Metaverse: zwischen digitaler und realer Welt​

Metaverse: zwischen digitaler und realer Welt

Shora Shirzad, Mitgründer der realen Metaverse Plattform Mapstar, hat sich seit frühester Kindheit für Technologie interessiert. Im Dorf, in dem er seine glückliche Kindheit verbrachte, galt er als Daniel Düsentrieb unter den Kindern. Er experimentierte mit Computern, baute sie auseinander, um die dahinterstehenden Eigenschaften und Funktionen kennenzulernen. Wer hätte damals gedacht, dass Shoras Antrieb ihn eines Tages zum Pionier des Metaverse machen würde?

Shora, ich freue mich sehr darauf, Mapstar und dass Metaverse der realen Welt von dir persönlich vorgestellt und erklärt zu bekommen. Kannst du für unsere Leser Mapstar in zwei Sätzen beschreiben?

Zum derzeitigen Zeitpunkt lässt sich das Metaverse der realen Welt leider nicht in zwei Sätzen erklären, zumindest nicht für Menschen die wenige Berührungspunkte zu den diversen sowie neuartigen Technologien haben. Das Metaverse der realen Welt besteht aus unterschiedlichen „State Of The Art“ Technologien wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz, Computer Vision, Blockchain, Web sowie Augmented & Virtual Reality. Die Fusionierung von diversen Technologien in ein einzelnes Produkt verlangt einen umfangreichen Wissensschatz und langjährige technologische Expertise.

Ok, das macht den Eindruck als sei das Metaverse der realen Welt ein Konglomerat aus neuen Technologien. Wozu so viele unterschiedliche Technologien und welchen Vorteil bringt diese Fusionierung?

Computer Vision hilft uns mittels einer Smartphone Kamera eine Umgebung in 3D zu erfassen, indem man mehrere Bilder von einem Objekt aus den unterschiedlichen Perspektiven erfasst, genau wie beim menschlichen Sehen. Hierdurch können wir reale Orte und Objekte der Welt in einem Maßstab von 1:1 erfassen, speichern, erweitern und per einfachem Link mit anderen teilen. Wir nutzen künstliche Intelligenz um den Prozess zu beschleunigen, sodass ein digitaler Zwilling in wenigen Minuten erstellt werden kann.

Augmented Reality (AR) hilft uns Informationen kontextbezogen in den digitalen Zwilling sowie in der realen Welt dauerhaft zu verankern. Unser World-Editor ermöglicht es die digitalen Zwillinge direkt am Computer zu bearbeiten bzw. zu erweitern. Sofern eine Umgebung mit dem Smartphone in 3D erstellt wurde, kann man immersiv in den 3D Raum eintauchen und weitere Personen einladen, um beispielsweise eine Simulation einer realen Umgebung gemeinsam zu durchlaufen. Wir nutzen die Blockchain Technologie, um einen Stand in einen Non-Fungible Token zu überführen und diesen zu manifestieren.

Welchen Einfluss haben die Technologien in Bezug auf Nachhaltigkeit?

Augmented Reality (AR) ist eine Massentechnologie und wird in den kommenden Jahren allen Branchen einen unglaublichen Mehrwert bieten. Eine nachhaltige Technologie, die es ermöglicht Produkte noch bevor sie existieren auszuprobieren bzw. zu betrachten. Man muss sich allein vorstellen, welchen Einfluss AR auf die Materialwirtschaft und die Ressourcenverbrauch der Welt hat. Wir gehen davon aus, dass alle Märkte von einem Überangebots- zu einem Nachfrageorientierten Markt transferieren werden. Wir müssen die Ressourcen unserer Umwelt schonen und das ist ein guter Startpunkt.

Das klingt spannend und ich kann das Bild des realen Metaverse schon besser greifen. Wie würdest du jetzt Mapstar in zwei Sätzen beschreiben?

Mapstar ist das Metaverse für die reale Welt. Es ermöglicht, die physische Welt als Spielwiese für persistente und präzise kontextbezogene 3D-Daten zu nutzen.

Was macht Mapstar einzigartig im Vergleich zu all den anderen Metaverses?

