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Karate und klare Kante im Sales

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Karate und klare Kante im Sales

Sven Buick, Vertriebsleiter bei SmartDocuments Deutschland, steht für klare Ansage. Er lebt nach einem Wertekompass, der auf seine über 40-jährige Liebe zu Karate zurückgeht. In seiner heutigen Position ist eines seiner Ziele, im öffentlichen Sektor durch Technologie echte digitale Verwaltung zu implementieren, um bürokratische Prozesse zu beschleunigen. Ich habe mit Sven ein spannendes Gespräch geführt über Kindheitsträume, Klarheit, Werte und wie man als Führungskraft Haltung bewahrt in einer Welt, die sich dynamisch verändert.

Sven, du hast einen außergewöhnlichen Werdegang. Ich sag nur 3K: Karate, Kaserne, Kundenorientierung. Wo hat deine berufliche Reise begonnen?

Wenn man ganz ehrlich ist, schon als Kind oder besser gesagt als TKKG-Fan. Ich war begeistert von Tarzan, heute heißt er Tim. Er hat Judo gemacht, und das fand ich total cool. Also wollte ich das auch. Bei uns im Ort gab’s aber keinen Judoverein, und so bin ich beim Karate gelandet. Das hat mich sofort fasziniert. Ich wusste, das ist meins.

„Ich sehe Karate nicht als Sport, sondern als Lebensschule.“

Wie alt warst du, als du mit Karate angefangen hast?

Ich habe mit 10 Jahren angefangen und bin bis heute – also seit 44 Jahren – aktiv. Ich sehe Karate nicht als Sport, sondern als Lebensschule. Mein erster Trainer hat mir früh Werte vermittelt, die mich geprägt haben: Ordnung ist das halbe Leben. Mach es von Anfang an richtig. Solche Sätze bleiben hängen. Und sie helfen im Leben und im Business.

Du bist nach der Schule zur Bundeswehr gegangen. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Hat deine Karate-Passion in irgendeiner Form dazu beigetragen?

Ich wollte Verantwortung übernehmen und Menschen beschützen. Damals stand nicht das Thema Kriegsführung im Vordergrund, sondern einzig und allein der Schutz und die Verteidigung von Menschen. Dieser Gedanke hat mir gefallen, weil er für etwas Sinnvolles stand. Also habe ich die Offizierslaufbahn eingeschlagen. Ich war zwölf Jahre dabei und habe dann Sportwissenschaft an der Bundeswehr-Universität in München studiert. Das war ein ausgesprochen intensiver Studiengang im Trimestersystem. Wir hatten ein hohes Lernpensum und waren komplett durchgetaktet. Auch hier habe ich wieder ähnliche Werte gelebt wie bereits seit meiner Kindheit beim Karate: Struktur und Disziplin. Hinzu kam bei der Bundeswehr das Thema Menschenführung.

„Du lernst, dass du glaubwürdig sein musst, 

wenn du willst, dass andere dir folgen.“

Was genau hast du dort über Führung gelernt?

Zunächst, dass Führung nichts mit Lautstärke oder Dominanz zu tun hat. Es geht um Klarheit, Konsequenz und das Vorleben von Werten. In der Bundeswehr übernimmt man früh Verantwortung für Menschen. Du lernst, dass du glaubwürdig sein musst, wenn du willst, dass andere dir folgen. Du musst wissen, was du tust, und du musst zuverlässig kommunizieren. Punkt.

Und das funktioniert heute noch im zivilen Leben?

Absolut. Gerade im Projektmanagement sehe ich viele Parallelen. Um es in Militärsprache auszudrücken: Wenn du einen Zugriff planst und einer deiner Leute ist nicht da oder nicht bereit, scheitert der gesamte Einsatz. Im Projektgeschäft ist das ähnlich. Wenn ein Meilenstein nicht eingehalten wird und niemand informiert wird, kracht es früher oder später. Alle müssen gemeinsam am gleichen Strang ziehen.

Wie kam im Anschluss an dein Studium der Übergang in die Wirtschaft?

Bei der Bundeswehr war ich zuletzt in der IT-Verwaltung tätig und verantwortlich für Netzwerke, Meldesicherheit und Fernmeldewesen. Das war mein Einstieg. Nach meinem Abschied habe ich mehrere Microsoft- und HP-Zertifizierungen gemacht und bin als IT-Trainer gestartet. Parallel habe ich mich zum Lerntherapeuten und Budo Pädagogen weitergebildet. Budo ist ein japanischer Begriff, der die Gesamtheit der japanischen Kampfkünste und -wege bezeichnet, wie Judo, Karate, Aikido, Kendō und viele mehr. Er umfasst nicht nur Kampfsporttechniken, sondern auch eine innere Philosophie und spirituelle Entwicklung. Budo kann als „Weg des Kriegers“ oder „Kriegskunstweg“ übersetzt werden und betont die Bedeutung von Disziplin, Respekt, Selbstbeherrschung und Charakterbildung.

„Viele Sales-Leute wirken unsicher, weil sie sich 

ihrer Körpersprache nicht bewusst sind.“

Das ist spannend. Wie passt das mit IT zusammen?

Mehr, als man denkt. In der Lerntherapie habe ich Bewegungsprogramme entwickelt, die Konzentration und Koordination fördern. Das funktioniert bei Kindern und bei Erwachsenen gleichermaßen, bei Letzteren insbesondere im Sales. Viele Sales-Leute wirken unsicher, weil sie sich ihrer Körpersprache nicht bewusst sind. Ich habe Trainings entwickelt, die genau da ansetzen.

Persönlichkeitsentwicklung durch Bewegung und Körpersprache?

Genau. Der Körper ist der Spiegel deiner Haltung. Wenn du im Gleichgewicht bist, körperlich wie mental, strahlst du das auch aus. Und das ist im Vertrieb entscheidend. Die besten Präsentationen bringen nichts, wenn die Körpersprache dem Inhalt widerspricht.

Heute bist du Vertriebsleiter bei SmartDocuments. Wo liegt der Schwerpunkt eurer IT-Expertise und Tätigkeit?

Wir automatisieren Dokumente. Unsere Software zieht sich Daten aus unterschiedlichen Systemen und erstellt automatisch ein vollständiges, rechtssicheres Dokument, wie zum Beispiel ein Angebot, einen Bescheid, eine Urkunde, und das alles im Corporate Design des Kunden und ohne Copy & Paste oder Formatierungsstress.

„Alle, die regelmäßig viele Dokumente erzeugen, profitieren von

unserer Dienstleistung und sparen viel Zeit und Aufwand.”

Wo liegt euer Zielgruppen-Fokus?

Hauptsächlich im öffentlichen Sektor, auf Städten, Kommunen, Landesbehörden. Aber wir arbeiten auch mit Unternehmen: Versicherungen, Baukonzerne, Sportvereine. Alle, die regelmäßig viele Dokumente erzeugen, profitieren von unserer Dienstleistung und sparen viel Zeit und Aufwand.

Kannst du mir ein konkretes Beispiel aus der Praxis nennen?

Gerne. Die Stadt Kiel hatte folgenden Prozess für Halteverbotszonen bei Umzügen:

  1. Antrag wird von Bürgern gestellt,
  2. dieser wird von der Stadtverwaltung geprüft,
  3. es folgt die Genehmigung,
  4. der Bescheid wird erstellt.

Dieser Bearbeitungsvorgang dauerte 7–9 Minuten pro Fall. Wir haben das mit unserer Software – inklusive Genehmigung – auf unter eine Minute gedrückt. Bei 7000 Anträgen im Jahr ist das eine massive Entlastung.

„Digitalisierung funktioniert nur mit Augenmaß – 

erfolgreich und mit Menschen im Mittelpunkt.“

Viele fürchten, dass Digitalisierung Jobs kostet. Gehen wir von 8 ersparten Minuten im Durchschnitt aus, ergibt das 56.000 Minuten, 933 Stunden Ersparnis. Mit der Zeitersparnis durch eure Software – ausschließlich für den Bereich Halteverbotszone – macht das 23 Wochen einer Arbeitskraft mit 40-Stunden-Woche. Und das ist nur ein Bereich. Wie siehst du das?

Das Gegenteil ist der Fall. Viele Verwaltungseinheiten sind unterbesetzt, der Generationenwechsel steht bevor. Es fehlen Fachkräfte. Unsere Software übernimmt Routinetätigkeiten, so können Mitarbeitende sich wieder auf anspruchsvolle Aufgaben konzentrieren. Und ganz wichtig: Wir begegnen den Menschen auf Augenhöhe, holen sie mit ins Boot. Digitalisierung funktioniert nur mit Augenmaß erfolgreich und mit Menschen im Mittelpunkt.

Wie akquiriert ihr eure Kunden?

Wir setzen auf einen Mix aus Veranstaltungen, Fachmessen, Netzwerken wie Silicon Valley Europe, klassische Ansprache per Brief und Telefon, aber mit Professionalität und Haltung. Ich will keine Termine „auf Teufel komm raus“. Lieber wenige, gute Gespräche als viele nutzlose.

Per Brief? Habe ich dich richtig verstanden? Ihr sendet als IT-Unternehmen noch Briefe aus?

Genau. Ein Brief ist heutzutage etwas Besonderes, Außergewöhnliches, Überraschendes und ein Zeichen von hoher Wertschätzung. Digital kann jeder (lacht). Wichtig ist doch, dass man mit seinen Akquise-Maßnahmen aus der Masse hervorsticht und ins Erstgespräch kommt. Bei uns funktioniert es gut.

Du klingst sehr klar in deinen Prinzipien. Wie führst du dein Team?

Wir arbeiten ausschließlich mit Teamzielen. Interne Konkurrenzkämpfe gibt es bei uns nicht. Jeder hat Stärken, jeder hat Schwächen, und es gilt, uns gegenseitig zu unterstützen. Wenn’s mal nicht klappt, wird ehrlich analysiert. Woran lag es? Kein strafender Fingerzeig, sondern Weiterentwicklung und aus Fehlern lernen.

„Ehrlichkeit ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit.“

Es gibt keine Konsequenzen bei Fehlern?

Fehler sind erlaubt, wenn man daraus lernt. Was ich nicht mag, sind Ausreden. Wenn ich etwas verbockt habe, stehe ich dazu. Das hat etwas mit Respekt zu tun, gegenüber sich selbst und anderen. Und es schafft Vertrauen. Und es muss auch Konsequenzen geben, wenn der gleiche Fehler zur Gewohnheit zu werden droht.

Hast du ein konkretes Beispiel dafür?

Klar. Nehmen wir die Zielerreichung. Wenn wir ein Quartalsziel nicht erreichen, dann frage ich nicht „Wieso hast du’s nicht gepackt?“, sondern „Was war los, und was können wir besser machen?“ Einer gesteht vielleicht: „Ich war nicht präsent genug.“ Okay, das ist ehrlich. Dann bitte ich, das in Zukunft zu ändern. Fertig. Kein Drama. Tut er das jedoch nicht, obwohl er es zugesagt hat, dann ist es der Spiegel seiner Persönlichkeit. So eine Person kannst du nicht ewig mitziehen, denn es reflektiert sich negativ auf das restliche Team.

