Simplifiziererin redet Klartext
Simplifiziererin redet Klartext
Mein letzter Sales Rocker Gast im Jahr 2024 ist Alexandra Schrödel, Head of Marketing & Communication des Software- und IT-Unternehmens Copa-Data in Ottobrunn. Sie kennt das Unternehmen seit der Gründung von Copa-Data Deutschland im Jahr 1999 und ist seit über 25 Jahren in unterschiedlichen Funktionen für das Unternehmen tätig. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, das hochkomplexe technische Produkt Zenon leicht verständlich zu kommunizieren.
Liebe Alexandra, bei uns regierte schon im ersten Kennenlerntelefonat die gegenseitige Sympathie. Wie schön, dass ich dich jetzt näher kennenlernen darf. Du hast Copa-Data bereits vor 25 Jahren kennengelernt, weil dein damaliger Ehemann, heute Ex-Mann, seither Geschäftsführer der Copa-Data Deutschland ist. Heute bist du für das Marketing und die Kommunikation für den deutschen Markt verantwortlich. Das heißt ihr arbeitet für das gleiche Unternehmen?
Ja, er ist mein Chef (lacht).
Ohhh, jetzt muss ich mitlachen. Eine bemerkenswerte Konstellation. Lass uns zu unverfänglicheren Themen übergehen (lacht). Wie landet eine Verlagskauffrau, diesen Beruf hattest du ursprünglich erlernt, als Marketingverantwortliche in der IT-Branche?
Ich komme aus einer kreativen Familie, mein Vater war Grafiker und ich hatte große Lust auch in einer Werbeagentur zu arbeiten, entschied mich dann aber zur Ausbildung zur Verlagskauffrau. Schon während dieser Zeit habe ich gemerkt, dass ich das Texten und Schreiben zwar sehr liebe, aber es reichte mir nicht. Ich wollte mit Kunden arbeiten und in die aktive Kommunikation einsteigen. Über die Jahre bin ich dann von der Redaktion ins Anzeigenmarketing gewechselt. Als ich meinen späteren Ehemann kennenlernte, zog ich der Liebe wegen nach München und war dort für Publikumszeitschriften im Mediageschäft sehr erfolgreich in Führungsposition tätig.
Und dann bist du deinem Mann zu Copa-Data gefolgt.
Ja das war sehr spannend. Es fühlte sich wie Pionierarbeit an und ich habe in unterschiedlichen Funktionen für das Unternehmen gearbeitet. Damals wurde mein heutiger Ex-Mann Geschäftsführer. Das hat mir ermöglicht von Anfang an nah dabei zu sein, zu sehen, wie das Unternehmen wächst, wie Strukturen entstehen und sich Märkte entwickeln. Neben meiner Freelancer Tätigkeit für Copa-Data habe ich zahlreiche KMUs in den Bereichen Marketing- und Social Media beraten. Die Summe dieser Erfahrungen und Einblicke ist ein großartiges Fundament für meine heutige Rolle als Marketingverantwortliche. Seit ein paar Jahren bin ich nun Vollzeit in meiner heutigen Position dabei.
Copa-Data ist ein im Jahr 1987 in Salzburg gegründetes Unternehmen. In wie vielen Ländern außer in Österreich und Deutschland ist Copa-Data noch tätig und wie viele Mitarbeiter seid ihr in Deutschland?
Insgesamt sind wir weltweit 14 Tochtergesellschaften mit über 500 Mitarbeitern. In Deutschland haben wir drei Standorte in Ottobrunn, Köln und Ludwigshafen mit insgesamt 42 Mitarbeitern.
Welche konkreten Produkte bietet Copa-Data an?
Wir haben ein Kernprodukt, das ist die Softwareplattform Zenon. Ein Produkt, das branchenübergreifend genutzt wird: in der Automobilproduktion, in der Energieinfrastruktur, der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, wie im Bau- und Facilitymanagement. Die Herausforderung liegt darin, ein derart komplexes technisches Produkt für unterschiedliche Zielgruppen und Anwendungsmöglichkeiten verständlich und ansprechend zu kommunizieren. Jede Branche hat ihre eigenen Besonderheiten und unsere Aufgabe ist es, diese zu verstehen und unsere Lösung adäquat auszuarbeiten, anzupassen und zu präsentieren. Es gibt immer wieder Neues zu lernen, neue Trends sowie neue Technologien.
