Was bedeutet das Ende der Third-Party-Cookies?
Die Ära der Third-Party-Cookies neigt sich dem Ende zu – zumindest sollte dies schon seit geraumer Zeit der Fall sein. Obwohl Google das Ende des Trackings Mitte letzten Jahres noch einmal hinausgezögert hat, warten Marketing-Verantwortliche in ganz Europa gespannt darauf, ob der Online-Riese dieses Mal seinen Worten auch Taten folgen lässt. Bis dahin scheint die Branche im kollektiven Verharren im Status quo Zuflucht zu suchen – bis es möglicherweise zu spät ist. Denn das Ende der Cookies steht fest und wird kommen. Allerdings sollte die Angst, das Etablierte durch neue Lösungen zu ersetzen, den Blick nicht für die Möglichkeiten trüben, die eine Cookie-lose Zukunft bereithält.
Fünf Gründe, warum das Ende der Cookies eine Chance ist
Das bevorstehende Ende der Third-Party-Cookies wird einen bedeutenden Wandel im Bereich des Online-Marketings mit sich bringen. Die Entscheidung von Google, das Tracking mittels Cookies zu beenden, hat Marketing-Verantwortliche in Europa aufhorchen lassen. Obwohl die Branche besorgt ist, ist es eine Gelegenheit, den Datenschutz zu stärken, sich auf hochwertige Daten zu konzentrieren, kundenorientiertes Marketing zu betreiben, kreative Lösungen zu finden und die Zusammenarbeit mit Partnern zu intensivieren. Das Ende der Third-Party-Cookies mag eine Herausforderung sein, aber es eröffnet auch neue Wege für innovatives und zielgerichtetes Marketing. Wir möchten einige nachfolgend aufzeigen:
1. Fokus auf Datenschutz
Das Verschwinden der Cookies zwingt Unternehmen dazu, einen stärkeren Fokus auf den Datenschutz zu legen. Indem sie ihre Marketingpraktiken anpassen, können sie das Vertrauen der Verbraucher gewinnen und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Die transparente Handhabung von Daten und der Schutz der Privatsphäre stärken das Vertrauen in die Marke.
2. Qualität vor Quantität
Anstelle sich auf anonyme Cookie-Daten zu verlassen, müssen Marketer nun qualitativ hochwertige Daten in den Mittelpunkt stellen. First-Party-Daten, also direkt von den Unternehmen gesammelte Daten, gewinnen an Bedeutung. Verantwortliche im Vertrieb müssen ihre eigenen Datenquellen besser nutzen und auswerten, um Einblicke in das Verhalten ihrer Kunden zu gewinnen und personalisierte Marketingkampagnen zu erstellen. Durch eine stärkere Segmentierung und Personalisierung können Marken relevante Inhalte an die richtige Zielgruppe senden.
3. Kundenorientiertes Marketing und Attribution-Modelle
Cookie-loses Marketing erschwert die Erfassung und Verfolgung von Benutzerdaten. Die Zuordnung von Marketingaktivitäten wird komplexer. Marketer müssen sich auf neue Modelle und Tools konzentrieren, um den Wert einzelner Kanäle und Berührungspunkte zu messen und ihre Marketingbudgets effektiv zu verteilen. Kundenorientiertes Marketing bietet eine Lösung: Es analysiert das Verhalten und die Vorlieben der Kunden genau, um ihnen maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten.
4. Kreativität durch Innovationsdruck
Das Verschwinden der Cookies setzt die gesamte Marketingbranche unter Innovationsdruck. Es schafft jedoch auch Raum für kreative Lösungen und innovative Marketingansätze. Unternehmen haben keine andere Wahl, als neue Technologien, Lösungen und Methoden zur Kundenansprache zu entwickeln, um weiterhin erfolgreich zu sein. Dies führt zu einem dynamischen Umfeld, das kontinuierlich Innovationen fördert.
5. Zusammenarbeit mit Partnern
Das Fehlen von Cookies erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Marken und Partnern wie Publishern und Influencern und kann unschätzbaren Wert tragen. Durch strategische Kooperationen können Unternehmen auf andere Arten von Daten zugreifen, die von ihren Partnern gesammelt wurden. Publisher verfügen beispielsweise über Erstzugriff auf Zielgruppendaten und können wertvolle Einblicke liefern, um personalisierte Inhalte und gezielte Werbekampagnen zu gestalten. Influencer wiederum haben eine engagierte Anhängerschaft und können dabei helfen, eine Marke authentisch zu präsentieren und eine direkte Verbindung zu den Verbrauchern herzustellen.
Darüber hinaus können Partnerschaften auch den Austausch von Informationen und Ressourcen ermöglichen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Marken können mit Partnern zusammenarbeiten, um Datenpooling-Strategien zu entwickeln, bei denen Informationen gebündelt werden, um ein umfassenderes Bild der Zielgruppe zu erhalten. Dies ermöglicht es, präzisere Zielgruppen zu definieren und maßgeschneiderte Marketingbotschaften zu erstellen.
Fazit
Die Bemühungen der Browser-Anbieter, Cookies global und pauschal zu blockieren, sowie Apples Entscheidung, zukünftig im privaten Modus keine UTM-Parameter mehr zu übergeben, sind bedeutende Schritte hin zu einer kundenfreundlichen und datenbewussten Umgebung für alle Marktteilnehmer.
Unter den Möglichkeiten des Cookieless-Trackings bieten insbesondere First-Party-Data-Strategien interessante Chancen für Customer Data Plattformen, Marketing Automation und Kundenbindung. Durch die Sammlung von Kaufdaten gewinnen Marketingverantwortliche ein detailliertes Verständnis für die individuellen Vorlieben, Interessen und Kaufgewohnheiten ihrer Kunden. Dies ermöglicht personalisierte Marketingkampagnen und Angebote, die besser auf individuelle Bedürfnisse und Präferenzen zugeschnitten sind. Es erleichtert auch Cross- und Up-Selling sowie die Verfolgung des Kundenlebenszyklus.