Wann hast du gemerkt, dass du im Vertrieb angekommen bist?

Das war vor über 20 Jahren. Ich habe gemerkt, dass ich nicht nur Produkte verkaufe, sondern auch meine Persönlichkeit. Nicht im Sinne von „sich anbiedern“, sondern wohlwissend, dass, wenn ich überzeugend, ehrlich und präsent bin, der Rest oft fast von allein folgt.

„Ich will keine schnellen Abschlüsse – ich will langfristige Partnerschaften.“

Was macht für dich guten Vertrieb aus?

Zuhören. Verstehen. Ehrlich beraten. Nicht versprechen, was man nicht halten kann. Und: nachhaltig arbeiten. Ich will keine schnellen Abschlüsse, ich will langfristige Partnerschaften.

Viele sagen, der Ton in der Geschäftswelt wird rauer. Wie empfindest du es?

Ich sehe das auch so. Es wird viel versprochen, wenig gehalten, ganz besonders im Online-Bereich. Automatisierte Messages und leere Floskeln nerven mich. Und es schadet dem Ruf des Vertriebs, das ärgert mich.

Was ist dein Gegenrezept?

Authentizität. Menschen merken, ob du echt bist. Ich will keinen Schein-Vertrieb und kein Sales-Drama. Ich will klare Aussagen, Verlässlichkeit und Substanz. Das schätzen sowohl meine Kunden wie auch mein Team. Und ich schätze es bei unseren Kunden auch sehr.

Das klingt nach Karate, Klarheit und Kundenbindung.

Stimmt (lacht). Wie ich sagte: Die Weichen für meine Persönlichkeit wurden durch Karate in meiner frühen Jugend gestellt.

„Es geht um Selbstkontrolle, Respekt, Klarheit, Entwicklung.“

Du hast den Begriff Budo Pädagogik mehrfach erwähnt. Was genau verbindest du damit im Business?

Es geht um Selbstkontrolle, Respekt, Klarheit, Entwicklung. Wenn ich im Karate eine Schwachstelle beim Gegenüber erkenne, nutze ich sie nicht aus, sondern ich helfe ihm, sich zu verbessern. Genauso arbeite ich im Team. Und genauso gehe ich mit Kunden um.

Wenn du einen Wunsch frei hättest: Was würdest du in der Businesswelt verändern?

Ich wünsche mir mehr Haltung und Konsequenz. Mehr echtes Interesse. Wir brauchen keine perfektionierten Pitches, sondern echte Verbindungen. Und wir müssen wieder lernen, Verantwortung zu übernehmen für unser Tun, unsere Worte und unsere Wirkung.

Kommen wir zum präferierten Soundtrack deines Vertriebslebens (lacht).

„Paradise City“ von Guns N’ Roses. Sinngemäß bedeutet der Songtext: „Lasst uns gemeinsam einen besseren Ort schaffen.“ In meinem Fall steht das für eine funktionierende digitale Verwaltung. Ich grüße damit alle Verwaltungen, die schon mit uns arbeiten und die, die noch kommen.

Sven, du rockst wirklich! Danke, dass ich heute von dir sehr viel lernen durfte.

Ich danke dir, Hermina. Das Gespräch hat wirklich Spaß gemacht, auch weil ich zeigen wollte, dass ehrlicher Sales immer noch rockt.

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Empathie ist kein Nice-to-have

Empathie ist kein Nice-to-have

Empathie ist kein Nice-to-have

Empathie ist kein Nice-to-have

Nein, auch Martin Zimmermann hat nicht von einer Karriere im Vertrieb geträumt. Der Vertriebschef von Imendo Österreich ist wie fast alle meine Gesprächspartner in den Bereich Sales „hineingeschlittert“. Seine Vorgesetzten bei Microsoft, wo er seine Business Vita mit einem Traineeprogramm startete, haben sein Vertriebstalent entdeckt, das ihm selbst zu jener Zeit noch nicht bewusst war. Nach 18 Jahren bei Microsoft, wechselte er zu einem Partner, der Imendo GmbH, mit der er bereits mehrere Jahre erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Ich habe mit ihm über seinen Weg vom Weltkonzern zum Mittelstand gesprochen.

Lieber Martin, wie schön, dass du Zeit für unser Gespräch gefunden hast. Was genau sind deine Aufgaben als Vertriebsleiter bei Imendo Österreich?

Ich bin verantwortlich für den gesamten Vertrieb bei der Imendo GmbH. Wir sind ein inhabergeführtes IT-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Klagenfurt und einem weiteren Standort in Wien. Unsere Schwerpunkte liegen auf Datenlösungen, Collaboration Systemen, Softwareentwicklung, alles rund um die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Wir betreuen Kunden aus dem öffentlichen Bereich, aus der Industrie ebenso wie aus dem Mittelstand. Ich selbst sitze in Wien, bin aber gebürtiger Kärntner.

Welche Kunden betreut ihr? Gibt es einen Schwerpunkt und seid ihr hauptsächlich in Österreich aktiv?

Ja, unser Fokus liegt klar auf dem österreichischen Markt. Wir betreuen viele Kunden aus dem öffentlichen Bereich wie Ministerien, die Stadt Wien, Bundesländer und Energieversorger. Dazu kommen Projekte für globale Technologieunternehmen und die Pharmaindustrie. Deutschland ist zwar interessant, aber wir konzentrieren uns derzeit stark auf die heimische Digitalisierung.

„Wir haben eine Plattform für Impf- und Testbuchungen 

für die Stadt Wien entwickelt.“

Das sind große Namen im öffentlichen Bereich. Wie viele Mitarbeiter seid ihr?

Wir sind während Corona stark gewachsen – von 35 Mitarbeiter auf knapp 100. Dieser große Zuwachs entstand durch das Projekt, das während der Pandemie entstanden ist. Wir haben eine Plattform für Impf- und Testbuchungen für die Stadt Wien entwickelt. Daraus wurde inzwischen eine zentrale Gesundheitsplattform, auf der heute alle städtischen Impfungen organisiert werden – von Tetanus bis Grippe. Das zeigt, was möglich ist, wenn man Digitalisierung wirklich durchdenkt und nutzerzentriert umsetzt.

Spannend wie ihr diese Chance ergriffen und zu einem erfolgreichen Projekt umgesetzt habt. Und wie ist euer Vertriebsteam aufgestellt? Eher regional oder nach Portfolio?

Ein Mitarbeiter ist spezialisiert auf den Finanzbereich und auf Datenlösungen. Eine Kollegin betreut die Bundesländer, die Wirtschaftskammer und die Österreichische Bahn. Zwei Kolleginnen sind für öffentliche Ausschreibungen verantwortlich. Diese sind mit sehr komplexen Herausforderungen verbunden. Eine Kollegin kümmert sich um den Ausbau kleinerer Bestandskunden. Hinzu kommt unser Geschäftsführer, der seit jeher die größten Kunden betreut. Das ist für uns sehr gut, denn so können wir uns auf die Akquise neuer Kunden fokussieren. Wir wachsen organisch, aber ambitioniert.

War es ursprünglich dein Wunsch im Vertrieb tätig zu sein?

(lacht) Ich bin da eher so reingerutscht.

Ach neee (lacht). Ich warte immer noch auf den Tag, an dem mir jemand sagt „Es war mein großer Wunsch im Vertrieb zu arbeiten“. Erzähl mir bitte deine Story und wie es dich in den Vertrieb verschlagen hat.

Im Microsoft-Trainee-Programm gab es eine Aufgabe im Assessment Center – ein Sales-Rollenspiel. Ich war darin furchtbar. Damals dachte ich: „Gut, dass ich ins Marketing gehe.“ Jahre später kamen zwei Manager auf mich zu und meinten: „Du solltest Sales ausprobieren.“ Ich war natürlich von ihrem Vorschlag nicht begeistert. Aber siehe da – es hat funktioniert.

„Sales ist die Welt der Einzelschicksale.“

Du warst lange bei Microsoft tätig.

 Ja, 18 Jahre in verschiedenen Marketing- und Sales-Rollen. Ich habe 2006 im Produktmarketing für Datenbanklösungen und Entwicklerwerkzeuge begonnen. Das Lustige ist: Das sind heute auch zentrale Themen bei Imendo. Insofern schließt sich ein Kreis. 2010 bin ich dann zunächst widerwillig in den Vertrieb gewechselt.

Kannst du mir näher erläutern, was du am Vertrieb nicht mochtest oder woher der Widerwille kam?

Ich hatte ein völlig falsches Bild von Vertrieb und ich glaube, dass auch heute noch Vertrieb häufig fehl eingeschätzt wird. Immer noch denken viele, es gehe nur darum Kunden zu überreden etwas zu kaufen.  Aber dann habe ich durch einen Perspektivwechsel gemerkt, dass Sales vor allem bedeutet zuzuhören, zu verstehen und Lösungen anzubieten. Meine damaligen Manager bei Microsoft haben diese Skills in mir erkannt, bevor ich es selbst gesehen habe. Dafür bin ich bis heute dankbar. Ich sage immer: Sales ist die Welt der Einzelschicksale. Jeder Termin ist anders und in jedem kannst du etwas lernen.

„Empathie ist im Vertrieb kein Nice-to-have, sondern ein Muss.“

Was war deine bedeutendste Lernerfahrung im Sales?

Dass Empathie kein Nice-to-have ist, sondern ein Muss. Menschen kaufen nicht nur ein Produkt oder eine Lösung, sondern auch Vertrauen. Wenn man das verstanden hat, wird Sales etwas sehr Menschliches. Und genau das gefällt mir daran. Jedes Gespräch ist anders, jedes Projekt hat seine eigene Geschichte. Ich liebe diese Vielfalt.

Und wie kam dann der Wechsel zu Imendo?

Ich habe Imendo bei meiner Arbeit bei Microsoft kennengelernt. Sie waren Partner von uns im öffentlichen Bereich. Schon damals war mir klar: Das ist ein spannendes Unternehmen. Irgendwann kam der Punkt, als Imendo stark gewachsen ist und ein strukturiertes Vertriebsteam aufbauen wollte. Die Chance habe ich genutzt und seit eineinhalb Jahren bin ich nun Sales Lead bei Imendo.

„Bei Microsoft konnte ich als Teil eines globalen Systems wirken,

 hier gestalte ich direkt mit.“

Cool, ihr kanntet euch bereits! Dann wusstest du gut, worauf du dich einlässt. Was ist heute anders für dich? Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Sales im Konzern und im mittelständischen Unternehmen?

Alles ist viel unmittelbarer. Wenn unser Vertrieb funktioniert, können wir neue Entwickler und Entwicklerinnen einstellen sowie in neue Projekte investieren. Wenn nicht, merken wir das sofort. Das heißt: Vertrieb hat hier eine sehr direkte Auswirkung. Bei Microsoft konnte ich als Teil eines globalen Systems wirken, hier gestalte ich direkt mit. Zudem: Bei uns gibt’s kein reines Zuhör-Meeting, bei dem einer spricht und Hunderte Mitarbeiter aus unzähligen Ländern verfolgen es. Jedes unserer Meetings hat ein konkretes Ergebnis zum Ziel. Das macht die Arbeit sehr effektiv und fordert jeden einzelnen natürlich auch mehr.