Zenon ist sehr komplex und kann unglaublich viel, von der Steuerung und Überwachung von Produktionsprozessen bis hin zur Energieoptimierung in Gebäuden. Wir müssen uns immer wieder fragen: Wie bringen wir diese Komplexität so rüber, dass sie verständlich wird – ohne dabei zu oberflächlich zu sein? Es erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Vertrieb und Technik.
„Die interne Kommunikation sorgt dafür, dass drei Standorte in
Deutschland mit 42 Mitarbeitern gut vernetzt sind.“
Erzähle mir bitte etwas mehr über die Herausforderungen in deiner Position.
Zum einen ist da die interne Kommunikation – wir haben drei Standorte in Deutschland und insgesamt 42 Mitarbeiter, die gut vernetzt sein müssen. Zum anderen liegt eine große Herausforderung in der B2B-Kommunikation. Unsere Software ist technisch komplex, und es erfordert viel Fingerspitzengefühl, diese Komplexität so herunterzubrechen, dass sie auch für Entscheider verständlich wird, die nicht aus der Technik kommen.
Wie wirst du dem Anspruch an die interne Vernetzung gerecht?
Gerade bei unserer geografischen Verteilung ist es wichtig, klare Strukturen und Prozesse für die interne Kommunikation zu schaffen. Wir arbeiten viel mit digitalen Tools, aber ich bin ein großer Fan von persönlichen Gesprächen und kurzen Wegen. Deshalb bin ich auch lieber im Büro als im Homeoffice.
Das ist interessant, denn viele schätzen das Homeoffice sehr. Was gefällt dir am Büroalltag?
Der direkte Austausch. Im Büro kannst du spontan mit Kollegen sprechen, Ideen diskutieren oder einfach mal gemeinsam einen Kaffee trinken. Diese informellen Gespräche sind oft unglaublich produktiv. Während der Corona-Zeit war Homeoffice natürlich notwendig, aber ich habe gemerkt, dass ich den persönlichen Kontakt zu meinen Kollegen sehr vermisst habe.
„Wir entwickeln maßgeschneiderte Inhalte, die auf die Bedürfnisse
der jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sind.“
Wie sieht es mit der externen Kommunikation aus? Wie schaffst du es, so viele unterschiedliche Branchen und Zielgruppen zu bedienen?
Hier kommt der Marketing-Mix ins Spiel. Wir sprechen unsere Zielgruppe über verschiedene Kanäle wie beispielsweise E-Mail-Marketing an. Linkedin ist ebenso ein wichtiger Kanal in der Ansprache unserer Ansprechpartner. Instagram nutzen wir für Employer Branding. Wir entwickeln maßgeschneiderte Inhalte, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sind, zum Beispiel Webinare aber auch E-Books und White Paper. Die klassische PR nutzen wir, um Pressemeldungen, Fachbeiträge und Anwenderberichte zu platzieren. Die Teilnahme als Aussteller auf Messen ermöglicht es uns, mit Interessenten und Kunden persönlich ins Gespräch zu kommen. Essenziell ist, die Kunden wirklich zu verstehen: Wo liegen ihre Herausforderungen, und wie können wir ihnen mit unserer Software eine Lösung bieten?
Wie sieht es mit der Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb aus? Läuft das immer reibungslos?
Nein, natürlich nicht (lacht). Aber es ist viel besser geworden. Früher wurde Marketing oft nur als „Support-Abteilung“ gesehen. Der Vertrieb sagte uns, was gebraucht wird, und wir haben geliefert. Heute verstehen immer mehr Vertriebler, dass Marketing ein strategischer Partner sein sollte. Wir arbeiten enger zusammen, tauschen uns regelmäßig aus, und es gibt auch mehr Verständnis dafür, wie viel Arbeit in unseren Projekten steckt. Trotzdem wünsche ich mir manchmal noch mehr Input aus dem Vertrieb, um noch besser zu wissen, wie wir sie unterstützen können.
„Ein Highlight war unsere Kampagne zur SPS – Messe in Nürnberg.
