Non-Profit – Entwicklungen und Herausforderungen Teil 2
NGO & NPO Entwicklungen im Überblick – Vor welchen Herausforderungen steht die Branche.
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Wie auch unsere anderen Fokusbranchen, steht die Non-Profit-Branche vor aktuellen und besonderen Herausforderungen. Diese sind nicht nur aus der Corona-Krise entstanden, sondern auch durch besondere Auflagen und geänderte Anforderungen der Spender, die die Non-Profit-Branche besonders beeinflussen. Welche Herausforderungen dies sind, erfahren Sie im heutigen Blogbeitrag.
Übersicht Blog-Serie Non-Profit
Wie unterscheiden sich NGOs von NPOs?
Teil 3 – 01.11.21
Teil 4 – 08.11.21
Teil 5 – 15.11.21
Aktuelle Herausforderungen der Non-Profit-Branche
Die aktuellen Herausforderungen der Non-Profit Branche lassen sich grob in drei Bereiche einteilen: Externe Herausforderungen durch gesetzliche Auflagen und geänderte Erwartungshaltung von Spendern sowie interne Herausforderungen, die sich auf die Arbeitsweise der Organisationen beziehen. Was genau die einzelnen Herausforderungen sind, erklären wir Ihnen nachfolgend.
Agenda 2030 der UN
Wie bereits in Teil 4 der Blog-Serie Finance erwähnt, bilden die 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen die Grundlage für jegliche Nachhaltigkeitsaktivitäten. Die UN legt bei der Umsetzungsempfehlung einen sehr großen Wert auf den partnerschaftlichen Ansatz. Somit umfasst die Umsetzung alle Teile der Gesellschaft. Da sich die Agenda nicht nur auf Entwicklungsländer beschränkt, sind alle Institutionen, Gesellschaften und Organisationen gefordert, einen Beitrag zu leisten. „Unter dem Postulat der UN-Nachhaltigkeitsziele stehen
zudem allen Organisationen finanzielle Unterstützungen zu.“ Hierbei kommen wir zu den Herausforderungen für NGO’s: Die Fördermittel müssen beantragt werden und im Sinne der Nachhaltigkeitsziele eingesetzt werden. Es wird eine formelle Beantragung im Stil einer Ausschreibung und im Nachgang mit einem detaillierten Reporting über Projektfortschritte gefordert. Somit führt dies zu formellen Herausforderungen für NGO’s. Des Weiteren entsteht ein deutlich breiterer Wettbewerb um die Finanzierungsbudgets, da nicht nur non-profit, sondern auch profit-orientierte Organisationen, Institutionen und Investoren dazu aufgefordert sind, nach den Nachhaltigkeitszielen zu handeln. Dennoch bietet genau dieser Zustand auch eine Chance: „nachhaltige Partnerschaften zwischen dem non-profit- und dem profit-orientierten Sektor.“
Schöpfen Sie Ihre Spenden-Potenziale aus?
Erwartungshaltung an NGO’s
Die Erwartungshaltung und Ansprüche an Organisationen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies liegt beispielsweise an der Digitalisierung. Die Menschen haben immer und überall Zugriff auf jegliche Informationen, z.B. ihren aktuellen Kontostand, und erwarten somit auch in Echtzeit Informationen darüber, was mit ihren Spenden passiert. Diese Anforderung wird zusätzlich durch eine „Globalisierungsangst“ verstärkt. Diese Globalisierungsangst führt insbesondere bei global agierenden NGOs zu rückläufigen Spenden. Die Globalisierungsskepsis wird durch zunehmende Fragen wie „Wie viel Geld versickert auf dem Weg ins Zielland?“ oder „Kommt mein Geld wirklich den Armen zu Gute?“ geprägt.
Die Kombination aus gestiegenen Anforderungen bezüglich Informationen in Echtzeit und Globalisierungsskepsis führt zu zwei Hauptherausforderungen: Transparenz sowie Verdrängung von Botschaftern. Organisationen müssen so transparent wie möglich in Bezug auf die eingesetzten Geldflüsse werden, um damit ein „Live“-Erlebnis zu gestalten und so die Globalisierungsskepsis durch gestärktes Vertrauen zu reduzieren. Zusätzlich wird es durch die Digitalisierung für potenzielle Spender immer einfacher Informationen zu generieren, somit spielen prominente Gesichter als Markenzeichen einer Organisation eine immer geringere Rolle. Statt prominenter Botschafter sind heutzutage insbesondere die Sozialen Medien von höchster Wichtigkeit als mögliche Informationsquelle für die potenziellen Spender, doch dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.
Kurz gesagt: Die Herausforderung besteht darin, dass NGOs sich professionalisieren müssen.
Herausforderungen in der Einführung von neuen Arbeitsweisen
Die Hauptherausforderungen bei der Einführung neuer Arbeitsweisen sind im internen die Kommunikation, Demographie, Fachkenntnisse und Aufgabenklarheit. Externe Herausforderungen sind Akzeptanz sowie fehlender Handlungsspielraum. Darüber hinaus stellen Ressourcenmangel und Trägheit übergreifende Herausforderungen bei der Einführung agiler Arbeitsweisen dar. Der Ressourcenmangel bezieht sich dabei sowohl auf personelle und finanzielle als auch zeitliche Ressourcen. Insbesondere der Zeitmangel hemmt die Einführung neuer Arbeitsweisen, was vor allem in den
ehrenamtlichen Mitarbeitern, welche nur mit zeitlicher Begrenzung zur Verfügung stehen, begründet ist. In Bezug auf die Fachkenntnisse ist das Problem, dass für die Einführung agiler Arbeitsweisen eine gewisse Expertise benötigt wird. Für externe Aus- oder Weiterbildungen fehlen jedoch oft die finanziellen Ressourcen. „Entscheidet man sich [hingegen] für einen Selbstlernprozess, können auf personeller Ebene Schwierigkeiten bei der Verteilung von Zuständigkeiten entstehen.“ Darüber hinaus ist der Selbstlernprozess mit begrenzten digitalen Arbeitsweisen kaum umsetzbar.
Die fehlenden Handlungsspielräume dämmen die Innovationsfähigkeit der Organisationen. Dieser begrenzte Handlungsspielraum begründet sich in den oft öffentlich geförderten Stellen, die mit konkreten Aufgaben verbunden sind. Die Trägheit spiegelt sich in der fehlenden Motivation Neues zu erlernen wider, denn es besteht ein Hang zu klassischen Arbeitsweisen.
Alles in allem stehen NGOs also vor einigen Herausforderungen, die die Einführung agiler Arbeitsweisen hemmen. Diese agilen Arbeitsweisen wären jedoch insbesondere dafür notwendig, den gestiegenen Anforderungen der Spender gerecht zu werden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass NGOs vor externen Herausforderungen, wie speziellen Auflagen (Agenda 2030) und gestiegenen Erwartungen der Spender, stehen, sowie vor internen Herausforderungen, die ihre Arbeitsweise und damit Anpassungsfähigkeit beeinflussen. Natürlich entstehen auch besondere Herausforderungen aus der aktuellen wirtschaftlichen Lage, welche insbesondere aus der Corona-Krise resultiert, jedoch möchten wir auf diese im aktuellen Beitrag nicht weiter eingehen. Welche Trends unter anderem aus den beschriebenen Herausforderungen und anderen externen Faktoren entstanden sind, erfahren Sie im nächsten Blogbeitrag.
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Hermina Deiana | Public Relations Consultant MarketDialog GmbH
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