„Ich kann Ideen einbringen und sehe, wie sie binnen 

Tagen Realität werden können.“

Was reizt dich besonders an deiner aktuellen Rolle?

Die Mischung: Strategie und Umsetzung. Ich arbeite mit einem Team zusammen, das sehr engagiert ist, und gleichzeitig bin ich eng im Austausch mit unseren Geschäftsführern. Ich kann Ideen einbringen und sehe, wie sie binnen Tagen Realität werden können. Diese Umsetzungsnähe ist etwas, das ich sehr schätze, vor allem nach vielen Jahren in einer Konzernstruktur.

Wie würdest du deine Führungsphilosophie beschreiben?

Ich will Freiräume schaffen und zugleich Orientierung geben. Ich bin kein Fan von Mikromanagement. Ich frage Mitarbeiter: Was brauchst du, um erfolgreich zu sein? Und dann versuche ich, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ich will ermöglichen, nicht kontrollieren. Wir haben auch Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen im Team, Menschen, die selbst überrascht waren, dass ihnen Sales liegt. Diese Entwicklung zu begleiten, ist echt großartig.

Hast du ein konkretes Beispiel für einen erfolgreichen Quereinstieg?

Wir haben erst kürzlich eine Kollegin eingestellt, die ursprünglich aus dem Einkauf kommt. Sie war sehr strukturiert, analytisch, aber eben ohne Vertriebserfahrung. Wir haben ihr die Chance gegeben, sich im Sales auszuprobieren. Sie hat die Motivation und Energie mitgebracht, um uns und unsere Kunden zu begeistern. Darauf kommt es letztendlich an, denn die „harten“ Sales Skills kann man lernen. Sie hätte selbst nie gedacht, dass das „ihr Ding“ ist. Solche Entwicklungen machen mich stolz.

„Nicht das eigene Produkt ins Zentrum stellen, 

sondern den Nutzen für den Kunden.

Was macht für dich ein gutes Sales-Talent aus?

Zuhören können. Sich wirklich für das Gegenüber interessieren. Nicht das eigene Produkt ins Zentrum stellen, sondern den Nutzen für den Kunden. Und: Resilienz. Es läuft nicht immer alles glatt. Aber wer dranbleibt, lernt und wächst.

Du sprichst viel von Team und Verantwortung. Was zeichnet Imendo noch aus?

Wir sind trotz Wachstum von 35 auf fast 100 Mitarbeitende in nur wenigen Jahren, ein Unternehmen geblieben, das offen kommuniziert. Bei uns herrscht Transparenz. Es gibt keine starren Prozesse, sondern Gestaltungsfreiraum. Wer eine gute Idee hat, kann sie umsetzen. Wer Verantwortung übernehmen will, bekommt sie. Und ich sehe es als meine Aufgabe, nicht nur Deals zu holen, sondern auch mein Team zu entwickeln.

„Derzeit ist das Marktumfeld nicht einfach. 

Wirtschaftlich spüren wir eine gewisse Zurückhaltung.

Wie geht ihr mit den aktuellen Herausforderungen am Markt um?

Derzeit ist das Marktumfeld nicht einfach. Wirtschaftlich spüren wir eine gewisse Zurückhaltung. Das betrifft besonders große Investitionen. Für uns heißt das: Wir müssen noch präziser sein in der Ansprache, neue Use Cases identifizieren und Mehrwerte klarer kommunizieren. Gleichzeitig nutzen wir die Zeit, um neue Branchen zu erschließen und unsere Vertriebsstruktur strategisch weiterzuentwickeln.

Was sind deine nächsten Ziele?

Ich will mit Imendo den Vertrieb strategisch weiterentwickeln in neuen Märkten und Branchen Neukunden gewinnen. Und ich möchte weiter mitgestalten. Ich liebe es, Dinge aufzubauen und ich weiß, dass ich mit meinem Hintergrund aus dem Konzern und meiner jetzigen Erfahrung beides gut verbinden kann. Ich bin gespannt, wohin die Reise noch geht. Aber ich weiß: Es ist der richtige Weg, für Imendo und für mich persönlich.

Und wie motivierst du dich?

Durch Menschen. Durch Gespräche. Durch kleine Fortschritte. Ich bin kein Fan von überhöhten Visionen. Aber ich glaube daran, dass man täglich Wirkung erzielen kann, im eigenen Team, beim Kunden, in der Art, wie man zuhört und antwortet. Wenn ich sehe, dass jemand über sich hinauswächst oder ein Projekt richtig gut läuft, dann weiß ich: Genau deshalb mache ich das.

Lieber Martin, vielen Dank für dieses persönliche und spannende Gespräch.

Ich danke dir, Hermina.

Abschließend wie immer meine letzte Frage: zu welchem Song rockst Du Sales? Was ist Dein Beitrag zur MarketDialog Rocking Sales Playlist auf Spotify?

Bei Musik bin ich fest im Rock-Genre verankert. Mein Song ist „Everlong“ von den Foo Fighters.

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Ich freue mich auf dich.

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Zwischen Technik und Menschlichkeit

Rocking Sales Gross

Zwischen Technik und Menschlichkeit

Von Funkmasten in der Ukraine bis zur Beratung für Cyber-Security deutscher Automobilzulieferer:  Martin Nachtigalls Werdegang vom Telekom-Lehrling zum Vertriebsleiter mit internationaler Erfahrung ist genauso facettenreich wie die unterschiedlichen Branchen, in denen er tätig war. Was zunächst nach einer klassischen Karriere klingt, ist hingegen eine Reise voller Wendungen, Neuanfänge und Mut zur Veränderung. Der heutige Vertriebsprofi der Firma systemworkx, begeisterte sich zunächst für Technik und entdeckte erst im zweiten Schritt seine Leidenschaft für Vertrieb. Warum der Kontakt zu Menschen für ihn essenziell ist und warum Informationssicherheit heute ein entscheidender Wachstumstreiber ist, erzählt er im Interview.

Martin, schön, dass du heute beim Rocking Sales Interview dabei bist. Was war deine Motivation, bei diesem Format mitzumachen?

Sichtbarkeit. Ich bin zwar nicht auf Jobsuche, fühle mich bei systemworkx sehr wohl, aber ich möchte für potenzielle Geschäftspartner sichtbar sein. Ich hoffe, wenn jemand nach vertrieblicher Expertise sucht, stolpert er über mich und denkt: Der könnte passen.

Wo hat deine berufliche Reise begonnen?

Ich bin im Landkreis Günzburg zwischen Stuttgart und München aufgewachsen. Technik hat mich schon als Kind fasziniert. 1987 habe ich bei der Deutschen Post eine Ausbildung zum Telekommunikationselektroniker begonnen. Das war spannend, aber ich merkte schnell, dass ich mehr will als nur Telefone anschließen, sondern verstehen, wie alles zusammenhängt.

„Ich wollte nie der Entwickler im stillen Kämmerlein sein, 

ich wollte mit Menschen arbeiten.“

Also hast du eine Weiterbildung begonnen?

Genau. Ich habe mein Fachabitur gemacht und anschließend Elektrotechnik mit Schwerpunkt Telekommunikation studiert. Mein Ziel war, Technik mit Sinn zu verbinden. Ich wollte aber nie der Entwickler im stillen Kämmerlein sein, ich wollte mit Menschen arbeiten.

Wie ging es nach dem Studium weiter?

Der Einstieg war nicht leicht. Es gab damals kaum offene Stellen. Durch Zufall bin ich bei Alcatel SEL in Stuttgart gelandet und habe dort in der Angebotsabteilung für Mobilfunknetztechnik angefangen. Die Projekte waren international: Polen, Ukraine, Tschechien. Ich habe komplexe Angebote erstellt und gemerkt, wie spannend die Mischung aus Technik und Wirtschaft ist.

Die meisten meiner Gäste im Interview sind mehr oder weniger in den Vertrieb hineingerutscht, wie sie es selbst sagen. Wie war es bei dir? Wann hast du gemerkt, dass du im Vertrieb gelandet bist?

Als ich immer öfter die Rolle des Vermittlers eingenommen habe – zwischen Kundenanforderung und internen Möglichkeiten. Ich habe schnell gelernt, dass Vertrieb nicht nur Verkaufen bedeutet, sondern auch Zuhören, Verstehen, Übersetzen und Vertrauen schaffen.

„Vertrieb lebt von Flexibilität und Vertrauen.“

Hast du ein unvergessliches Erlebnis im Vertrieb? Manchmal ergeben sich Schlüsselmomente, die man nie mehr vergisst.

Einer war definitiv eine mehrtägige Verhandlung mit T-Mobile. Wir dachten, es wird ein Tagestrip, aber abends war klar: Wir brauchen einen zweiten Tag. Ohne Gepäck sind wir im Hotel geblieben. Am nächsten Nachmittag war der Deal perfekt. Solche Erfahrungen bleiben. Sie zeigen: Vertrieb lebt von Flexibilität und Vertrauen.

Das sind die Storys, die ich meine. Wo du nur noch das Ziel vor Augen hast und alles tust, um den Deal nicht platzen zu lassen (lacht). Wie ging dein Weg weiter?

Ich wurde Account Manager für T-Mobile Deutschland, später ging es für 1,5 Jahre in die Schweiz, wo ich Account Manager für Swisscom wurde. Dort war ich für die Festnetzinfrastruktur zuständig. Das war auch eine wichtige Station für mich, wenn auch herausfordernd mit Familie. Ich fuhr an den Wochenenden nach Hause oder sie kamen mich übers Wochenende besuchen. Zunächst war das alles schön. Dann habe ich entschieden: Nach über 16 Jahren bei Alcatel ist es Zeit für Veränderung.

Ohne Anschlussjob? Das nenne ich mutig.

Ja. Ich habe die Abfindung genutzt, um mir Klarheit zu verschaffen. Meine Kinder waren damals acht und zehn und endlich konnte ich Zeit mit der Familie verbringen. Parallel habe ich mich branchenfremd beworben und bin schließlich über einen früheren Kollegen in die Welt von PLM und CAD-Software gekommen.

„Die Prozesse waren viel dynamischer als in Konzernen 

und das hat mir gefallen.“

War das ein harter Wechsel? Du hattest bislang mit diesen Themen nichts zu tun, oder?

Ja und nein. Du hast natürlich Recht. Ich musste mich in ganz neue Themen einarbeiten wie CAD, Simulation, Product Lifecycle Management. Aber ich hatte die Chance, meine Vertriebsstärke einzubringen. Ich konnte Kunden akquirieren, Beziehungen aufbauen, Mehrwert schaffen. Und ich hatte direkten Zugang zu Entscheidern, die Prozesse waren viel dynamischer als in Konzernen und das hat mir gefallen.

Wann kam systemworkx ins Spiel?

Nach der Pandemie wurde mein vorheriger Arbeitgeber umstrukturiert, und ich war betroffen. Durch Kontakte kam ich mit systemworkx in Verbindung und im Oktober 2020 bin ich hier an den Start gegangen. Das Gute war, dass meine Kunden mir gefolgt sind, weil sie weiterhin von mir betreut werden wollten. Das war ein schöner Vertrauensbeweis. Schnell habe ich die Verantwortung für zwei Geschäftsbereiche, PLM und Informationssicherheit, übernommen.

