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Industrie – Wandel und Umbruch Teil 3

Nachhaltigkeit – Der deutsche Maschinenbau auf dem Prüfstand.

„Vertrieb in disruptiven Zeiten” powered by Rocking Sales, dem Blog zum Thema Vertrieb

Es sollte mittlerweile den meisten klar geworden sein, dass der Klimawandel eine existenzielle Bedrohung sein kann. Eine durch den Menschen verursachte übermäßig schnelle Veränderung des Klimas stellt nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt vor große Herausforderungen, sondern wird auch der Menschheit gute Lösungen abverlangen. Bevor wir es aber so weit kommen lassen, sollten wir jetzt handeln. Seien es Zielsetzungen wie der Green Deal“, das Pariser Klimaschutzabkommen“ oder Nachhaltigkeitsinitiativen wie „Blue Competence“ des deutschen Maschinen- und Anlagebaus, am Ende des Tages ist es entscheidend, loszulegen.

Übersicht Blog-Serie Industrie

Teil 3 – Nachhaltigkeit – Der deutsche Maschinenbau auf dem Prüfstand.

Teil 4 – 16.08.21

Teil 5 – 23.08.21

Schöpfen Sie Ihre Potenziale aus?

Nachhaltigkeit – Die Industrie muss handeln.

Nachhaltigkeit im Maschinenbau lohnt sich

Energieeffizienz in der Produktion und sparsame Rohstoffnutzung sind heute strategische Ziele produzierender Unternehmen. Mit ihnen erfüllen die Betriebe gesetzliche Standards und senken gleichzeitig Kosten. Wir zeigen Ihnen auf, welche Potenziale es gibt.

Umweltschutz war in der Industrie schon immer ein Thema. 2008 wurde der Energieverbrauch von Werkzeugmaschinen auf der Prioritätenliste der Branche schlagartig nach oben katapultiert. Zu dieser Zeit gab es konkrete Bestrebungen in der EU, den Energieverbrauch dieser Maschinen zu regulieren. Somit hat die Nachhaltigkeit im Maschinenbau inzwischen einen ähnlich hohen Stellenwert wie die digitale Transformation.

EU drohte mit Regulierungen

Der deutsche Maschinenbau reagierte – 2011 startete mit Blue Competence eine branchenweite Initiative für Rohstoffeinsparung und Energieeffizienz im Maschinenbau. Das was der Automobilindustrie noch bevor steht, konnte der deutsche Maschinen- und Anlagenbau mit Erfolg abwenden – drohende EU-Regulierungen. Dabei zeigte sich immer deutlicher, dass „Öko“ nicht nur gut fürs Image ist, sondern auch die Betriebskosten senkt und die Produktqualität steigert.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Blue Competence“?

„Mit diesen zwölf nachhaltigen Leitsätzen haben wir ein Fundament geschaffen, an dem sich alle Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus orientieren können und sollen“, resümiert Markus Asch, Geschäftsführer von Alfred Kärcher.

Die zwölf Nachhaltigkeits-Leitsätze des Maschinen- und Anlagenbaus sind mehr als ein Lippenbekenntnis. Sie sind ein überprüfbares Versprechen an sich selbst und an die Öffentlichkeit. Die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus entwickeln kontinuierlich nachhaltige Produkt- und Produktionstechnologien. Sie sind sich Ihrer Verantwortung für Mensch und Umwelt bewusst. Damit nachhaltiges Wirtschaften und Handeln jedoch kein Zufallsergebnis bleibt, bedarf es klarer Kriterien, anhand derer Unternehmen ihre Selbstverpflichtung ausrichten, überprüfen und nach außen kommunizieren können. Diese zwölf Leitsätzen bringen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit im Maschinen- und Anlagenbau auf eine klare Formel.

Laut der Präambel basiert das Verständnis zukunftsweisender Nachhaltigkeit auf den Prinzipien wirtschaftlicher Erfolg, Fairness, Respekt & Verantwortung und umfasst die Dimensionen Gesellschaft, Ökologie & Ökonomie. Dabei wird nachhaltiges Handeln ganzheitlich im Sinne der Definition des Brundtland-Berichts und der Definition des Rats für Nachhaltige Entwicklung in Deutschland verstanden. Die Initiative Blue Competence verfolgt die folgenden Ziele, welche stark in Verbindung mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen stehen.

SDG

1. Nachhaltigkeit ist wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.

2. Mit nachhaltigen Geschäftsmodellen schaffen wir stabile Werte und sichern unternehmerischen Erfolg.

3. Unsere Technologie und Lösungen fördern eine nachhaltige Entwicklung weltweit.

4. Nachhaltiges Denken und Handeln bildet sich in unseren Prozessen und Produkten ab.

5. Wir handeln ressourcenschonend und setzen uns für Klimaschutz ein.

6. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser wertvollstes Gut. Wir fördern Engagement und Beteiligungsmöglichkeiten.

