quote erfüllen, und die Gewinne/Verluste gegenüber Wettbewerbern für Kundenbetreuer enthalten, sind ähnlich wichtig.

Seien Sie sich darüber im Klaren, welche Kennzahlen von Ihrem Team gemessen und über welche Bericht erstattet werden sollen. Beginnen Sie die Besprechungen mit der Überprüfung der Kennzahlen im Team als Teil eines größeren Gesprächs.

3. Bewerten Sie Ihre Vertriebstechniken

KI-gestützter Vertrieb erfordert, dass die Empfehlungen für Manager und Vertriebler im Arbeitsablauf leicht zugänglich sind. Um das Ziel einer zeitnahen, personalisierten Beratung zu erreichen, muss Ihre Lösung geräteunabhängig sein.

Die Herausforderung besteht darin, den sich schnell entwickelnden Markt für Vertriebstechnologien zu verstehen. Fusionen und neue Finanzierungsrunden treiben die Produktinnovation voran und die Optionen, die Vertriebsleiter in Betracht ziehen, können sich ständig verändern.

Die heutigen Plattformen für die Vertriebsunterstützung nutzen KI, um das Coaching zu skalieren, Inhaltsempfehlungen zu geben und das Lernen und die Wissensspeicherung zu fördern. KI wird in großem Umfang eingesetzt, um Vertriebsgespräche automatisch zu transkribieren und den Managern Analysen zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören z. B. die Einhaltung von Nachrichten, die Sprechgeschwindigkeit, das Verhältnis der Gesprächszeit, Themen und andere Metriken.

Beginnen Sie mit einer Überprüfung Ihrer aktuellen Vertriebstools, um einen ganzheitlichen Überblick über die vorhandenen Funktionen zu erhalten. Die meisten Unternehmen setzen mehrere Tools ein, aber die Kerntechnologie umfasst in der Regel ein LMS (Lernplattform), ein CMS, ein Coaching-Tool und ein Call-Coaching. Die Verwaltung mehrerer Tools ist aus administrativer und finanzieller Sicht kostspielig.

Als Nächstes sollten Sie Managementherausforderungen oder dauerhafte Problembereiche identifizieren, die durch den Einsatz von KI verbessert oder skaliert werden können. Informieren Sie sich über aktuelle Tools, indem Sie Analystenberichte lesen, um die aktuelle „Landschaft“ zu verstehen. Ziehen Sie eine All-in-One-Vertriebslösung in Betracht, die KI-gesteuertes Lernen, Inhalte, Zusammenarbeit und Coaching bietet.

4. Trainieren Sie Ihr Team

Das Innenleben der besten KI-Lösungen ist für die Benutzer unsichtbar, da sie einfach Empfehlungen aussprechen, ohne dass man ein Informatikstudium absolvieren muss. Einer der größten Vorteile von KI ist die Fähigkeit, auf der Grundlage der Anrufleistung die nächstbesten Maßnahmen zu generieren. Damit Sie und Ihr Team diese Vorteile voll ausschöpfen können, müssen sie jedoch durch Schulungen auf den Erfolg vorbereitet werden.

KI funktioniert am besten, wenn sie einheitliche Regeln dafür anwendet, wie Mitarbeiter Ihre Kernpositionierung, Ihr Messaging und Ihr Unterscheidungsmerkmal artikulieren sollten. Durch die Analyse aufgezeichneter Anrufe und die Identifizierung von Begriffen wie z. B. bestimmte Themen, Wettbewerber oder Einwände des Käufers kann KI den Verkäufern Vorschläge für geeignete Kundeninhalte zum Nachfassen, personalisiertes Coaching und Schulungen zur Behebung von Problemen machen.

Damit Vertriebsmitarbeiter mit KI-gestützten Empfehlungen Geschäfte vorantreiben können, müssen sie zunächst geschult werden. Bereiten Sie also Ihr Team zunächst mit Schulungen auf die Funktionen Ihrer Plattform, den Zugriff auf die Empfehlungen und die Interpretation und Umsetzung der Empfehlungen vor. Arbeiten Sie mit Ihrem Anbieter zusammen, um Schulungsmaterialien und Kurse zu entwickeln. Machen Sie sich und Ihr Team mit den Schnittstellen und Dashboards der Plattform vertraut.

Erstellen Sie anschließend Listen mit bevorzugten Ausdrücken, Schlüsselwörtern und gewünschten Verhaltensweisen. KI kann dabei helfen, Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wenn Sie nicht jeden Anruf abhören können. Sobald Sie Auslöser identifiziert und das Coaching automatisiert haben, können Sie automatisch Erinnerungen verschicken.

Wenn Sie z. B. möchten, dass Ihre Vertriebler und Verkäufer “Investition” statt “Kosten” verwenden, können Sie dieses Verhalten verstärken, indem Sie den Personen ein Video schicken, in dem Sie erklären, warum Sie über Investitionen statt über Kosten sprechen möchten. Oder Sie können bei Anrufen in der Frühphase feststellen, wann ein Produkt oder der Name eines Mitbewerbers erwähnt wird, bevor das Geschäft in die Pipeline kommt. Dies kann wichtige Punkte auslösen, an die Sie sich erinnern müssen, wenn Sie es mit diesem Konkurrenten zu tun haben.

Der Einsatz von KI ist ein iterativer Prozess. Ihre Plattform (und Sie selbst) werden im Laufe der Zeit immer intelligenter, präziser und hilfreicher, wenn Sie die Themen und Verhaltensweisen, die Sie beeinflussen möchten, verfeinern.

Fazit

Machen Sie sich das Potenzial von KI zunutze. Um mit KI-gestütztem Vertrieb erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen KI zunächst akzeptieren, dann annehmen und schließlich umarmen. Je mehr Ihr Unternehmen jetzt eine analytische und datenzentrierte Denkweise einführt, desto leichter wird es für Verkäufer und andere umsatzgenerierende Teams sein, sich auf die Zukunft des KI-gestützten virtuellen Verkaufs einzustellen.

Das Geschäft des Vertriebs verändert sich. Diejenigen, die sich auf traditionelle Ansätze verlassen, werden zurückbleiben. Die erfolgreichsten Vertriebsteams werden sich an die durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufenen Veränderungen anpassen und Vertriebslösungen mit starken KI-Funktionen implementieren.

Diejenigen, die sich anpassen, werden in der Lage sein, höhere Umsätze für ihre Unternehmen zu erzielen. Auch die Käufer werden gewinnen. Verkäufer werden zu wertvollen Partnern, die wichtige Informationen und Aufklärung auf dem Weg zum Kauf bieten.

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