Informationssicherheit klingt nach einem komplexen Feld. Was genau machst du da?

Vor allem beraten wir Automobilzulieferer bei der TISAX-Zertifizierung. Das ist ein Branchenstandard zur Informationssicherheit, den OEMs wie VW, BMW und Daimler fordern. Es geht um Schutz von Daten, Infrastruktur, Abläufen. Ohne Zertifizierung gibt’s keine Aufträge mehr für Automobilzulieferer. Wir helfen dabei, die Anforderungen zu verstehen und umzusetzen.

„Viele Kunden unterschätzen, wie gefährdet sie sind. 

Cyberangriffe können existenzbedrohend sein.“

Das klingt nach einem echten Zukunftsthema.

Absolut. Ich sehe, wie groß das Bedürfnis ist. Viele Kunden unterschätzen, wie gefährdet sie sind.  Cyberangriffe können existenzbedrohend sein. Dennoch warnen wir vor dem Panikmodus und beraten auf Augenhöhe individuell und gründlich.

Wie sieht dein Alltag bei systemworkx aus?

Ich arbeite eng mit Kunden, begleite Projekte, unterstütze bei der Akquise und Strategie. Besonders spannend finde ich, dass ich nicht nur Automotive-Kunden betreue, sondern auch andere Branchen kennenlerne wie Medizintechnik, Handel und Bauwesen.

Was macht für dich einen guten Vertriebler aus?

Zuhören. Ehrlich sein. Versprechen halten. Und nicht immer sofort verkaufen wollen, sondern gemeinsam Lösungen finden. Kunden merken sehr schnell, ob du es ernst meinst oder nur etwas loswerden willst.

„Wenn ich eines Tages gehe, dann mit dem Gefühl: 

ich habe etwas aufgebaut, was bleibt.

Schöne Einstellung. Was sind deine Ziele für die nächsten Jahre?

Ich bin angekommen und fühle mich in meiner Rolle und Position richtig gut. Ich will gestalten, Themen vorantreiben, junge Kolleginnen und Kollegen unterstützen. Wenn ich eines Tages gehe, dann mit dem Gefühl: ich habe etwas aufgebaut, was bleibt.

Was treibt dich persönlich an? Was macht dich glücklich?

Neugier. Der Wunsch, Dinge besser zu machen. Und Wertschätzung. Wenn man spürt, dass der eigene Beitrag einen Unterschied macht.

Das hast du sehr schön zum Ausdruck gebracht. Und zum Schluss: Dein Song für unsere Rocking Sales Playlist?

If You Knew Me Better von Head East ist mein Song. Er ist nicht sehr bekannt. Manchmal läuft er auf Rock Antenne, aber mich begleitet er seit Jahren.

Vielen Dank, Martin, für dieses authentische und sehr sympathische Gespräch. Es war mir eine Freude!

Ebenso, Hermina. Vielen Dank für die Einladung!

Liebe Rocking Sales Leser, Ihr möchtet mehr über Martin Nachtigall und systemworkx erfahren?
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2024 HH Header Webseite

Jahresauftakt des Unternehmerclubs THE GROW: „NEW SALE 2025“ im Fokus

2024 HH Header Webseite

Jahresauftakt des Unternehmerclubs THE GROW: „NEW SALE 2025“ im Fokus

(openPR) Die Neujahrsveranstaltung des Unternehmerclubs THE GROW  unter der Leitung des Gründers und Vorsitzenden Bernhard Schindler startet mit einem wegweisenden Event in das Jahr 2025. Unter dem Motto „NEW SALE 2025“ treffen sich am 20. Januar über 160 führende Unternehmerinnen und Unternehmer im THE AIRCRAFT, einer beeindruckenden Location in Dreieich bei Frankfurt am Main. Das Ziel des Events: Inspiration, Weiterbildung und gezielte Vernetzung im Bereich Vertrieb.

Weiterbildung und Inspiration

Renommierte Speaker und Vertriebsprofis präsentieren innovative Ansätze und Strategien, die den Vertrieb revolutionieren können. Unter den namhaften Referentinnen und Referenten sind Thomas Ötinger, Sebastian Berg, Helen Hain, Yves Sandfort, Jens Krüger, Alexander Djordjevic, Philipp Nägele, Malte Bayer und Susanne Henkel. In motivierenden Vorträgen und Keynotes teilen sie ihre Erfolgskonzepte und geben Einblicke in die neuesten Trends.

Netzwerkaufbau

Die interaktive Matchmaking-Nacht ist ein zentraler Bestandteil des Abends. Sie bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen und Kooperationen für das Geschäftsjahr 2025 zu initiieren. Die Vernetzung von Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Sales Expertinnen und Experten steht dabei im Mittelpunkt.

Motivation und Energie für das neue Jahr

Der feierliche Empfang wird von motivierenden Ansprachen begleitet, darunter eine inspirierende Rede des Vorsitzenden Bernhard Schindler, die die Teilnehmenden mit neuer Energie und Optimismus für das bevorstehende Geschäftsjahr ausstatten soll.

Förderung von Innovationen im Vertrieb

Neben den Vorträgen werden neue Lösungen und Strategien präsentiert, die Wachstum und Erfolg im Vertrieb unterstützen. Das Ziel: Die Teilnehmenden optimal auf die Chancen und Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Helen Hain: Expertise in Leadership & Sales

Helen Hain, Managing Partner von MarketDialog, eine der führenden Expertinnen für Vertriebsberatung und Telemarketing und Mitglied von THE GROW, wird mit ihrem Vortrag „B2B-Vertrieb – Business to Human oder alles Käse?“ für Aufbruchstimmung sorgen. Mit über 22 Jahren Erfahrung ist sie eine der renommierten Stimmen im Vertrieb. „Wir leben in politisch und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten und Vertrieb ist seit jeher eine der bedeutendsten und anspruchsvollsten Disziplinen des Unternehmertums,“ so Helen Hain. „Positive Umsatzzahlen sind der Schlüssel zum Erfolg, weshalb ich es besonders schätze, das Thema Vertrieb gleich zu Jahresbeginn zu forcieren.“

THE GROW Unternehmernetzwerk: Gemeinsam für Europa

Der Unternehmerclub THE GROW vereint unter dem Slogan „Wohlstand geht nur durch Wirtschaft: Durch uns.“ Aktuell engagieren sich über 940 Mitglieder darunter Unternehmerinnen und Unternehmer, Gründerinnen und Gründer und Investorinnen und Investoren aus unterschiedlichsten Branchen. Die Mission von THE GROW ist es, Europa als Innovationsstandort zu fördern und zu verhindern, dass vielversprechende Ideen ins Ausland abwandern.

Mit einer Vielzahl an Events und Schwerpunktthemen bietet der Club eine einzigartige Plattform, auf der sich Mitglieder persönlich austauschen und wertvolle Netzwerke aufbauen können.

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Enfant terrible des Sales​

Enfant terrible des Sales

Enfant terrible des Sales​

Enfant terrible des Sales

Sascha Albrink klingt in unserem Gespräch wie ein Enfant terrible des Sales. Im Alter von neun Jahren begann er seine Vertriebskarriere auf Wochen- und Trödelmärkten. Während seiner Ausbildung zum IT-Systemkaufmann baute er als Vertriebs-Autodidakt seinen Ausbildungsbetrieb mit auf und brachte ihn von drei auf 36 Mitarbeiter. Bei der Citibank perfektionierte er sein Verkaufstalent, und seit 2008 unterstützt der Gründer und Geschäftsführer der sixclicks GmbH Unternehmen erfolgreich mit der Methode, die manche eher oldschool finden –  “Frage deine Kunden.”

Schön, dass du Zeit für unser Gespräch gefunden hast, lieber Sascha. Erzähle mir von deinem Werdegang.

Ich wurde mit neun Jahren zum Vertriebler (lacht). Mein Vater handelte mit Comics auf dem Wochenendmarkt. Ich habe die Comics der Kinder auf Trödelmärkten eingekauft und sie dann meinem Vater verkauft – und beim Ein- und Verkauf gut verhandelt (lacht). Das waren meine ersten Schritte im Vertrieb. Mit 13 Jahren hatte ich meinen eigenen Stand auf einem Trödelmarkt. Natürlich hatten meine Eltern diesen Stand. Aber sie haben es sich so anfühle lassen, als wäre es mein eigener.

Cool. Dann warst du schon früh ein kleiner Unternehmer.

Das hat mich natürlich geprägt, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Wie ging es weiter?

2001 habe ich eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann begonnen. Dort begann ich, Websites für unsere Kunden zu erstellen. Das lief so gut, dass ich mich noch während der Ausbildung (2002) selbstständig gemacht habe. Zu dieser Zeit habe ich die Websites pauschal für 250 Euro an meinen Arbeitgeber verkauft, und er hat sie dann für 2.500 Euro an seine Kunden weiterverkauft.

Wie alt warst du zu dieser Zeit?

Ich war 21. Neben der Erstellung der Websites habe ich den Vertrieb in meinem Ausbildungsbetrieb ausgebaut. Als wir gestartet sind, waren wir zu dritt: die Mutter meines Arbeitgebers, mein Arbeitgeber und Ausbilder und ich. Ich war bei unseren Kunden vor Ort, habe Potenziale entdeckt und ihnen verkauft, was aus meiner Sicht fehlte. Als ich 2004 meine Ausbildung abgeschlossen habe, waren wir auf 36 Mitarbeiter gewachsen. Scheinbar habe ich gute Verkaufsskills (lacht).

Hat dein Arbeitgeber deine Leistung honoriert und geschätzt?

Ich habe meine Ausbildung dort abgeschlossen. Das Angebot, das mir daraufhin unterbreitet wurde, war richtig hanebüchen – vor allem in Anbetracht dessen, dass ich das Unternehmen mit aufgebaut hatte. Ich wollte Geld verdienen, und da meine Cousine damals Bankdirektorin war, hat sie mir einen Job bei der Citibank im Credit Card Sales angeboten. Dort habe ich Umschuldungen von Kreditkarten am Telefon verkauft. Da habe ich wirklich verkaufen gelernt.

„Einwandbehandlung, Vorwandbehandlung, Gesprächspsychologie,

 Fragetechniken, Alternativfragen, Suggestivfragen – das sollte jeder, der im 

Vertrieb arbeitet, mal gemacht haben.“

Hattet ihr Coaches?

Wir hatten immer einen Side-by-Side-Coach. In Echtzeit haben sie regelmäßig in die Calls mit reingehört. Danach wurde man zum Coaching geholt, und die Gespräche wurden ausgewertet. Einwandbehandlung, Vorwandbehandlung, Gesprächspsychologie, Fragetechniken, Alternativfragen, Suggestivfragen – alles, was nötig war, um die Mitarbeiter top für den Telefonverkauf auszubilden. Das sollte jeder, der im Vertrieb arbeitet, mal gemacht haben.

Was ist aus deinem Webseiten-Business geworden?