Das Metaverse der realen Welt beginnt nicht mit einem neuen Gerät. Jeder sollte mit seinem derzeitigen Smartphone, PC oder VR-Headset daran partizipieren können. Wir sehen AR als die Zukunftstechnologie an und haben uns darauf fokussiert. Die Technologien die wir in Mapstar zum Einsatz bringen, dienen dazu die reale Welt mit kontextbezogenen Informationen zu überlagern und daraus digitale Services anzubieten.

Ist das Metaverse nicht die nächste Stufe von Eintauchen in eine nicht reale Welt?

Nein, bei Mapstar ist es ist das Gegenteil. Uns ist der Bezug zur realen Welt sehr wichtig, sonst könnten wir ja von Spielerei sprechen. Mit Mapstar habe ich seit jeher das Ziel verfolgt aus den technologischen Möglichkeiten etwas Sinnvolles zu kreieren wovon andere profitieren können. Die Initialidee war, wie bekomme ich digitale, themen- und kontextbezogene Informationen dauerhaft in der realen Welt verankert? Wenn man den Kernproblemstellung der Informationslogistik betrachtet, geht es um folgendes: Die richtigen Informationen, zur richtigen Zeit, in der richtigen Quantität sowie Qualität und am richtigen Ort, helfen die richtige Entscheidung zu treffen.

Daher benötigt es ein System welches Tools anbietet, womit kontextbezogene Informationen erstellt und für jeden zugänglich gemacht werden können. Das ist innovative Informationslogistik. Die menschliche Welt ist 3D, somit macht es keinen Sinn mehr digitale Inhalte in 2D zu erfassen. Es zeichnet sich eindeutig ab, dass die nächste technologische Entwicklungsstufe als 3D Ära bevorsteht. Du scannst deine Umgebung und nutzt die reale Welt als Spielfläche für digitale Daten. Die virtuelle und reale Welt rückt dadurch näher zusammen, um den Menschen in sehr vielen Bereichen zu unterstützen.

“Die Verschmelzung der virtuellen und realen Welt”

Bitte gebe mir einfache, für mich leicht nachvollziehbare Cases, die mir die Vorteile von Mapstar verdeutlichen.

Stellen wir uns vor, Du planst einen Neubau oder eine Bestandssanierung. Durch unsere standardisierte XR-Plattform hat dein Architekt oder Bauträger lange bevor mit dem Bau begonnen wird, die Möglichkeit, dir mit wenigen Handgriffen dein Traumobjekt an Ort und Stelle zu präsentieren. Du kannst dein Gebäude von außen ansehen, es in der reellen Umgebung auf dich wirken lassen und kannst innen durch die Räume laufen. Außerdem hast Du die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig auf dem Smartphone, im Webbrowser oder mit der VR-Brille den Baufortschritt zu verfolgen. Jeder Schritt wird anhand der Visualisierung abgestimmt, es werden Next Steps und relevante Informationen direkt vor Ort und jederzeit für die Verantwortlichen abrufbar verankert. 

Für die Entscheidungsfindung, Kommunikation und Dokumentation ist das bahnbrechend. Nimmt man zur Kenntnis, wie viele gerichtliche Prozesse wegen Unstimmigkeiten am Bau stattfinden und wie schwierig sich die Beweisführung im Nachgang gestaltet, dann kann man sich vielleicht vorstellen, wie revolutionär unser Metaverse ist für die Bau- und Immobilienbranche ist.

Wow! Das heißt ich kann mein Haus vor dem ersten Spatenstich komplett sehen? Ich kann den Fußbodenbelag in den Räumen sehen, die Türen, Fenster, kann mein Bad virtuell einrichten. Und ich weiß später jederzeit, wo welche Leitungen entlanglaufen. Richtig?

Das ist richtig. Aktuell werden bei ersten Pilotprojekten während der Bauphase relevante Informationen an Gebäuden für immer verankert. Denken wir nur an Rohr- und Elektroleitungen, an Serverräume in großen Gewerbeimmobilien und vieles mehr. Mapstar wird bald in der Lage sein, automatisiert Building Information Modelle mit der Realität zu verankern. Das wird ein echter Meilenstein in der Baubranche sein.