7. Wir setzen uns für die Einhaltung der Menschenrechte ein.

8. Unser Unternehmen ist Lebensraum.

9. In unseren Regionen übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung.

10. Wir tun, was wir versprechen!

11. Wir pflegen den aktiven Austausch mit allen Beteiligten.

12. Wir kommunizieren unser nachhaltiges Tun transparent.

Die effiziente Produktion ist ein kontinuierlicher Prozess

Sollte die nachhaltige Produktion nicht schon lange umgesetzt sein? Nein, denn die Umsetzung in die Realität ist ein langsamer Prozess, der kontinuierlichen Veränderungen unterliegt (SDG’s & Blue Competence). Die Industrie legt nicht ohne Not funktionierende Anlagen still oder verwirft bewährte Maschinenkonzepte. Die Umsetzung ökologisch orientierter Konzepte wird dann vollzogen, wenn Neuinvestitionen anstehen und neue Generationen von Maschinen entwickelt werden.

Dabei wird die Branche vom Thema Nachhaltigkeit im Maschinenbau zweifach berührt: Zum einen fertigen die Betriebe Werkzeugmaschinen an, die möglichst umweltschonend arbeiten. Zum anderen sind Maschinenbauer selbst Anwender solcher Maschinen und müssen in ihrer Produktion Energie- und Entsorgungskosten einsparen.

Dabei haben sich mehrere Wege hin zur Nachhaltigkeit bewährt. Wie das am besten funktioniert, dazu hat die Branche in den letzten Jahren einige Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt. Diese Maßnahmen senken den Energie- und Rohstoffverbrauch:

Der Energieverbrauch von Elektromotoren ist etwa 30 Prozent geringer als der von hydraulischen Antrieben. Deswegen werden z.B. viele Spritzgießmaschinen auf E-Motoren umgestellt.

Drehzahlgeregelte Antriebe verbrauchen wesentlich weniger Energie als ungeregelte Motoren.

Leicht konstruierte bewegliche Maschinenkomponenten benötigen weniger Antriebsenergie und sind gleichzeitig dynamischer als schwere Bauteile.

Wo Druckluft genutzt wird, sind Kompressoren starke Energieverbraucher. Drehzahlgeregelte Maschinen sparen Strom bei schwankendem Verbrauch.

Isolierung von Hallendächern, Hallenwänden und die Umstellung der Beleuchtung auf LEDs senken die Energiekosten.

Der Betrieb der Kühlanlage macht bis zur Hälfte des Energieverbrauchs einer Maschine aus. Drehzahlgeregelte Pumpen ermöglichen laut einer Untersuchung des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) Aachen Einsparungen bis zu 45 Prozent.

Die Grundlast beim Energieverbrauch einer Werkzeugmaschine lässt sich senken, wenn für den Kühlmittelkreislauf ein hocheffizienter Antrieb (Effizienzklasse EFF 1) verwendet wird.

Aufbereitung der Metallspäne, z. B. mit Brikettierpressen oder Spänezentrifugen, ermöglicht Wiedergewinnung von Kühlschmiermittel und höhere Erlöse durch trockenes Spanmaterial.

Alle aufgeführten Maßnahmen funktionieren – sie senken den Verbrauch an Strom oder Rohstoffen. Nutzen auch Sie die Strategien für höhere Anlagenproduktivität sowie automatisierte Fertigung für maximale Wirtschaftlichkeit.

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Die Erfolgsgeschichte der BAM GmbH „Individuelle „On-Demand-Fertigung“ von Bauteilen schafft Nachhaltigkeit“

Mit mipart, der KI-basierten „on demand manufacturing platform“ für die individuelle Fertigung von Bauteilen, ist Losgröße 1 zu einem attraktiven Preis heute keine Vision mehr, sondern Realität. Mit nur wenigen Mausklicks können Kunden ihr CAD-Modell hochladen, sich den Preis in Echtzeit berechnen lassen und das gewünschte Produkt online bestellen. Neue Nachhaltigkeit für die Fertigungsbranche. …

Wie wir unsere Kunden im Vertrieb unterstützen?

Fazit

Ein Großteil der natürlichen Ressourcen ist nur begrenzt verfügbar. Das Ziel der nachhaltigen Produktion erfordert eine Modernisierung unserer Wirtschaft hin zu einer Wirtschaft, die Ressourcen lediglich nutzt, anstatt sie zu verbrauchen – von der Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft. Dazu gehört auch, den Wandel von einer auf fossilen und endlichen Rohstoffen basierenden Wirtschaft zu einer auf nachwachsenden Rohstoffen beruhenden nachhaltigen Wirtschaft, die die Belastbarkeitsgrenzen der Erde achtet, weiter voranzubringen. Industrieländer wie Deutschland spielen eine besonders wichtige Rolle auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Produktion und einem ressourcenschonenden Konsum – aufgrund ihres hohen weltweiten Ressourcenverbrauchs und der damit einhergehenden Umweltbelastung und aufgrund ihres ökonomischen und technologischen Potenzials. Zudem verfügen sie in besonderem Maße über die Möglichkeiten, Forschungsprogramme aufzulegen und damit Innovationen voranzutreiben sowie Nachhaltigkeitsmanagementsysteme in Unternehmen zu etablieren. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau haben sich mit der Nachhaltigkeitsinitiative „Blue Competence“ ihrer Verantwortung gestellt. Ob und inwieweit andere Bereich aus der Industrie, bspw. der Automobilindustrie, ähnliche selbstverpflichtende Initiativen implementieren, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch sicher, dass auf Basis der Veränderungen neue Geschäftsmodelle entstehen werden. Dazu mehr im nächsten Beitrag.
Hermina Deiana
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Hermina Deiana | Public Relations Consultant MarketDialog GmbH
hermina.deiana@marketdialog.com

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