Ich habe es wieder aufgenommen, nachdem ich die Citibank verlassen hatte – mit einer weiteren neuen Idee: kaufe-dein-logo.de kam dazu, denn ich hatte immer schon ein Faible für Design. Ich habe mir Hunderte von Logo-Vorlagen gebaut, die ich kleinen und mittelständischen Unternehmen angeboten habe. An guten Tagen habe ich über 15–20 Logo-Aufträge am Tag über logo.de realisiert.

Wow! Business fließt durch deine Venen (lacht). Es macht mir gerade richtig viel Spaß, dir zuzuhören.

Parallel zu dieser Phase habe ich noch ein zweites Unternehmen gegründet – zusammen mit einem meiner besten Freunde. Wir haben eine digitale Bewerbungsmappe entwickelt. Die Idee war super, aber wir wollten alles bootstrapped machen und haben mangels Kapitals das Unternehmen vor die Wand gefahren.

Wann hast du sixclicks gegründet?

Die sixclicks gibt es seit 2008. Zu dieser Zeit war Onlinemarketing fast ausschließlich Suchmaschinenoptimierung. Social Media, Displaywerbung, Retargeting, CRM- und Affiliate-Marketing wurden seit 2008 Stück für Stück, zumindest in Deutschland,ausgebaut.

Wie hast du die neuen Entwicklungen und Produkte gelernt?

Ich folge intensiv 3–4 Business-Influencer aus dem amerikanischen Markt, die aus meiner Sicht Vorreiter sind und für Google, Microsoft und sehr große Companies arbeiten. Sie kommunizieren und erarbeiten Frameworks. Ich habe diese neuen Entwicklungen für den deutschen Markt adaptiert. Vor zwei Jahren habe ich mein eigenes Revenue- Marketing-System entwickelt, das im B2B-DACH-Markt wunderbar funktioniert. Dazu habe ich mir die Rosinen aus mehreren Frameworks herausgepickt und stelle sie KMUs zur Verfügung.

Gib mir mal bitte einen Case von dem, was du heute machst.

Ein klassischer Case ist, dass ein Unternehmen zu uns kommt, weil es mit seinen Marketingmaßnahmen keinen Erfolg hat. Es investiert hohe Summen in Werbung – ohne Return on Investment.

Von welcher Art Werbung sprechen wir konkret?

Google- oder Facebook-Ads oder LinkedIn. Wir machen dann zuerst ein sogenanntes Audit, schauen, was in den Werbesystemen los ist. Schnell stellen wir fest, dass die Unternehmen auf Zielgruppen werben, die überhaupt nicht zu ihrem Unternehmen passen. Sie buchen Keywords ein, die so weit vom Produkt entfernt sind, dass es einfach Geld-Verbrenner-Kampagnen sind. Auf die Frage, ob sie ein ideales Kundenprofil definiert haben, hören wir Antworten wie: “Wir möchten Unternehmen ab einem Umsatz von 1 Mio. Euro erreichen.”

„Wenn du alle erreichen willst, erreichst du gar keinen.“

Sind ja nur ein paar (lacht).

Wenn du alle erreichen willst, dann erreichst du gar keinen. Unser Ansatz basiert eben nicht darauf 100.000 Euro Werbebudget für post & pray Spiele in die Hand zu nehmen (lacht). Wenn wir nur genug Geld in Werbung investieren, wird schon irgendwann Umsatz herauskommen. So denken erstaunlich viele. Wir hingegen sprechen persönlich mit den Kunden unserer Kunden und erstellen ein tragfähiges Fundament, indem wir O-Ton Aussagen über ihre Pain Points, Wünsche und Einkaufsstrategien liefern.

„Jeder verkauft oder wendet vornehmlich an, was 

er vermeintlich am besten kann.“

Das interessiert mich. Erzähl mir bitte mehr dazu.

Normalerweise ist es so, dass Menschen, die im Marketing arbeiten, auf Basis ihrer eigenen Skills Kampagnen entwickeln. Das heißt, wenn du gut telefonieren kannst und gut Briefe schreiben kannst, dann würdest du wahrscheinlich viel Telefonie und viel Briefe in deine Strategie einbauen, weil du deine Skills benutzen würdest. Das passiert nicht nur in Firmeninternen Marketingteams, sondern auch bei Agenturen. Jeder verkauft oder wendet vornehmlich an, was er vermeintlich am besten kann.

Du meinst, man verkauft einfach das, was man am besten kann, nicht was sich am besten eignet?

Die meisten vermuten nur, wo ihre potenziellen Kunden sein könnten. Unser Ansatz startet mit Kundengesprächen. Wir wollen wissen: wo konsumierst du bisher? Wie willst du konsumieren? Liest du gerne Blogbeiträge? Schaust du gerne Videos? Welche Formate interessieren dich? Wie kommunizierst du am liebsten? Bist du gerne auf LinkedIn unterwegs? Auf Auswertung dieser Informationen, bauen wir ein System, das die Kundenwünsche erfüllt und suchen uns dann die Leute, die dieses System am besten bedienen können.

Wir reden hier von B2B und ihr sprecht mit den Kunden eures Kunden, richtig?

Genau. Wenn du jetzt beispielsweise Kunden hast, würde ich mit deinen Kunden sprechen und sie fragen, wie sie am liebsten deine Leistungen einkaufen.

OK und das machst du mit welchen Tools? Online? Am Telefon?

Das machen wir per Video-Calls.  Die Basis ist, sprich mit deinen Kunden. Das ist die ganze Story.

„Alle suchen nach dem nächsten geilen Hack, wie sie 

ihr Sales verbessern können.“

Das ist aber nicht wirklich neu. Ohne überheblich wirken zu wollen, das haben wir schon vor über 30 Jahren so gemacht.

Ja, richtig, es ist nicht neu. Neu ist nur, dass es niemand mehr macht (lacht). Alle suchen nach dem nächsten geilen Hack, wie sie ihr Sales verbessern können. Der beste Hack ist einfach mit deinem Kunden zu sprechen, wie er eigentlich dein Produkt kaufen will. Aus welchem Grund auch immer, denkt da niemand dran, weil die Agenturen und Dienstleister, die Vertrieb- und Marketingmaßnahmen verkaufen, nur mit ihrem eigenen Skill Set unterwegs sind.

Sie haben im Vorfeld für den Kunden entschieden, und Vertriebswege definiert, ohne ihn, den eigentlichen Protagonisten, zu fragen. Und jetzt hat der Kunde sich an sie anzupassen, statt umgekehrt. Auf dieser Ausgangssituation basiert euer Ansatz, richtig?

Genauso. Wir analysieren in unseren Projekten wie dein Kunde kaufen möchte. Wenn dabei herauskommt, dass wir mit sixclicks die Anforderungen deiner Kunden nicht erfüllen können, dann müsst ihr im Nachgang andere Experten beauftragen. Es ist schon vorgekommen, dass unser Kunde fragte, was mit uns nicht stimmen würde, dass wir ihm nichts weiterverkaufen möchten.

Wenn das Ergebnis unserer Analyse besagt, dass wir die benötigte Leistung nicht im Portfolio haben, weil der Zielkunde Videos auf Youtube, die das Produkt erklären für seine Kaufentscheidung bevorzugt oder gerne auf Messen kauft, weil er den persönlichen Kontakt braucht oder die Produkte live sehen möchte, dann brauchen sie eine Videoagentur und eine Messeagentur. Wir können bloggen, wir können Content Marketing, wir können LinkedIn, wir können Google Ads, die spielen aber keine Rolle im bevorzugten Kaufprozess bei deinem Kunden. Dann höre doch auf dein Geld zu verbrennen in einem Kanal, wo wir jetzt wissen, dass dein Kunde sich nicht aufhält.

Cooler Ansatz ich muss sagen. Nichts Neues, aber doch ganz neu. Habt ihr ein konkretes Fragekonzept?

Das Modell ist die Kundenreise, also Customer-Journey. Auch nichts Neues. Wir arbeiten mit den zwei Frameworks „Jobs to be done“ von Tony Ulwick und „Five rings of buying insight“ von Adele Revella, der godmother of buyer personas, wie ich sie gerne nenne. Sie schafft es mit 12 Kundengesprächen alle entscheidenden Fragen zu beantworten. Ich habe es in keinem Projekt mit 12 geschafft, in der Realität machen wir bis zu 36 Interviews. Adeles Buch ist 15 Jahre alt und die B2B Komplexität hat stark zugenommen.

Ich habe Adele Revellas Buch nicht gelesen. Um welche Fragen geht es konkret.

In ihrem Buch geht es um die 5 relevanten B2B Ringe: Investitionsauslöser, Erfolgsfaktoren, typische oder wahrgenommene Hürden, Weg der Kaufentscheidung und Entscheidungskriterien. Nach 36 Kundengesprächen auf Basis dieser 5 Ringe wird schnell klar, wo sich die Leute informieren, was sie benötigen, um eine Entscheidung zu treffen, wer bei Entscheidungen mit am Tisch sitzt, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind und wie derjenige, der die Lösung initial ins Unternehmen bringen möchte, die Mitarbeiter und Entscheider überzeugen kann.

„Häufig ist der Wunschkunde unseres Kunden, gar nicht ihr Idealkunde.“

Clever. Und dein Kunde trifft eine Auswahl an mindestens 36 Kunden, mit denen ihr das Gespräch für ihn führt.

Der Kunde stellt uns 100 seiner Wunschkunden für die Gespräche zur Verfügung. Wir unterbreiten im Gegenzug unseren Vorschlag für die ersten 12 Calls und das sind meistens nicht jene, die der Kunde gerne hätte. Häufig ist der Wunschkunde unseres Kunden, zum Beispiel großes Logo, viel Umsatz, superkomplexe Produkte, etc. Das ist aber meistens gar nicht ihr Idealkunde. Sehr oft ist der weniger komplexe Kunde viel besser, weil mit ihm der Deckungsbeitrag höher liegt und es bis zur Kaufentscheidung nicht so unglaublich lange Prozesse erfordert.

Unsere Aufgabe besteht darin, gemeinsam das ideale Kundenprofil zu erarbeiten. Konzerne drehen jeden Cent dreimal um, alles muss auf Effizienz getrimmt sein, ein großes Team entscheidet in mehreren Stufen und allein die Zeit, die du investierst, bis es endlich zum Abschluss kommt, hat deinen Gewinn fast schon gefressen. In der Zwischenzeit hättest du mehrere mittelständische Unternehmen gewinnen können, weil dort die Entscheider pragmatischere Ansätze verfolgen. Wir setzen dieses Projekt in 12-er Schritten um, gleichen die Gespräche miteinander ab, bis wir 36 Kundengespräche geführt haben. Damit haben wir für den ersten Step ausreichend Insights gewonnen.

Was ist, wenn sich die Wünsche der Kunden sehr stark differenzieren?

Das Interessante ist, wenn du vorher ein ideales Kundenprofil definierst, ist die Differenzierung in den Gesprächen gar nicht mehr groß. Die Menschen unterscheiden sich nicht großartig, im Prinzip ticken alle ähnlich und kaufen auch ähnlich ein. Nehmen wir zum Beispiel ein Unternehmen mit 500 Mitarbeitern mit einem Jahresumsatz von 50.000.000 Euro. Dieses Unternehmen hat eine Sales-Organisation und eine Marketing-Organisation mit im Schnitt 10 Mitarbeitern, die in immer gleichen Prozessen ihre Dienstleister einkaufen.