Die Organisation war eine Mammutaufgabe“
Gibt es ein Beispiel für ein besonders gelungenes Projekt, das ihr gemeinsam umgesetzt habt?
Ein Highlight war sicherlich unsere Kampagne zur SPS-Messe in Nürnberg. Die Organisation war eine Mammutaufgabe – von der Planung des Messestands über die Einladung von Kunden bis hin zur Nachbereitung. Aber es hat sich gelohnt. Wir hatten großartige Gespräche, viel positives Feedback und konnten einige spannende Leads generieren. Das zeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Marketing ist.
Vor deiner Festanstellung bei Copa-Data hast du viele Projekte selbständig im Bereich Social Media, Content Erstellung und kreativem Schreiben betreut. Schreibst du noch viel selbst?
Leider immer weniger. Früher habe ich auch Blogbeiträge geschrieben, sowohl für Copa-Data als auch andere Kunden und selbstverständlich auch für meinen eigenen Blog. Heute übernehme ich mehr koordinierende Aufgaben und lasse Texte oft von unserer PR-Agentur erstellen. Aber ich liebe es nach wie vor, kreative Projekte umzusetzen – sei es ein Newsletter, ein Mailing oder eine Kampagne. Was immer unterschätzt wird ist der Zeitaufwand, der nötig ist, um anspruchsvollen Content zu erstellen. Du brauchst Zeit für die Recherche, das Schreiben, die Überarbeitung, das Lektorieren. Diese Zeit habe ich nicht mehr, was ich bedaure.
Wo siehst du Copa-Data in den nächsten Jahren?
Wir wachsen schnell, sowohl in Deutschland als auch international. Ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren noch stärker im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung wachsen werden. Unsere Software bietet viele Möglichkeiten, Prozesse effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, und das wird in Zukunft immer wichtiger.
Gibt es berufliche Ziele, die du noch erreichen möchtest?
Ich bin grundsätzlich angekommen, aber ich würde gerne noch stärker im Bereich Employer-Branding arbeiten. Employer-Branding geht weit über Marketing hinaus. Es ist eine Gelegenheit, die Unternehmenskultur aktiv mitzugestalten und Menschen für unser Unternehmen zu begeistern. Gerade in einer dezentralen Organisation wie unserer ist es essenziell, ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Ich finde es unglaublich bereichernd, Teil dieses Prozesses zu sein. Die Entwicklung von Menschen und die Förderung einer positiven Unternehmenskultur sind Themen, die mir sehr am Herzen liegen. Außerdem könnte ich mir vorstellen, irgendwann mehr im Bereich Coaching oder Mitarbeiterentwicklung zu machen. Menschen zu fördern und ihnen zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten, ist etwas, das mich sehr erfüllt.
Vielen Dank, liebe Alexandra, für das inspirierende Gespräch! Jetzt brauche ich zum Abschluss noch einen Song von dir für unsere Rocking Sales Playlist.
Bei der Musik wird’s schwierig, da es zu viele Titel gibt, die ich sehr mag. Ich entscheide mich für Robbie Williams „The 80`s“, da ich 1970 geboren und in den 80ern aufgewachsen bin.
Danke dir für die Einladung Hermina.
Liebe Rocking Sales Leser, Ihr möchtet mehr über Alexandra Schrödel und Copa-Data erfahren?
Dann besucht sie doch gerne hier.
Ihren Song findet ihr übrigens in unserer Spotify-Playlist.
Jetzt reinklicken, stöbern und alle Lieblingslieder unserer Sales-Experten anhören!
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Ich brenne darauf eure Expertise und Erfahrungen im Vertrieb zu erfahren und auf unserem Rocking Sales Blog zu veröffentlichen. Nach einem kurzen Kennenlerntelefonat vereinbaren wir einen Termin für einen Video-Call und führen ein entspanntes, einstündiges Gespräch. Anschließend schreibe ich euren Beitrag und wir posten diesen über unsere Social Media Kanäle.
Ich freue mich auf dich.
Hermina Deiana | Public Relations Consultant MarketDialog GmbH
hermina.deiana@marketdialog.com
+49 (0) 6196-7695-183
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