Hat man einmal das Mapstar-Prinzip verstanden, wird einem sehr schnell klar, dass sich alle Bereiche des Internets, wie Messaging, Unterhaltung, Bildung, Shopping und Entertainment nicht mehr ausschließlich auf 2D-Screens begrenzen werden, sondern dass sich Räume, Gebäude, Veranstaltungen und Städte innerhalb des dreidimensionalen Raumes erweitern lassen.

Das ist unserer Ansicht nach wirkliche Augmented Reality, also eine sinnvoll erweiterte Realität. Das Internet der Zukunft wird somit dreidimensional und mit der realen Welt verbunden sein. Die digitalen und physischen Grenzen werden auf natürliche Art verschmelzen. Schon allein bei diesem einen Beispiel sind die Möglichkeiten grenzenlos.

Wo unterstützt Mapstar noch im Business Bereich?

Unternehmen nutzen unsere Technologie intern um relevante Informationen für Planung, Simulation, Kollaboration, Wartung, Dokumentation und vielem mehr an Orten, Maschinen und Werkzeugen zu verankern. Dies können selbstverständlich auch Maschinen-Echtzeitdaten sein. Eben alles, was bisher auf 2D-Screens dargestellt wird. Aktuell machen wir die Daten über Smartphones und Tablets sichtbar. In ein paar Jahren werden diese Informationen auf Datenbrillen angezeigt. Weitere Personen können sich von überall über den World-Editor dazuschalten.

Im B2C-Bereich nutzen Unternehmen unsere Technologie für Produktinformationen, Indoor-Navigation, Produkt Konfiguratoren, Services oder Dienstleistungen. Die App erkennt somit die Umgebung oder das Produkt und blendet relevante Informationen ein. Mit der Werbe-, Gaming, Entertainment und Reisebranche fange ich jetzt gar nicht erst an.

Das fällt alles in die Kategorie Metaverse? Ist es nicht auch ein bisschen Spielerei?

Wir bewerten, die rein virtuellen Konzepte mancher Marktbegleiter tatsächlich eher als Spielerei oder gar als sinnbefreiten Zeitvertreib. Für uns ist das Metaverse, wie eben beschrieben, die Brücke zwischen physischer und virtueller Welt. Nur dies macht für uns Sinn. Apropos Games: Als großer Spielekonsolen-Fan freue ich mich schon sehr darauf, wenn Effekte bekannter Spieleklassiker als ganz selbstverständlich in der realen Welt mit realen Personen interagieren. Oder (lacht) ich auf einem realen Spielfeld ein virtuelles Spiel gegen Michael Jordan spiele oder er mich trainiert.

In welchen Branchen seid ihr derzeit besonders gefragt?

Zu Beginn hatten wir keinen Branchenfokus. Wir haben mit Interessenten aus Games, Entertainment, Marketing, Retail und vielen anderen Branchen gesprochen. So positiv die Resonanz auch war, so gering waren bisher die eingeplanten Ressourcen. Wir haben es noch nicht flächendeckend in die Marketingbudgets geschafft (lacht). Im industrienahen Umfeld haben wir dagegen eine enorm hohe Quote an bezahlten Projekten und Lizenznehmern. Es ist unvorstellbar wie viel Budget unmittelbar eingespart wird. Es handelt sich um Milliarden.

Wer füttert diese Informationen an?

Hätte man vor 20 Jahren den Menschen prophezeit, welchen Einfluss das heutige Internet auf uns haben wird, wäre man ungläubig angeschaut oder gar ausgelacht worden. Zwischenzeitlich liegen nahezu alle Informationen und Services digital und oft auch als 3D-Informationen vor. Es liegt für uns auf der Hand, diese mit der realen Welt zu verknüpfen.

Aktuell verändern viele Technologiesprünge, wie AI, Web3, Tokenisierung und SLAM die Welt. Außerdem herrscht ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Wissen, Sinnhaftigkeit und Chancengleichheit. Wir können all diese Entwicklungen und Aspekte in unserer Schlüsseltechnologie und Plattform vereinen.