Wie reagieren deine Kunden, wenn die Ergebnisse aus euren Gesprächen ganz anders ausfallen als erwartet?

Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. So bescheuert dieser Spruch auch sein mag, er passt einfach. Wenn herauskommt, dass der Kunde mit der Webseite nicht zurechtkommt, diese aber grundsätzlich gerne nutzt, dann erreichen uns Argumente wie, wir haben doch gerade das Design optimiert, wieso sollen wir jetzt die Webseite nach dem Kunden ausrichten, sollen wir jetzt etwa von vorne anfangen, das ist doch voll oldschool was der Kunde will, das passt nicht zu unserem Image, etc. Es gibt nur eine Antwort darauf: möchtet ihr Umsatz machen oder nicht? Versteht, dass da ein Mensch sitzt, der eine Entscheidung trifft. Zumindest noch (lacht).

Sascha, vielen Dank, ich hatte richtig Spaß mit dir. Das war ein tolles Gespräch. Zum Abschluss wünsche ich mir noch deinen Sales Rocker Song bitte.

Danke dir Hermina für die Einladung. Mein Song ist von Sarah Connor „Hör auf deinen Bauch“.

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Director EMEA & APAC bei ORTS AG
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Ich brenne darauf eure Expertise und Erfahrungen im Vertrieb zu erfahren und auf unserem Rocking Sales Blog zu veröffentlichen. Nach einem kurzen Kennenlerntelefonat vereinbaren wir einen Termin für einen Video-Call und führen ein entspanntes, einstündiges Gespräch. Anschließend schreibe ich euren Beitrag und wir posten diesen über unsere Social Media Kanäle.

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Helen Hain-Über Uns

In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten muss verstärkt auf Vertrieb gesetzt werden

Helen Hain-Über Uns

In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten muss verstärkt auf Vertrieb gesetzt werden

(openPR) Die McKinsey-Studie „State of Marketing 2024“ liefert wertvolle Erkenntnisse, die die Bedeutung eines modernen und kundenorientierten Vertriebsansatzes unterstreichen. Besonders die Fokusthemen der Studie – datengetriebenes Marketing, personalisierte Kommunikation und der Einsatz digitaler Technologien, bestätigen Helen Hain, Geschäftsführerin von MarketDialog, in der Ausrichtung ihres Unternehmens, einem führenden Anbieter für Telemarketing und B2B-Vertriebsdienstleistungen.

Neukundengewinnung 2025: Effizienz durch persönliche Ansprache

Die McKinsey-Studie zeigt, dass Unternehmen mit einem gezielten, personalisierten Ansatz im Vertrieb bis zu 25 % höhere Abschlussquoten erzielen. MarketDialog nutzt diese Erkenntnisse, um ihren Kunden maßgeschneiderte Telemarketing-Lösungen anzubieten, die auf individuelle Bedürfnisse und Branchenanforderungen abgestimmt sind.

„Unsere jahrelange Erfahrung bestätigt, dass persönliche Ansprache in Verbindung mit datenbasierten Strategien die Erfolgsquote bei der Neukundengewinnung erheblich steigert“, erklärt Helen Hain, Geschäftsführerin von MarketDialog. „Die McKinsey-Studie bestätigt, dass Unternehmen, die auf präzise Zielgruppenansprache und hochwertige Kommunikation setzen, im Markt langfristig erfolgreich sind.“

Datengetriebene Ansätze als Gamechanger

Laut der Studie setzen 68 % der Unternehmen verstärkt auf datengetriebene Marketing- und Vertriebsansätze. MarketDialog hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und investiert kontinuierlich in moderne CRM-Systeme und Analyse-Tools. Diese Technologien ermöglichen es, potenzielle Kunden mit hoher Präzision zu identifizieren und Leads effektiv zu qualifizieren.

„Wir nutzen datenbasierte Erkenntnisse nicht nur, um unsere Kunden optimal zu beraten, sondern auch, um den gesamten Vertriebsprozess effizienter zu gestalten“, so Hain weiter.

Digitalisierung trifft persönliche Kommunikation

Die McKinsey-Studie unterstreicht, dass digitale Technologien unverzichtbar sind, um die Effizienz und Skalierbarkeit im Vertrieb zu erhöhen. Gleichzeitig zeigt sie jedoch auch, dass der persönliche Kontakt entscheidend bleibt, um langfristige Beziehungen aufzubauen.

Diese beiden Anforderungen vereint MarketDialog unter einem Dach: Während digitale Tools die Grundlage für gezielte Kampagnen legen, sorgt das erfahrene Team durch persönliche Ansprache und individuelle Beratung für nachhaltige Erfolge. Die Erkenntnisse der „State of Marketing 2024“-Studie verdeutlichen, dass Unternehmen mit einer klaren Vertriebsstrategie, die Digitalisierung und persönliche Kommunikation kombiniert, im Markt deutlich besser abschneiden.

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Helen_Hain_Vertriebsblog_MarketDialog

Im aktuellen Marktumfeld spielt der Vertrieb eine Schlüsselrolle

Helen_Hain_Vertriebsblog_MarketDialog

Im aktuellen Marktumfeld spielt der Vertrieb eine Schlüsselrolle

(openPR) Der B2B-Vertrieb steht in den Jahren 2024 und 2025 im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns. Angesichts unsicherer Märkte, digitaler Transformation und steigender Kundenansprüche wird die Bedeutung eines modernen, flexiblen und datengetriebenen Vertriebs für Unternehmen immer deutlicher. Aktuelle Studien wie die „State of Marketing 2024“ von McKinsey & Company und die „Sales Leadership 2022“ von Mercuri International unterstreichen, dass eine Neuausrichtung des Vertriebs entscheidend ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Vertrieb als Wachstumstreiber in schwierigen Zeiten

Während viele Unternehmen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und stagnierenden Märkten konfrontiert sind, zeigt der B2B-Vertrieb seine Stärke: Unternehmen, die ihre Vertriebsstrategien anpassen, erzielen laut Mercuri International bis zu 20 % höhere Umsätze. In einer Zeit, in der Kaufentscheidungen immer komplexer werden und Budgets oft reduziert sind, ist es entscheidend, Kundenbeziehungen stärker in den Fokus zu rücken und durch maßgeschneiderte Lösungen Mehrwert zu schaffen.

Digitalisierung verändert die Vertriebslandschaft

Die McKinsey-Studie zeigt, dass 68 % der Unternehmen in Deutschland verstärkt auf datengetriebenes Marketing und Vertrieb setzen, um besser auf Kundenwünsche einzugehen. Die Integration digitaler Tools wie CRM-Systeme und Künstliche Intelligenz ermöglicht es, Kundeninteraktionen zu personalisieren und den Vertrieb effizienter zu gestalten. „Der digitale Vertrieb ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit“, sagt ein Sprecher von McKinsey.

Herausforderungen und Chancen im B2B-Sektor

Eine der größten Herausforderungen bleibt der Fachkräftemangel: Laut der Studie „Sales Leadership 2022“ sehen 57 % der befragten Unternehmen die Weiterbildung ihrer Vertriebsteams als zentrale Maßnahme, um die Produktivität zu steigern. Gleichzeitig wird die Bedeutung der Kundenbindung hervorgehoben. Unternehmen, die bestehende Kundenbeziehungen pflegen und ausbauen, sind langfristig erfolgreicher, bestätigt Helen Hain, seit 22 Jahren Managing Partner der Vertriebsberatungs- und Telemarketing Agentur MarketDialog. „Es ist essenziell sich neben der Neukundengewinnung um seine Bestandskunden zu kümmern und regelmäßig die Kundenzufriedenheit abzufragen,“ rät Vertriebsexpertin Helen Hain.

Vertrieb 2025: Nachhaltigkeit und Innovation im Fokus

Die Zukunft des B2B-Vertriebs wird nicht nur von digitalen Technologien geprägt sein, sondern auch von Nachhaltigkeit. Immer mehr Unternehmen legen Wert auf umweltfreundliche Prozesse und Produkte. Studien zeigen, dass über 60 % der Kunden erwarten, dass Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie ist – eine Entwicklung, die auch im Vertrieb umgesetzt werden muss.

Fazit

Der B2B-Vertrieb steht 2024/2025 vor tiefgreifenden Veränderungen, bietet aber gleichzeitig enorme Chancen. Unternehmen, die digitale Technologien nutzen, ihre Vertriebsteams stärken und auf nachhaltige Strategien setzen, haben die Möglichkeit, sich in einem dynamischen Marktumfeld erfolgreich zu behaupten.

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Rocking Sales Gross

MarketDialog Rocking Sales Blog begeistert mit prominenten Sales Rockern – Jetzt neue Interviewpartner gesucht

Rocking Sales Gross

MarketDialog Rocking Sales Blog begeistert mit prominenten Sales Rockern – Jetzt neue Interviewpartner gesucht

(openPR) Der “Rocking Sales” Blog der MarketDialog GmbH hat sich als beliebte Plattform für Einblicke und Inspiration im Bereich Vertrieb und Marketing etabliert. Mit spannenden Interviews, die von Hermina Deiana in lockeren, einstündigen Video-Calls geführt werden, konnten bereits zahlreiche namhafte Persönlichkeiten, sogenannte “Sales Rocker”, ihre Expertise und Karrierehighlights teilen.

“Kaum jemand hat von sich aus entschieden im Vertrieb tätig zu sein. Es sind häufig spannende Wendungen im Berufsleben, die dazu geführt haben. Mit diesen inspirierenden Storys erfolgreicher Marketing- und Sales Manager möchten wir den Austausch zu Vertriebsthemen fördern und insbesondere jungen Menschen die Hemmung vor Berufen im Sales nehmen,” so Hermina Deiana, Public Relations Manager bei MarketDialog und Mitinitiatorin des Rocking Sales Blogs.

Gegen den Strom und Zeitgeist

Deiana erklärt das Konzept des Rocking Sales Blogs: „Entgegen dem aktuellen Zeitgeist, Content in Form von kurzen Clips und Videos zu veröffentlichen, haben wir uns ganz oldschool für das Schreiben ausführlicher Beiträge entschieden. So bieten wir unseren Lesern spannende und authentische Storys sowie einen ruhigen Lesemoment. Wie unser Sales Rocker Tom Fink von Quantum Digital aus der Schweiz im Interview sagte, sei das Lesen die Tätigkeit, die am meisten unsere Fantasie fördert. Man bekommt das Gefühl die Person zu kennen und ihre Beweggründe nachvollziehen zu können. “

Die Stimmen der Sales Rocker

Die Interviewpartner sind von der entspannten und außergewöhnlichen Interviewführung und den daraus resultierenden inspirierenden Beiträgen auf dem Blog begeistert. Katharina Kirsch de Fernandez, Senior President von ARGE Neue Medien, sagt, dass sich das Gespräch mit Hermina wie Kaffeetrinken mit einer Freundin angefühlt habe, obwohl sie sich davor überhaupt nicht gekannt haben.

Erfrischend und geprägt von einem intensiven und humorvollen Austausch, hat Dr. Joerg Stein, Head of Atos German Markets & Senior Vice President, das Interview mit Hermina Deiana beschrieben.

Und Dr. Oliver Wieser, Hochschullektor und Management- & Vertriebsberater aus Österreich bewertet seine Erfahrung als Rocking Sales Interviewgast wie folgt: “Wenn ich zukünftig gefragt werde, was eine perfekte Interviewerin ausmacht, werde ich Hermina sagen. Sie schafft es, nach dem Interview ein authentisches Porträt der interviewten Person abzubilden.”

Lily Mizani, Sales Coach, Gründerin von Heartcore Sales und Podcast Host beschreibt ihre Erfahrung so:

“Hermina ist für mich die deutsche Oprah. Sie schafft eine Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt und alle Fragen gerne beantwortet.”

MarketDialog sucht neue Sales Rocker – Werden auch Sie Teil der Community!

Zum Jahresende 2024 ruft die MarketDialog GmbH Persönlichkeiten aus Vertrieb und Marketing auf, Teil dieses einzigartigen Projekts zu werden. Die Teilnahme ist kostenlos und unkompliziert: Nach einem einstündigen Video-Call, in dem in entspannter Atmosphäre über Vita, beruflichen Werdegang, Expertise und aktuelle Herausforderungen gesprochen wird, erstellt Hermina Deiana den Beitrag und veröffentlicht ihn auf dem Blog.

Ihr Beitrag im 1. Quartal 2025 auf dem Rocking Sales Blog

„Was als klassisches Marketingtool ins Leben gerufen wurde, hat sich für mich durch die zahlreichen wertvollen Begegnungen zu einer Herzensangelegenheit entwickelt,“ schwärmt Hermina Deiana.

Interessenten können sich ab sofort mit einem kurzen Profil und Themenvorschlag bei MarketDialog melden.

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Die diplomatische Strippenzieherin ​

Die diplomatische Strippenzieherin

Die diplomatische Strippenzieherin ​

Die diplomatische Strippenzieherin

Sarah Schlosser widerlegt die These, dass man alle zwei Jahre den Arbeitgeber wechseln sollte, um die Karriere zu fördern und beruflich aufzusteigen. Seit 8 Jahren begleitet sie den rasanten Aufstieg des IT-Unternehmens netgo. Angefangen hat sie dort als erste duale Studentin der Wirtschaftswissenschaften. Heute zieht Sarah als Head of Marketing erfolgreich die Strippen zwischen der Entwicklung innovativer Produkte, der Vermarktung eines breiten Portfolios, der Führung von 14 Marketing-Mitarbeitenden und der Koordination mit dem Vertrieb.  

Herzlich willkommen, liebe Sarah. Erzähle mir ein bisschen von dir und deinem Werdegang.

Ich bin Sarah Schlosser, 30 Jahre alt. Nach dem Abitur ging es mir wie vielen anderen: Ich wusste nicht, was ich machen soll. Das Ausbildungsangebot war wirklich riesig, was einerseits schön ist, aber ich war nicht so weit, mich festzulegen. Also habe ich nach dem Abi erst einmal viele Praktika in sehr unterschiedlichen Bereichen gemacht. Ich war in einem Hotel tätig, bei einem Logistiker, bei einem Anwalt und natürlich auch in einem Krankenhaus, da meine Eltern aus der Medizin kommen. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, und diese Erfahrungen haben mir zumindest deutlich gezeigt, was ich nicht möchte. Ein Beruf, der mir Spaß machen würde und den ich ein ganzes Leben lang gerne ausübte, war nicht dabei.

Wie schwierig war es direkt nach dem Abitur, diese vielen Praktikumsplätze zu ergattern? Das stelle ich mir auch nicht so einfach vor.

Zum Teil habe ich die Kontakte meiner Mutter genutzt, aber auch ohne Vitamin B habe ich keine Absagen bekommen und wurde überall genommen. Das kann auch daran liegen, dass alle meine Praktika ohne Vergütung waren. Ich glaube, inzwischen müssen Praktikanten vergütet werden. Das Einzige, das mir zu diesem Zeitpunkt klar war, war, dass ich mein Englisch unbedingt verbessern wollte.

Lass mich raten: Du bist ins Ausland gegangen?

Ja, genau. Mein Englisch war sehr schlecht, und in der Schule hatte ich mich durchgequält, um eine schlechte Note zu vermeiden. Also bin ich als Au-pair in die USA gegangen, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Dort habe ich anderthalb Jahre lang auf vier Kinder aufgepasst, was eine große Herausforderung war.

Dort hast du nicht nur Englisch, sondern auch gehobenes Management gelernt (lacht).

Stimmt, nach anderthalb Jahren war ich zwar viel reicher an Erfahrung, aber ich dachte nur: „Mist, einen richtigen Berufswunsch hast du immer noch nicht.“ Ich hatte seit dem Abitur so viel gemacht, ohne etwas Berufliches auch nur angefangen zu haben. Die Zeit war reif für eine Ausbildung oder ein Studium. Ich entschied mich dazu, mich auf duale Studienplätze zu bewerben, um Theorie und Praxis zu kombinieren. Und so bin ich bei netgo gelandet. Am 01.01.2017 habe ich eine Ausbildung zur Marketingkauffrau gestartet und parallel das Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Marketing aufgenommen.

„Als ich vor acht Jahren angefangen habe, war netgo viel kleiner als jetzt.“

Wie cool! Netgo ist dein erster Arbeitgeber, mal abgesehen von deinen Praktika, und du bist dem Unternehmen seit acht Jahren treu.

Als ich vor acht Jahren angefangen habe, war netgo viel kleiner als jetzt. Ich war auch die erste duale Studentin, viele weitere folgten. Da durfte ich ein bisschen die Weichen stellen und anderen Studierenden den Weg ebnen. 2021 habe ich mein duales Studium abgeschlossen.

Wie viele Tage die Woche hast du während des Studiums gearbeitet?

Die ersten zwei Jahre war ich anderthalb Tage in der Uni und den Rest im Office. Während der Semesterferien habe ich voll gearbeitet. Ab dem dritten Studienjahr war ich dreieinhalb Tage an der Uni.

Hattest du Kolleginnen und Kollegen, die das zeitgleich mit dir gemacht haben, oder bist du während deiner Studienzeit die Einzige geblieben?

Ich war damals die Einzige. Wir waren zu der Zeit bei netgo 150 Mitarbeitende, und in der Marketingabteilung war ich die dritte Mitarbeitende.

„Ich habe von Tag eins an viel Verantwortung übernehmen dürfen.“

Was hat dich veranlasst, nach Abschluss deines Studiums bei netgo zu bleiben? Hattest du nicht Lust, neue Erfahrungen zu sammeln?

Es gibt ja den Spruch: „Einmal Azubi, immer Azubi“, der besagt, dass man in dem Unternehmen, in dem man ausgebildet wurde, niemals Karriere machen kann. Dieses Gefühl hatte ich bei netgo nie. Ich habe von Tag eins an viel Verantwortung übernehmen dürfen, konnte viel lernen und mich weiterentwickeln. Das hat mich motiviert, bei netgo zu bleiben.

Du hast das Wachstum und den Erfolg von netgo in all den Jahren mitbegleitet. Wie hast du diese Dynamik empfunden?

netgo hat in den letzten zehn Jahren eine Wahnsinnsentwicklung hingelegt. Für mich fühlt es sich an, als hätte ich in drei verschiedenen Unternehmen gearbeitet, weil ich so unglaublich viel Erfahrung sammeln durfte und musste. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass ich mich in einem anderen Unternehmen persönlich besser entwickelt hätte, denn die Möglichkeiten, die mir netgo bisher geboten hat, sind großartig. Ich bekomme alles, was ich brauche, und ich habe ein fantastisches Team.

„Und ich durfte diesen rasanten Aufstieg miterleben.“

Großartig, dass du bei deinem Arbeitgeber so happy bist. Erzähle mir bitte etwas mehr über netgo.

netgo ist ein deutsches Unternehmen und hat seine Wurzeln in einem kleinen Dorf im Westmünsterland. Sie haben ihr Business nicht, wie man es von zahlreichen Start-up-Geschichten kennt, in einer Garage gegründet, sondern in einer Getränkehalle. netgo ist extrem schnell gewachsen und hat mittlerweile deutschlandweit 1.500 Mitarbeitende an 35 Standorten. Und ich durfte diesen rasanten Aufstieg miterleben, sehen, wie Firmen dazugekauft wurden und die Integration dieser begleiten. Das alles führt zu einer engen Bindung zu Kollegen und Kolleginnen und dem Unternehmen selbst.

Das klingt schön, dass du dich als Teil von netgo identifizierst. Und jetzt bist du mit 30 Jahren Head of Marketing und führst 14 Personen, liebe Sarah. Wahnsinn, was für eine tolle Karriere!

Diese neue Position kam überraschend für mich. Obwohl ich seit acht Jahren im Marketing dabei bin, hatte ich noch nicht damit gerechnet. Als ich bei netgo anfing, war ich die dritte Mitarbeitende in unserem Marketingteam. Ich war die letzten acht Jahre am Aufbau beteiligt, kenne alle Produkte, Hersteller und alle Facetten unseres Business – von der Planung über Social Media, Online-Marketing und Produktmarketing – das habe ich alles von der Pike auf gelernt. Mein Vorgänger hat im Sommer netgo verlassen. Bevor er ging, teilte er mir mit, dass sie mich auserwählt hatten, interimistisch seine Position weiterzuführen. Da bin ich ehrlich gesagt fast vom Stuhl gefallen, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Heute sind wir mit mir 15 Kolleginnen, die vier unterschiedliche Bereiche betreuen.

Welche sind diese vier Bereiche?

Das Online Marketing, Media Design, Marketing Management sowie interne und externe Kommunikation.

„Seit drei Jahren arbeiten wir mit Marketing Automation.“

Toll, dass du diese Chance ergriffen hast. Wie unterstützt ihr mit euren Marketing-Maßnahmen den Vertrieb? Und natürlich interessiert mich ganz besonders, wie der Vertrieb eure Konzepte annimmt, denn wir wissen ja, dass es durchaus Reibung geben kann, nach dem Motto „Das, was ihr euch für uns ausdenkt, brauchen wir nicht!“ (lacht).

Auch in diesem Bereich haben wir eine unglaubliche Entwicklung vollzogen. Vor der Corona-Pandemie haben wir zahlreiche Kundenevents veranstaltet, um die Kundenbindung zu stärken, aber natürlich auch zur Neukundengewinnung. Für diese Veranstaltungen haben wir eng mit dem Vertrieb zusammengearbeitet, waren damals jedoch auch viel kleiner, von daher war die Organisation dieser Veranstaltungen einfacher realisierbar. Während der Corona-Pandemie und vor allem danach haben wir uns auf das Digital Marketing fokussiert und spezialisiert. Seit drei Jahren arbeiten wir mit Marketing Automation. Vorher war es Microsoft Dynamics, jetzt ist es Hubspot und es ist eng verknüpft mit Salesforce, womit wiederum der Vertrieb arbeitet.

Das heißt, ihr generiert die Leads rein über eure Digital Tools. Sind eure Produkte nicht erklärungsbedürftig?