Im nächsten Schritt bieten wir einen Marktplatz, für den Handel ortsbezogener Assets der Bereiche Wissen, Kunst, Kultur und Nutzung bereits eben erwähnter Services und Daten an. Anbieter werden neben Unternehmen auch Privatpersonen sein. Unabhängig von Herkunft, Bildungsstand und technischem Equipment kann jeder Mensch, der ein Smartphone besitzt, damit Geld verdienen.

Das heißt jeder kann seine 3D Inhalte hochladen. Gibt es Inhalte die vorrangig behandelt werden oder die gar verboten werden? Wer kontrolliert die Inhalte?

Natürlich freuen wir uns auf den Tag, sobald in der Öffentlichkeit über Rankings unserer XR-Plattform diskutiert wird. Wir werden sukzessive Lösungen entwickeln, die den Missbrauch automatisiert erkennen. Aber dafür braucht es Zeit und ein adäquates Budget. Entgegen den Geschäftsmodellen aktueller Websuchmaschinen-Betreiber soll die Relevanz ausschlaggebend sein und nicht das Marketingbudget.

“Denken ist nicht wissen” 

Shora, das hört sich nach einer radikalen Innovation an. So etwas entwickelt man nicht nebenbei, oder?

Da möchte ich dir nicht widersprechen liebe Hermina (lacht). Das wichtigste Learning für mich war, Denken ist nicht Wissen. Und um sich profundes Wissen auf ganz neuen Gebieten anzueignen braucht es Zeit und Hingabe. Das möchten viele nicht wahrhaben. Natürlich habe ich auch zuerst gehofft, es sei möglich eine simple Lösung für unsere Idee zu entwickeln (lacht). Was für ein Trugschluss! 

Zuerst habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und meine Diplomarbeit geschrieben mit dem Thema E-business-Modell: „Darlegung von Strategien und Konzepten zur Digitalisierung Unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse.“ Danach hatte ich immer noch das Gefühl nicht über ausreichend Wissen für mein Ziel zu verfügen und habe noch einen Masterstudiengang drangehängt. Parallel habe ich am Fraunhofer Institut für Windenergie und Windsystemtechnik gearbeitet. In Meiner Masterarbeit am Fraunhofer Institut schrieb ich über das Thema: „Konzipierung und Implementierung einer Applikation zur mobilen Datenerfassung in der Instandhaltung von Windenergieanlagen.“ 

Nach dem Fraunhofer Institut war ich fünf Jahre in der Forschung und Entwicklung bei Porsche in Weissach tätig und danach noch ein Jahr bei Daimler. Neben meiner akademischen Ausbildung habe ich in sieben Jahren viel praktische Erfahrung bezüglich Produktentwicklung, Methodik und Prozesse sowie Kenntnis der weltweiten Technologiestandards gesammelt. Um auf deine Frage zurück zu kommen, es braucht Zeit, Geduld und Knowhow.

Wie schätzt du den aktuellen Entwicklungstand von Mapstar ein? Entwickelt ihr noch oder seid ihr einsatzbereit?

Wir sind in der öffentlichen Beta Phase, das Metaverse der realen Welt kann zu derzeitigem Zeitpunkt kostenlos sowohl von B2B als auch B2C getestet werden. Wir müssen noch vieles verbessern und arbeiten bereits an der nächsten Version. Ein Softwareprojekt ist nie fertig, es gibt immer neue Stände (lacht).

Welche nächsten Schritte, werdet ihr mit Mapstar gehen?

Wir sind dabei uns auf eine Branche zu fokussieren. So können wir tiefer einsteigen, um auf die Needs und Probleme besser eingehen zu können, um Lösungen und Mehrwerte herauszuarbeiten.

Benötigt ihr weiteres Venture Capital für Mapstar?

Laut Planung sind nur noch wenige Finanzierungsrunden notwendig, bis die Plattform alle großen Produkt-Zyklen aus eigener Kraft finanzieren wird. Derzeit startet die aktuelle Finanzierungsrunde. Wir sind offen für Gespräche über größere Investitionsvolumen.

Meine vorletzte Frage: wie macht ihr Sales für Mapstar und das Metaverse?

Im Moment kommen die Kunden auf uns zu, denn die Anzahl derer, die verstanden haben, dass es sich bei Mapstar nicht um eine Spielerei handelt, nimmt rasant zu.

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