Nicht nur digital, aber zu einem großen Teil. Unsere Aufgabe ist es, dem Vertrieb eine entsprechende Anzahl an Marketing Qualified Leads zur Verfügung zu stellen und sie bei der Generierung von Neukunden zu unterstützen. Zugleich betreiben wir auch Cross Selling, besonders bei Kunden, mit denen die Zusammenarbeit gut läuft. Wir haben ein sehr breites Portfolio, was natürlich auch eine Challenge ist. Die Produkte sind sehr komplex und erklärungsbedürftig. Zu unseren Aufgaben im Marketing gehört es, im Vorfeld zu analysieren und zu schauen, wie wir die richtige Zielgruppe erreichen bzw. diese adressieren.

Kannst du mir euer Leadgenerierungskonzept etwas näher erläutern?

Für unsere Online-Marketing-Kampagnen setzen wir u. a. auf Google Ads und zielgruppenspezifischen Content, sodass die Interessentinnen und Interessenten über die Anzeigen auf eine entsprechende Landing Page gelangen und sich dort beispielsweise ein Whitepaper oder E-Book herunterladen können, das ihre aktuelle Herausforderung adressiert. Dafür hinterlassen sie ihre Kontaktdaten und starten die Customer Journey, in der sie verschiedene Touchpoints durchlaufen. Wenn sie bei einem Portfoliobereich mehrfach interagieren, werden sie an den Vertrieb übergeben, der die potenziellen Kunden kontaktiert und ihren  Bedarf genau analysiert.

„Wir erreichen mit unserer Strategie die gesamte Bandbreite an

Unternehmen, von klein bis ganz groß.“

Funktioniert eure Strategie gleichermaßen für kleinere und größere Unternehmen bzw. Kunden?

Wir erreichen mit unserer Strategie die gesamte Bandbreite an Unternehmen, von klein bis ganz groß.

Und wie verhält es sich mit preissensitiven Produkten? Gewinnt ihr potenzielle Kunden für hochpreisige Produkte oder Dienstleistungen auch ausschließlich digital?

Nicht ausschließlich. Veranstaltungen wie Messen oder Kongresse sowie Empfehlungen bzw. Referenzmarketing spielen hier auch eine wichtige Rolle. Doch insbesondere in unseren digitalen Marketingmaßnahmen gilt: Wir kommunizieren in unseren Kampagnen in der Regel keine konkreten Preise, sondern versuchen so viele standardisierte Produkte wie möglich einzubinden. Jeder Kunde hat individuelle Bedürfnisse und es ist mitunter eine wichtige Aufgabe des Vertriebs diese zu erkennen und das passende Lösungsportfolio anzubieten – insbesondere im B2B-Umfeld.

Dann bin ich ja beruhigt, dass der Mensch doch noch gebraucht wird (lacht). Wir sind bei MarketDialog für sehr viele IT-Unternehmen tätig. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass das Nachtelefonieren der Interessentinnen und Interessenten, die durch digitale Kampagnen gewonnen wurden, wertvolle Informationen liefert und damit die Abschlussquote steigert. Insbesondere bei sehr innovativen oder erklärungsbedürftigen Produkten, für die es noch keine hohe Nachfrage gibt, ist ein persönliches Gespräch sehr effizient.

Das Miteinanderreden fördere und fordere ich vor allem inhouse, wenn es um die Portfolio-Erweiterung geht. Das Portfolio Management möchte neue Produkte entwickeln und es kam schon vor, dass der Vertrieb der Meinung war, dass diese nicht gebraucht werden oder sich nicht verkaufen lassen. Klar prallen da auch mal Welten aufeinander. Da muss man erst einmal intern miteinander reden und wir vom Marketing hängen genau dazwischen.

„Der Vertrieb spiegelt uns wider, was Kunden wollen.

Uns zwei trennen altersmäßig 30 Jahre. Liegt es an meinem Alter, dass ich häufig das Gefühl habe, dass im digitalen Bereich alles immer komplexer wird? Ist das noch Anwenderfreundlich? Hinzu kommt der KI-Hype, der vor allem auf LinkedIn so fancy kommuniziert wird. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die meisten nur an der Oberfläche kratzen oder mit Halbwissen versuchen zu glänzen. Wie siehst du das?

Ja, ich gebe dir recht, es wird alles viel komplexer. Generell finde ich die Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und natürlich auch beim Thema KI vom Tempo und von den Möglichkeiten her erstaunlich. Wir haben ein sehr breites Portfolio und unser Portfolio Management sagte im letzten Jahr, dass wir im Bereich KI ebenfalls innovative Lösungen entwickeln werden. Natürlich reicht uns diese Aussage im Marketing zunächst nicht. Wie du schon gesagt hast: Wir brauchen einen Use Case zusätzlich zur neuen Produktidee und können damit dann arbeiten. Bevor wir dem Kunden nicht die Vorteile für ihn transparent herauskristallisieren können, brauchen wir mit Marketing gar nicht erst anfangen. Schon deshalb ist es essenziell, dass wir mit dem Portfolio Management und dem Vertrieb in regelmäßigem Austausch stehen. Der Vertrieb spiegelt uns wider, was Kunden wollen. Natürlich betreiben wir auch Market Research, um herauszufinden, wie der Markt sich entwickelt. Aber der Vertrieb kämpft sozusagen an der Front und bringt wertvolle O-Töne mit.

Klar, sie stehen in permanentem Dialog und bauen die Brücke zu Usern. Es kann schnell passieren, dass man am Kunden vorbei entwickelt und das kann richtig teuer werden.

Wissen, was Kunden wollen, ist essenziell, von ihnen bekommt man Informationen aus erster Hand.

Du sprichst von einem sehr breiten Portfolio. Handelt es sich dabei um sehr viele komplett unterschiedliche Produkte oder eher um Line Extensions bestehender? Kannst du etwas näher darauf eingehen?

Wir bieten alles von klassischen IT-Dienstleistungen bis zu hochspezialisierten Softwareprodukten. Groß geworden sind wir mit dem klassischen Systemhaus-Geschäft, wie man es früher nannte. Inzwischen haben wir uns natürlich weiterentwickelt im Bereich Cloud und Data Center sowie in den Bereichen Security und Remote Workplace, aber wir haben auch eigene Softwareprodukte im Portfolio. Auch bieten wir Competence Center mit spezifischen B2B-Branchenlösungen, wie zum Beispiel für Steuerberater*innen und Wirtschaftsprüferkanzleien, für den Bereich HealthCare oder für den öffentlichen Sektor, wo es um Regularien geht und spezialisierte Teams benötigt werden. Im Public Sector gewinnt man die Kunden über Ausschreibungen. Die Herausforderung im Marketing liegt darin, all diese Felder und die verantwortlichen Menschen zusammenzuführen.

Unterschiedliche Menschen zusammenzuführen ist eine große Herausforderung und anspruchsvolle Führungsaufgabe. Hast Du aktuell Wünsche?

Es ist mir sehr wichtig, dass sich im Team alle wohlfühlen und Spaß an der Arbeit haben.  Das Zwischenmenschliche werte ich als ausschlaggebend für den gemeinsamen Erfolg. Die letzten Monate war unglaublich viel los und das Team war mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Aber gut – wir arbeiten in der IT-Branche, die ist ständig in Bewegung.

Ich wünsche dir, deinem Team und netgo das Allerbeste und danke dir für dieses interessante Gespräch. Jetzt möchte ich nur noch wissen, welcher Song dich inspiriert oder motiviert, was ist dein Song für unsere Rocking Sales Playlist?

Mein Song ist Don’t Stop Believin’ – Journey. Herzlichen Dank für das tolle Gespräch.

Liebe Rocking Sales Leser, Ihr möchtet mehr über Sarah Schlosser und netgo erfahren?
Dann besucht sie doch gerne hier. 
Ihren Song findet ihr übrigens in unserer Spotify-Playlist.
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Helen Hain zeigt die Zukunft des B2B-Vertriebs auf​

Helen Hain zeigt die Zukunft des B2B-Vertriebs auf

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(openPR) In Branchen wie Automotive, IT, Finance und Industrie sind Frauen in Führungspositionen immer noch selten. Helen Hain, Geschäftsführerin der MarketDialog GmbH, bricht seit über zwanzig Jahren mit traditionellen Rollenbildern und zeigt eindrucksvoll, wie Frauen im Vertrieb die Zukunft gestalten. Als Expertin für B2B-Vertrieb und Telemarketing betont sie die Bedeutung persönlicher Kommunikation in einer zunehmend digitalen Welt – insbesondere in klassischen Männerdomänen.

Telemarketing: Das Rückgrat des erfolgreichen B2B-Vertriebs

„Telemarketing ist im B2B-Vertrieb unverzichtbar, weil es Unternehmen ermöglicht, die entscheidenden Gesprächspartner direkt anzusprechen und individuell auf ihre Bedürfnisse einzugehen“, erklärt Helen Hain. Aus ihrer mehr als zwanzigjährigen Erfahrung weiß die Unternehmerin, dass persönlicher Kontakt auch im digitalen Zeitalter der effektivste Weg ist, um Vertrauen aufzubauen und Geschäftsabschlüsse zu erzielen.

Besonders in komplexen Branchen wie Automotive, IT oder Finance ist die direkte Kommunikation über Telemarketing oft der Schlüssel, um qualifizierte Leads zu generieren und langfristige Partnerschaften zu etablieren. „Gerade in der Industrie und im Finanzsektor, wo Entscheidungen oft Monate dauern, ist der persönliche Austausch entscheidend“, betont Hain.

Digitalisierung als Verstärker, nicht als Ersatz

Helen Hain setzt sich gleichzeitig für den Einsatz modernster Technologien ein. „Digitalisierung ist ein entscheidender Treiber für Effizienz und Skalierbarkeit im Vertrieb“, so Hain. CRM-Systeme, KI-gestützte Analysen und digitale Tools zur Datenqualifizierung seien unverzichtbar, um Kunden gezielt anzusprechen.

Doch sie warnt: „Digitalisierung kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Ein Algorithmus kann Daten analysieren, aber er kann keine Beziehungen aufbauen oder Vertrauen schaffen – das bleibt Aufgabe des Menschen.“

Frauen im Vertrieb: Diversität zählt

Helen Hain zeigt in ihrer Führungsposition, dass weibliche Führungskräfte im Vertrieb nicht nur erfolgreich sein können, sondern oft auch neue Perspektiven und Ansätze in männerdominierten Branchen einbringen.

„Frauen bringen oft ein hohes Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit mit – Fähigkeiten, die im Vertrieb von unschätzbarem Wert sind“, sagt Hain. Ihr Ziel ist es, mehr Frauen für Führungspositionen im Vertrieb und Telemarketing zu begeistern und zu fördern.

Fazit: Eine klare Vision für die Zukunft des B2B-Vertriebs

Helen Hain ist überzeugt: Die Kombination aus Digitalisierung und persönlicher Kommunikation wird den B2B-Vertrieb der Zukunft prägen. Unternehmen, die auf Telemarketing und moderne Technologien setzen, sichern sich Wettbewerbsvorteile und nachhaltigen Erfolg.

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